Die ersten Phuket Sandbox-Touristen befinden sich bereits seit kurz nach Ankunft in Thailand in Quarantäne. Grund dafür sind sechs positiv getestete Urlauber.
Das Phuket Sandbox-Projekt ist gestartet und trotz der strikten Corona-Auflagen hat es bis zum 10. Juli insgesamt knapp 4.000 Touristen nach Thailand gezogen. Dabei war insbesondere das Versprechen nach “quarantänefreiem Reisen” attraktiv für die Thailand-Liebhaber, denn außer einer vollständigen Impfung und einem Anmeldeverfahren kam es wider Erwarten nicht zu strikteren Kontrollen mit Fußfesseln und Gesichtserkennungssystemen. Dennoch befinden sich die ersten Touristen nun bereits in Quarantäne, wie unter anderem Reise vor9, die Bangkok Post und LoyaltyLobby berichten.
Zwölf Sandbox-Touristen in “alternativer lokaler Quarantäne”
Dass es unter den satten 3.917 Touristenankünften früher oder später zu neuen Corona-Fällen kommen könnte, war absehbar und nur eine Frage der Zeit. Nun hat es insgesamt sechs Touristen erwischt, weshalb zwölf weitere in “alternative lokale Quarantäne” geschickt wurden, um eine stärkere Ausbreitung des Virus zu verhindern. Medienberichten zufolge durchlaufen die Betroffenen die Quarantänepflicht auf eigene Kosten in zertifizierten Quarantäne-Hotels in Phuket und äußerten bereits jetzt den Wunsch, die Heimreise antreten zu wollen – ein Thailand-Aufenthalt, der anders hätte verlaufen sollen.
Zu den infizierten Personen zählen unter anderem drei Reisende aus Myanmar, darunter ein 45-jähriger Familienvater und zwei Kinder, ein Tourist aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, ein 28-jähriger Afrikaner sowie ein 13-jähriger Schweizer. Das ergibt also in Summe sechs Neuinfektionen – und das nicht einmal zwei Wochen nach den ersten Touristenankünften in Phuket am 1. Juli. Alle Kontaktpersonen, die beispielsweise durch den Flug in engem Kontakt mit den Infizierten standen, wurden einer Seuchenkontrolle unterzogen und befinden sich teilweise bereits in Quarantäne, wie Kusak Kukiatikoon, der Leiter des Gesundheitsamtes der Provinz, am Montag mitteilte. Generell halten sich die lokalen Medien in Thailand hinsichtlich der Neuinfektionen allerdings ziemlich bedeckt, da es nicht gerade um die positivste PR für die Tourismusbehörde und das Projekt handelt.
Thailändische Airlines stellen Inlandsflüge ein
Die sechs Neuinfektionen betreffen allerdings nicht nur das Phuket Sandbox-Projekt, welches trotz genauster Planung nun bereits erste Lücken aufzuweisen scheint, sondern nehmen auch Einfluss auf das gesamte thailändische Airline-Geschäft, da die Neuinfektionen hauptsächlich durch die Urlaubsflüge entstanden sind. Begonnen hat das Drama nämlich am Dienstag letzter Woche auf einem Emirates Flug, als der erste Passagier aus den Vereinigten Arabischen Emiraten positiv getestet wurde und umgehend in ein nahe gelegenes Krankenhaus transportiert wurde. Die verbliebene Reisegruppe sowie eine weitere Kontaktperson aus der Maschine befinden sich nun als Selbstzahler in Quarantäne-Hotels – und das trotz vollständiger Impfung und negativem Corona-Test.
Doch es blieb nicht bei einem Einzelfall: nur wenige Tage später wurden zwei Kinder aus Myanmar ins Krankenhaus eingeliefert, die im Rahmen des Sandbox-Projekts nach Phuket gereist sind. Hinzu kommen die drei neuen Fälle, die das bereits stark kritisierte Projekt immer mehr in Frage stellen.
