Die skandinavische Fluggesellschaft sieht sich in Anbetracht der finanziellen Situation dazu gezwungen, die Flotte zu verkleinern.
Die SAS ist insolvent, und das bereits seit einiger Zeit. Die Airline, welche gemäß Kapitel elf des US-amerikanischen Insolvenzrechts ebendiese beantragte, muss nun eine umfangreiche Flottenverkleinerung durchführen, wie meilenoptimieren berichtet. Weshalb vergleichsweise viele Langstreckenflugzeuge abgestoßen werden, erläutern wir Euch im Folgenden.
Restrukturierung in vollem Gang
SAS Scandinavian Airlines meldete nach dem US-amerikanischen Chapter 11 Verfahren Insolvenz an. Dieses ist dafür bekannt, dass eher die betroffenen Unternehmen als die ausstehenden Gläubiger geschützt werden. Die Fluggesellschaft hat ab der Anmeldung der Insolvenz im Juli bis zu zwölf Monate lang Zeit, um ihre Schulden zu begleichen. Auch deshalb werden nun die Leasingverträge einiger Flugzeuge im Zuge einer Flottenverkleinerung aufgelöst.
Die Restrukturierung, welche sich bereits in vollem Gang befindet, sieht nämlich vor, dass die Kosten der Airline drastisch gesenkt werden, um genug Kapital für die Ausbezahlung der Gläubiger aufzutreiben. Eine zentrale dafür vorgesehene Maßnahme ist die Flottenverkleinerung. Die US-Insolvenzregelung macht es SAS nämlich ebenfalls möglich, vorzeitig von den abgeschlossenen Leasingverträgen zurückzutreten.
Welche Flugzeuge werden abgegeben?
Insgesamt plant man, im Zuge der gemäß der Restrukturierung angedachten Flottenverkleinerung von zehn Leasingverträgen zurückzutreten, die besonders hohe Leasingraten fordern. Ein entsprechender Antrag wurde bereits gestellt. Dabei handelt es sich konkret um die folgenden Maschinen: eine Boeing 737-700, einen Airbus A321, zwei Airbus A350, drei Airbus A330-300 und drei Airbus A320neo.
Dass es sich bei den betroffenen Flugzeugen zumeist um Langstreckenflugzeuge handelt, ist kein Zufall. Wie auch die finnische Konkurrenz ist die Unternehmensstrategie stark von dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine in Mitleidenschaft gezogen worden. Viele der direkten Langstreckenflüge auf kürzestem Weg nach Asien waren so nun nicht mehr möglich. Dadurch ist die Auslastung der Langstreckenmaschinen derzeit zu gering.
Fazit zur Flottenverkleinerung bei SAS
Der skandinavische Flag-Carrier sieht sich durch das laufende Insolvenzverfahren gezwungen, Geld für die Ausbezahlung der Gläubiger aufzutreiben. Dies soll durch Kosteneinsparungen passieren, welche unter anderem durch die Verkleinerung der Flotte bewerkstelligt werden sollen. Bis 2026 sollen die operativen Kosten um bis zu 7,5 Milliarden schwedische Kronen, was umgerechnet rund 700 Millionen Euro entspricht, gesenkt werden, um die Profitabilität des Unternehmens wieder gewährleisten zu können. Langfristig soll sich SAS wieder zu einer flexiblen und konkurrenzfähigen Fluggesellschaft entwickeln.