Derzeit ist die Kurzarbeit für die 2.200 Beschäftigten an den bestehenden Berliner Flughäfen beendet aufgrund des besonderen Anlasses der Neueröffnung des BER-Flughafens am 31. Oktober. Jedoch plant die Berliner Flughafengesellschaft die Rückkehr zur Kurzarbeit bereits für Dezember.

Dass in einem touristischen Unternehmen aktuell Kurzarbeit herrscht und dieses auch noch etwas anhalten wird, ist kaum verwunderlich. Ganz im Gegensatz zu eben diesen hat die Berliner Flughafengesellschaft FBB zu Beginn des Monats angekündigt, die Kurzarbeit für alle derzeit Beschäftigten für drei Monate zu beenden. Grund dafür ist die Eröffnung des BER. Nach der Neueröffnung des Hauptstadtflughafens sollen die Arbeitnehmer allerdings wieder in Kurzarbeit geschickt werden, wie airliners.de berichtet.

Kurzarbeit für drei Monate ausgesetzt

Im August verzeichnete die Flughafengesellschaft ein Viertel der Passagiere des Vorjahres. Anfang September verkündete sie dann, dass mit der Inbetriebnahme des neuen BER-Flughafens und gleichzeitig der Schließung von Tegel im November aufgrund der einbrechenden Passagierzahlen bis zu 400 Stellen zukünftig gekürzt werden sollen. Personalchef Michael Halberstadt bestätigte den Abbau von insgesamt 415 Stellen, allerdings seien keine betriebsbedingten Entlassungen vorgesehen, so aero.de. Durch den Einstellungsstopp in diesem Jahr wurden 120 Stellen weniger besetzt.

BER Flughafen (1)

Im Vergleich zum Vorjahr sind es auch in diesem Monat aktuell gerade einmal 25 bis 30 Prozent des Passagieraufkommens pro Tag, welche die beiden Flughäfen abfertigen. Die 2.200 Arbeitnehmer, die derzeit an den beiden Berliner Flughäfen tätig sind, wurden seit Beginn der Krise in Kurzarbeit geschickt. Diese Regelung wird nun für die kommenden drei Monate mit der Eröffnung des BER-Flughafens ausgesetzt, soll allerdings ab Dezember und damit auch für das kommende Jahr 2021 weiterhin fortbestehen.

Wir haben wegen der Inbetriebnahme im September alle Beschäftigten aus der Kurzarbeit zurückgeholt.

Personalchef Michael Halberstadt

Begründet wird die Rückkehr zur Kurzarbeit damit, da die Aussichten für das kommende Jahr in der Luftfahrtbranche weiterhin eher negativ sind. Derzeit geht man davon aus, dass das Passagieraufkommen auch im Jahr 2021 nicht über die Hälfte des Vorjahresniveaus 2019 ansteigen wird.

Bundesregierung verlängert Kurzarbeitergeld bis Ende 2021

Die fortbestehende Kurzarbeit ist bei zahlreichen Unternehmen und großen Konzernen aktuell noch immer Realität, sodass die Bundesregierung am 16. September auf ihrer eigenen Homepage die “Verlängerung des erleichterten Zugangs und erhöhten Bezugs vom Kurzarbeitergeld” bekannt gab. “Durch diese Maßnahme möchte die Bundesregierung Unternehmen und Beschäftigten ein erhöhtes Maß an Planungssicherheit geben”, heißt es auf der Website.

Kurzarbeit ist unser Erfolgsmodell, mit dem wir das Auskommen von Millionen Beschäftigten und ihren Familien sichern. Diesen Weg gehen wir weiter. Kurzarbeit wird nicht nur zur Brücke über ein tiefes wirtschaftliches Tal, sondern auch zum Weg in die Zukunft.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil

Aber nicht nur das Konzept der Kurzarbeit auch die Pläne zur Erweiterung des Flughafens werden erstmal fortbestehen. Schließlich musste der weitere Ausbau eines Terminals am neuen Flughafen aufgrund der Krise vorläufig verschoben werden. Geplant war am Seitenflügel des Hauptterminals ein weiteres Abfertigungsgebäude für weitere sechs Millionen Passagiere zu bauen, das rechtzeitig zur Eröffnung fertiggestellt werden sollte. Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup teilte vor kurzem mit, dass die der Ausbau für den BER nun um zwei bis vier Jahre verschoben werden muss.

Fazit zur Rückkehr der Kurzarbeit nach Flughafen-Neueröffnung

Vorübergehend können die Beschäftigten an den Berliner Flughäfen zur Normalität zurückkehren. Die seit Monaten angemeldete Kurzarbeit wird ab Oktober mit der Eröffnung des Hauptstadtflughafens kurzfristig ausgesetzt. Doch die schlechten Zukunftsaussichten in der Flugbranche verpflichten die Flughafengesellschaft zu einer Rückkehr zur Kurzarbeit ab Dezember. Glücklicherweise hatte die Regierung gerade die Sonderregelungen des Kurzarbeitergeldes zur Sicherung der Arbeitsplätze bis Ende 2021 verlängert. Auch wenn die Kurzarbeit sicherlich einige Menschen schwer belastet, profitieren die betroffenen Arbeitnehmer immerhin von erhöhten Beiträgen und abgescherten Verhältnissen. Es bleibt definitiv spannend zu sehen, wie sich die Lage in der Branche in der nächsten Zeit entwickelt und welche Auswirkungen der erneuten Reisewarnung mit sich bringen!

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Autorin

Seitdem Karolin als Schülerin an einem Austauschprogramm in Frankreich teilgenommen hat, wächst täglich ihre Begeisterung für das Reisen und Entdecken neuer Länder und ihre Leidenschaft für die französische Sprache.

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