Nach einer langen Zeit mit Reisebeschränkungen wächst die Lust in ferne, exotische Länder zu reisen. Viele Fernreiseziele hinken allerdings – im Gegensatz zu Europa – in puncto Immunisierung noch immer hinterher.
Nachdem touristische Reisen ins Ausland grundsätzlich wieder erlaubt sind, stehen einige Fernreiseziele auf der Liste bei vielen Reisenden ganz oben. In diesen allerdings soll der Impffortschritt nur schleppend vorangehen. Somit wird es wohl noch etwas Zeit brauchen, bis Traumreiseziele wie Thailand, Jamaika oder Kenia wieder sicher sind, wie das News-Portal Reise vor 9 berichtet.
Es ist noch ein weiter Weg
In Europa nimmt die Impfkampagne langsam an Fahrt auf. In einigen anderen Teilen der Welt sieht es aber ganz anders aus und die Immunisierung geht eher langsam voran. Thailand habe gerade mal zwei Prozent seiner Bevölkerung vollständig geimpft, Jamaika nicht mal ein Prozent und Kenia beispielsweise so gut wie keinen.
Ab dem 1. Juli sieht die thailändische Tourismusbehörde vor, dass die Insel Phuket wieder Touristen empfangen darf. Die Einreise für vollständig geimpfte Personen soll dann wieder uneingeschränkt erfolgen. Doch bezüglich Immunisierung im eigenen Land sei in Thailand bislang wenig passiert: Bis Mittwoch dieser Woche sollen erst zwei Prozent der thailändischen Bevölkerung vollständig geimpft worden sein – und das obwohl das Vakzin AstraZeneca im Königreich Thailand produziert wird. Jetzt soll die Regierung in Bangkok und Phuket Massenimpfungen planen, um den Tourismus zu retten. Im Juni allein sollen dort insgesamt sechs Millionen Impfdosen verabreicht werden. Denn die Quarantäne in Phuket könne erst wegfallen, wenn 70 Prozent der Thais geimpft sind.
Aber nicht nur in Thailand geht das Immunisieren nur langsam voran, auch andere Traumreiseziele in Asien sollen abgehängt sein. In Vietnam etwa lässt sich die Impfquote mit 0,04 Prozent kaum quantifizieren.
In Sri Lanka sind nur 1,7 Prozent geimpft
Auch in der beliebten Feriendestination Sri Lanka liegt die Impfquote lediglich bei 1,7 Prozent und Malaysia kommt nicht mal auf vier Prozent. Um einiges weiter sind etwa die Malediven oder Singapur mit jeweils 32 Prozent vollständig Geimpften.
In Afrika sieht das Bild noch düsterer aus: In Kenia sind nur 0,09 Prozent geimpft. Namibia komme auf knapp ein halbes Prozent, Südafrika auf 0,8 Prozent. Dort sind nicht einmal eine halbe Million der rund 60 Millionen Menschen bislang geimpft. Das 100-Millionen-Volk Ägypten kommt ebenfalls nur auf eine Impfquote von einem halben Prozent. Dort nehme die Kampagne allerdings an Fahrt auf.
Auch Australien hinkt hinterher
Australien hingegen zählt zwar nur sehr wenige Fälle, aber auch kaum Impfungen: Nur zweieinhalb Prozent der Australier sind komplett immunisiert. Solange das so ist, dürften die Grenzen Down Unders für Touristen geschlossen bleiben.
Nicht wesentlich besser sieht es in Neuseeland aus, wo knapp sechs Prozent vollständig geimpft sind. Weit hinten bei der Impfquote liegt übrigens auch Kanada. Anders als die USA, in denen gut 42 Prozent vollständig geimpft sind, kommt Kanada lediglich auf neun Prozent. Ganze 63 Prozent der Kanadier sollen allerdings bereits die Erstimpfung erhalten haben.
Fazit zum schwachen Impffortschritt bei Fernreisezielen
Im Gegensatz zu Europa geht der Impffortschritt bei einigen begehrten Fernreisezielen eher langsam voran. Es bleibt zu hoffen, dass die Immunisierung in anderen Teilen der Welt in Zukunft schnell voranschreitet, damit wir alle wieder einen Weg zurück in die Normalität finden.
Ist da nicht ein Denkfehler in dem Artikel? Wenn z.B. nur wenige Menschen in Australien, Südafrika oder Thailand geimpft sind, dann sollte das doch eher ein Problem für Reisen aus diesen Ländern heraus sein und nicht umgekehrt. Warum sollten Länder mit geringen Impfquoten die Einreise von Geimpften aus anderen Ländern verbieten wollen?
Hallo Thorsten, vielen Dank für deine Nachricht. Im Artikel ging es um die niedrige Impfquote bei einigen Fernreisezielen. Von einem Verbot der Einreise von Geimpften aus anderen Ländern war nie die Rede. Vielmehr ging es darum, dass eine hohe Impfquote das Reisen sicherer macht, da die Ansteckungsgefahr tendenziell geringer ist. Ich hoffe, das macht es verständlicher. Liebe Grüße!
Im Text wird allerdings behauptet: “Denn die Quarantäne in Phuket könne erst wegfallen, wenn 70 Prozent der Thais geimpft sind”. Außerdem: “Nur zweieinhalb Prozent der Australier sind komplett immunisiert. Solange das so ist, dürften die Grenzen Down Unders für Touristen geschlossen bleiben”. Beide Aussagen stellen doch einen direkten Zusammenhang zwischen der Impfquote im eigenen Land (hier: Thailand bzw. Australien) und der Öffnung bzw. Nichtöffnung für ausländischen Touristen her. Hier würde ich einwerfen wollen, dass ich es mir nicht vorstellen kann, dass ein Land wie Australien auf Dauer seiner Bevölkerung verkaufen will, dass sie selbst durch Impfungen geschützt sei, während geimpfte Personen aus dem Ausland eine Gefahr darstellen. Das wäre doch unlogisch. Von daher setze ich darauf, dass zumindest Durchgeimpfte mittelfristig in weiten Teilen der Welt keine Einreiseprobleme mehr haben sollten, und zwar unabhängig von der Impfquote im bereisten Land. Für Ungeimpfte könnte das natürlich anders aussehen. Da gebe ich dem obigen Beitrag Recht.
Hallo Thorsten, jedes Land trifft seine Entscheidungen bezüglich Reisebeschränkungen und Gesundheitsvorkehrungen selbst – darauf haben wir leider keinen Einfluss. Beste Grüße, Miriam