Die thailändische Regierung hat aus diesem Grund beschlossen, neue Abriegelungsmaßnahmen in den Hochkontrollgebieten, einschließlich einer nächtlichen Ausgangssperre von 21 bis 4 Uhr in Bangkok, einzuführen. Zu den neuen Maßnahmen zählen insbesondere verschärfte Einreisebestimmungen auf die beliebte Ferieninsel Phuket. Zutritt erhalten weiterhin lediglich vollständig geimpfte Personen, allerdings neuerdings mit zusätzlichem negativem Antigen- oder PCR-Test. Dasselbe gilt auch für Einreisende, die sich schon zuvor in Thailand aufgehalten haben.
Infolgedessen streichen nun mehrere Fluggesellschaften ihre Inlandsfüge vorübergehend. Während Bangkok Airways zwar noch mit einem deutlich reduzierten Flugplan operiert, hat Air Asia deutlich mehr Flüge gestrichen. Neben etlichen Stornierungen zeigen sich andere Fluggesellschaften kooperativer und bieten Umbuchungen sowie kostenfreie Stornierungen an.
Fazit zu den Neuinfektionen in Phuket
Obwohl das Projekt Phuket Sandbox einer monatelangen Planungsperiode unterlag und mit Bedacht so konzipiert wurde, dass das Risiko einer Ausbreitung des Corona-Virus gegen Null geht, befinden sich derzeit sechs infizierte Personen auf der beliebten Ferieninsel – allerdings nicht in Urlaubs-Atmosphäre sondern in kostspieligen Quarantäne-Hotels oder schlimmstenfalls im Krankenhaus. Ein Urlaub, der sicherlich anders hätte verlaufen können, wenn die Kontrollen insbesondere am Flughafen noch verstärkt würden, sodass Infizierte nicht erst in die Maschinen steigen können. Die Neuansteckungen nehmen nun großen Einfluss auf das gesamte Projekt, die Tourismusbranche und die thailändischen Airlines. Ob die neuen Maßnahmen diese Situation noch retten können, bleibt abzuwarten.
Dass es trotz Impfung und Tests zu Infektionen kommen würde war erwartbar. Wer dachte, Ziel der Phuket Sandbox sei es Covid Infektionen zu hundertprozent zu verhindern hat das Prinzip nicht verstanden.
Dass die Inlandsflüge in Thailand derzeit reduziert oder eingestellt werden liegt an den verschärften Covid Maßnahmen auf Grund steigender Infektionen im gesamten Land. Mit der handvoll infizierter internationaler Touristen hat das nichts zu tun.
Über die Risiken (Infektion, Quarantäne, Einschränkungen durch Covid Maßnahmen) die jede Reise momentan birgt sollte man sich schon bewusst sein.
Danke, steht recht viel Unsinn in dem Beitrag
Wie kann man so blöd sein, Flüge über die arabischen Staaten zu erlauben, und gleichzeitig verbietet man einen ‚‘Fast‘ Direktflug Frankfurt -Phuket via Bangkok!
Aufwachen!
5.174 geimpfte internationale Touristen sind seit 1. Juli in #Phuket angekommen (Stand 13. Juli). 7 davon wurden positiv getestet. Das ist ein relativ guter Schritt.
Die Kinder hatten bestimmt schlimme Symptome und mussten deshalb direkt ins Krankenhaus. Wenn hier so weiter panisch reagiert, wegen “positiv getesteten” , dann siehts echt duster für eine globale Zukunft aus.
Nein, die Kinder hatten überhaupt keine Symptome, wurden aber trotzdem erst einmal von den Eltern getrennt. Erst später haben zuständige Mitarbeiter realisiert, dass diese Trennung von den Eltern die Kinder traumatisieren könnte und haben dann dem Vater erlaubt seine Kinder zu begleiten.
Ein unglaublicher Vorgang