Der spanische Hotel- und Resortriese Iberostar möchte trotz der anhaltenden Krise eine neue Fluggesellschaft gründen. Und nicht nur das, soll sich die hauseigene Airline auch auf Fernziele fokussieren.
Man muss mitten in der Corona-Krise aktuell schon sehr mutig sein, um überhaupt ein neues Unternehmen zu gründen und das gilt ganz besonders für die Luftfahrtindustrie. Kaum einer kommt gerade jetzt wohl auf die Idee, eine neue Fluggesellschaft zu aufzubauen und das auch noch mit Fokus auf die Langstrecke. Aber der spanische Hotel- und Resortriese Iberostar, der insgesamt fast 34.000 Mitarbeiter beschäftigt, will genau das tun: Eine eigene Airline gründen, die sich auf Fernziele konzentriert. Auch ein Flugzeug hat sich der Konzern für sein ambitioniertes Projekt bereits gesichert, wie aeroTELEGRAPH berichtet.
Ein A350 für die Karibik
Unter dem Namen “World 2 Fly” soll die Airline Langstreckenziele mit einem Airbus A350 bedienen. Der Konzern mit Sitz auf Mallorca betreibt nach eigenen Angaben zurzeit 120 Hotels in 19 Ländern und sieht Potenzial darin, sich von externen Fluggesellschaften unabhängiger zu machen. Der lokalen Tageszeitung “Diario de Mallorca” teilte das Unternehmen mit, dass man dabei zunächst Ziele in der Karibik anstrebe, genauer gesagt sollen die Dominikanische Republik, Kuba und Mexiko zu den ersten Zielen gehören, die World 2 Fly anfliegt.
Iberostar hat sich für ihre neue Airline auch bereits einen Airbus A350 gesichert und verhandelt derzeit über ein zweites, baugleiches Langstreckenflugzeug. Das Unternehmen strebt derzeit einen Start der neuen Fluggesellschaft im März 2021 an – also etwa dann, wenn der eigentlich verkehrsreiche Sommerflugplan beginnt. Die Idee hinter World 2 Sky dürfte klar sein: Als großes Unternehmen der Reisebranche könnte Iberostar im Verkauf typischer Reise-Komplettpakete, die zumeist die Unterkunft und die Flüge enthalten, die eigenen Flugzeuge mit den Kunden füllen.
Währenddessen sieht die Situation bei der spanischen Konkurrenz ganz anders aus, wo etwa Platzhirsch Iberia und auch Air Europa ihre Flotten im Zuge der Krise verkleinern müssen. Airline-Gründungen sind erstaunlicherweise aber gerade in der letzten Zeit auch in hierzulande ein Thema gewesen. So gibt es mit der bereits gestarteten Lübeck Air, sowie Green Airlines gleich zwei neue und ebenfalls recht spezielle Fluglinien in Deutschland.
Fazit zu den Airline-Plänen Iberostars
Gerade die Fokussierung auf die Langstrecke ist ein mutiger Schritt, denn aufgrund internationaler Einreise- und Quarantäne-Richtlinien ist dieses Segment besonders stark von der Corona-Krise betroffen. Einmal hochrentable Strecken können gar nicht mehr bedient werden oder haben eine so geringe Nachfrage, dass das Fliegen wirtschaftlich nicht sinnvoll ist. Aber das macht die Pläne der Spanier nur umso spannender, gerade mit Blick auf das, was da noch aus Richtung World 2 Fly kommen mag.