Der steile Aufstieg von Oman Air fand aufgrund der anhaltenden Pandemie ein jähes Ende. Zukünftig möchte die Fluggesellschaft ihre Flotte sowohl verkleinern als auch wohlmöglich harmonisieren. Darüber hinaus hofft die Airline auf einen erfolgreichen Impffortschritt.

Oman Air hat(te) große Pläne. Neben der Expansion in Europa wollte die Fluggesellschaft aus dem Oman schon bald in die Vereinigten Staaten von Amerika fliegen. Ein Flottenausbau sowie eine Verjüngung der Flotte stand ebenfalls kurz bevor. Nun muss Oman Air diese ambitionierten Pläne vorerst begraben und konzentriert sich zunächst auf eine sukzessive Verkleinerung der Flotte. In diesem Artikel möchten wir jene Verkleinerung genauer unter die Lupe nehmen.

Verkleinerung der Flotte unumgänglich

Wie alle anderen Fluggesellschaften auch hat Oman Air an den Auswirkungen der anhaltenden Luftfahrtkrise zu knabbern. Schrieb Oman Air in den letzten Jahren durchweg rote Zahlen, wollte die Fluggesellschaft eigentlich schon bald schwarze Zahlen schreiben und nicht auf die Hilfen vom Staat angewiesen sein. Dazu wollte Oman Air nicht nur das Streckennetz sondern auch die bestehende Flotte ausbauen. Gerade im Hinblick auf den Flottenausbau legt Oman Air nun eine folgerichtige Kehrtwendung ein. Von einer geplanten Flottenstärke von bis zu 70 Flugzeugen möchte die Airline Abstand gewinnen. Das neue Ziel sei eine Flottenverkleinerung auf 36 Flugzeuge, so der Vorstandschef Mohammed al-Barwani gegenüber dem Nachrichtendienst WAF Oman.

Oman Air Business Class Airbus A330 Sitz 7

Al-Barwani hält den Flottenausbau in Zeiten der größten Krise der Luftfahrt für zu risikobehaftet. Derzeit hält Oman Air den Flugbetrieb mit 15 bis 20 Prozent der geplanten Kapazitäten aufrecht. Für das zweite Halbjahr erhofft sich al-Barwani einen Anstieg auf 30 bis 35 Prozent, je nach Erfolg der weltweiten Impfkampagnen. Gerade auf den lukrativen Strecken nach Europa, Indien oder auch beispielsweise Thailand kann Oman Air derzeit nicht operieren. Schon längst wollte die Fluggesellschaft wieder die Flüge nach München oder auch Zürich aufnehmen – dies geschah bisher jedoch nicht. Zum jetzigen Zeitpunkt fliegt Oman Air einzig den Frankfurter Flughafen an.

Fokus liegt auf Codeshare-Abkommen und Flottenharmonisierung

In der Vergangenheit konnte Oman Air die Betriebskosten senken und wies nicht mehr tiefrote Zahlen auf. So strich die Airline defizitäre Strecken wie beispielsweise nach Athen oder auch Manchester aus dem Streckennetz. Um dennoch weltweit vernetzt zu bleiben richtet Oman Air den Fokus auf Codeshare-Abkommen, wie sie beispielsweise mit der Lufthansa oder Qatar Airways unterhält. Damit möchte die Fluggesellschaft ihren Passagieren die bestmögliche Anbindung zu kontinentalübergreifenden Streckennetzen bieten.

Ein weiterer wichtiger Baustein zur weiteren Senkung der Betriebskosten ist eine umfassende Flottenharmonisierung. Derzeit besteht die Flotte Oman Airs aus Flugzeugen von insgesamt drei Flugzeugbauern – Airbus, Boeing sowie Embraer. Auf der Kurz- und Mittelstrecke kommen Flugzeug vom Typ Embraer E175 sowie Boeing 737-800, -900 und MAX zum Einsatz. Die Langstreckenflotte besteht aus Airbus A330-200 und -300 sowie Boeing 787-8 und -9. Darüber hinaus hat Oman Air weitere neun Boeing 737 MAX sowie acht Boeing 787-9 bei Boeing bestellt.

Oman Air Airbus A330 2

Eine mögliche Flottenharmonisierung könnte darauf hinaus laufen, dass Oman Air zukünftig eine reine Boeing-Flotte betreibt. Mit der Ausflottung sowie dem Verkauf von vier Airbus A330-200, sechs A330-300, vier Embraer E175 sowie von älteren Boeing 737-800 und -900 könnte die Airline die bestellen Boeing-Maschinen übernehmen. Aus alt mach neu. Ein mögliches Szenario, das auch unsere Kollegen von aerotelegraph.com in Betracht ziehen.

Fazit zur geplanten Flottenverkleinerung

Oman Air wird seinen Weg fortsetzen, zukünftig jedoch mit einer kleineren Flotte. Kleiner muss jedoch nicht weniger modern bedeuten. Es ist davon auszugehen, dass Oman Air ältere Flugzeuge aussortiert und bereits bestellte Flugzeuge übernimmt. Eine Flottenverkleinerung, Harmonisierung und Verjüngung ergibt in der jetzigen Situation durchaus Sinn. Zu ungewiss ist die Zukunft, als dass Oman Air den eingeschlagenen Aufstieg unbehelligt fortsetzen kann. Bei Oman Air legt man den Fokus auf die wichtigen Dinge.

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Autor

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  • Extrem schade! Die Business in der A330 gehört zum Besten, was die Branche zu bieten hat: 1-2-1 Konfiguration wie sonst in der First mit mehr als 2 m Sitzabstand.

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