Die Lufthansa und ver.di steuern baldmöglichst ein Schlichtungsverfahren an. Währenddessen darf nicht gestreikt werden. Schon bis Ostern könnte es so weit sein.
Ist nach monatelangen Streitigkeiten und wiederkehrenden Streiks endlich ein Licht am Ende des Tunnels sichtbar? Erst Anfang des Monats hatte das Lufthansa-Bodenpersonal erneut die Arbeit ruhen lassen. Doch nun steuern der Kranich und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) tatsächlich auf eine Schlichtung zu, wie die Tagesschau berichtet.
Baldiges Schlichtungsverfahren
Nun, dass die Entscheidung getroffen ist, soll es möglichst schnell gehen. Das Schlichtungsverfahren, das sich nun beide Parteien vorstellen können, soll baldmöglichst eingeleitet werden. Ver.di-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky schätzt eine Einigung bis Karsamstag (30. März) als realistisch ein. Währenddessen ist mit keinen weiteren Streiks zu rechnen – es gilt eine Friedenspflicht. Die letzten Tage wurde wieder verhandelt bei der Lufthansa und der Gewerkschaft, doch erneut stand man ohne Einigung vom Verhandlungstisch auf.
Ein Schlichtungsverfahren könnte die Beteiligten einer Lösung für den Tarifvertrag für die grob 20.000 Mitarbeiter des Bodenpersonals näherbringen. Das sieht auch Michael Niggemann, Personalvorstand bei der Lufthansa so, der sowohl ver.di als auch die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (Ufo) jüngst an den Verhandlungstisch zurückgebeten hatte:
Gemeinsam wollen wir nun mithilfe einer Schlichtung die offenen Punkte klären, um dann eine Einigung zu erzielen.
Michael Niggemann, Personalvorstand bei der Lufthansa
Zum Bodenpersonal zählen unter anderem Mitarbeiter der Lufthansa Technik und der Lufthansa Cargo.
Der ver.di-Verhandlungsführer warnt allerdings davor, dass es bei weiterer Uneinigkeit bereits am Ostersonntag zu erneuten Streiks kommen könnte.
Geringe Entlastung trotz potenzieller Einigung
Da der Tarifkonflikt des Bodenpersonals nicht die einzige Baustelle aktuell ist, wird dem Streik-Marathon trotz potenzieller Einigung noch kein Ende gesetzt. Erst vor wenigen Tagen hatte beim Kranich zudem das Kabinenpersonal gestreikt. Immer wieder kommt es auch zu Arbeitskämpfen bei Tochterfluggesellschaften. Heute bestreikt das Luftsicherheitspersonal zudem weitere fünf Flughäfen in Deutschland, nachdem es bereits am Donnerstag in Karlsruhe/Baden Baden, Köln, Berlin, Hamburg und Stuttgart zum Ausstand der Luftsicherheitskräfte gekommen war. Allerdings wäre eine Einigung ein Schritt in die richtige Richtung und könnte wegweisend wirken.
Mit einem Schlichtungsverfahren will die Gewerkschaft nun, mit dem Arbeitgeber über einen Tarifvertrag für das Bodenpersonal einig werden. Die Forderungen seitens ver.di beinhalten eine Gehaltserhöhung von 12,5 Prozent und mindestens 500 Euro monatlich sowie eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro.
Fazit zur Schlichtungs-Bereitschaft bei ver.di und Lufthansa
Nach langen stagnierenden Verhandlungen und unzähligen Streiks kommen ver.di und die Lufthansa einer Schlichtung näher. Und diese soll sogar schnellstmöglich stattfinden. Wann genau, ist dabei bisher nicht bekannt. Währenddessen hätten Reisende keine weiteren Streiks des Bodenpersonals zu befürchten, allerdings halten genügend weitere Streiks die Nerven von Passagieren immer wieder auf Trapp. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieses Vorhaben konkretisiert und ob dies ein Anstoß für weitere Schlichtungen in der Luftfahrt sein kann.