Nachdem der Start des Modellprojektes an der Inneren Lübecker Bucht bereits zum zweiten Mal verschoben wurde, haben Touristiker nun einen neuen Plan mit theoretischem Startdatum entwickelt.
Mitte April wurden die vier Regionen bekannt gegeben, die als Modellregionen in Schleswig-Holstein ihren Tourismus wieder unter wissenschaftlicher Begleitung starten sollten. Die Innere Lübecker Bucht wurde als eines der Gebiete ausgewählt und sollte regulär ab dem 19. April öffnen. Allerdings verzögert sich der Starttermin aufgrund vieler Unsicherheiten bereits zwei Mal – zuletzt auf unbestimmte Zeit. Doch das soll sich nun ändern, weshalb Touristiker in einem Zusammenschluss neue Pläne für die Region entwickeln, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet.
Neuer Fahrplan in Sicht
Beinahe hätten sich die Betreiber der Tourismusunternehmen in der Modellregion Innere Lübecker Bucht geschlagen gegeben: rund 300 Betriebe wurden von Unsicherheiten bezüglich des Tourismus-Rebound geplagt oder haben bereits eigenhändig einen Schlussstrich gezogen und die Öffnungen abgesagt. Grund dafür waren zum einen die steigenden Infektionszahlen und zum anderen die strengen Auflagen, mit denen sich einige Betreiber, wie beispielsweise das ArtHotel Mare im Ferienort Scharbeutz, nicht anfreunden konnten.
Mitte dieser Woche haben sich Kreisverwaltung und Touristiker zu einem Austausch getroffen, um dem Modellprojekt in Betracht auf die Probleme und den Frust der Teilnehmer und Urlauber eine neue Perspektive zu schaffen.
Wir bereiten alles vor, der Kreis die Allgemeinverfügung und wir den Aufbau der Testzentren.
Joachim Nitz, Geschäftsführer der Timmendorfer Strand Niendorf Tourismus GmbH
Aufgrund des instabilen Infektionsgeschehens konnte allerdings nach wie vor kein genaues Startdatum für die Öffnung der Lübecker Bucht festgelegt werden. Dennoch konnte infolge der Krisensitzung eine Art Fahrplan entwickelt werden, der die weiteren Schritte verdeutlicht.
Für nächsten Mittwoch, den 5. Mai ist eine Versammlung mit Ostholsteins Landrat Reinhard Sager von der CDU vorgesehen, um alles Weitere im Detail zu besprechen. Bis mindestens Samstag, den 8. Mai müsse man sich allerdings noch gedulden. Der Samstag als Startdatum wurde bewusst gewählt, da samstags An- und Abreisetag in den Hotels und Ferienwohnungen ist.
Wir wollen die nächste Woche noch abwarten. Frühester Termin für einen Start ist der 8. Mai.
Reinhard Sager, Ostholsteins Landrat
Trotz allem hängt der tatsächliche Start vom Infektionsgeschehen in der Region ab. Aktuell liegt die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis Ostholstein laut dem Robert-Koch-Institut bei 84,8. Als die Region den Start zuletzt verschieben musste, lag der Wert bei 76,8. Man sieht also, dass die Neuinfektionen weiterhin zunehmen und die Lage zunehmend instabiler wird. Erst wenn die Situation sich legt und Ruhe einkehrt, kann endgültig über einen Start des Modellprojektes gesprochen werden. Bis dahin handelt es sich um reine Spekulationen.
Fazit zu den neuen Plänen
Zunächst einmal ist die Wiederaufnahme der Öffnungsstrategie eine positive Nachricht für die Modellregion Innere Lübecker Bucht. Bei genauerer Betrachtung fällt allerdings auf, dass es bislang keine Details darüber gibt, wie genau die Perspektivpläne aussehen und was die nächsten Schritte nach dem Gespräch am 5. Mai vorsehen. Das führt dazu, dass die rund 300 Teilnehmer des Projektes in der betroffenen Region nach wie vor verunsichert sind und keine großartigen Neuigkeiten erhalten.
Also bleibt nichts Anderes übrig, als zu hoffen, dass sich das Infektionsgeschehen wieder legt und die Öffnung um den 8. Mai herum aus epidemiologischer Sicht stattfinden kann.