Airbus hat aktuell mit Auslieferungsrückständen zu kämpfen. Die Lufthansa sieht darin eine Chance und verhandelt mit dem Flugzeughersteller.

Während die Sanktionen gegenüber dem russischen Staat die Airline Aeroflot davon abhalten, die bei Airbus beauftragten A350 entgegenzunehmen, herrscht zwischen dem Flugzeughersteller und Qatar Airways ein Rechtsstreit, der ebenfalls dafür sorgt, dass die beauftragten Flugzeuge nicht ausgeliefert werden. Laut aero soll sich jedoch die Lufthansa für ebendiese Flugzeuge interessieren und verhandelt aktuell mit Airbus. Warum die Lieferschwierigkeiten die Lufthansa aus der eigenen misslichen Lage befreien könnten.

Streitigkeiten und Sanktionen

Der Flugzeughersteller Airbus weiß im Moment nicht so recht, wohin mit dem bestellten Fluggerät. Denn während die russische Staatsairline 22 A350-900 in Auftrag gab und bis dato nur sieben von ihnen übernommen hat, lässt Qatar Airways aufgrund eines Fehlers in der Lackierung der bestellten Flugzeuge nun bereits mehrere Fristen zur Übernahme verstreichen.

Aeroflot Airbus A350-900
Die feierliche Übernahme der ersten A350-900

Aeroflot nahm die letzte Lieferung einer A350-900 am 24. Februar entgegen – dem Tag, der ebenfalls den offenen Angriffskrieg Putins in der Ukraine markiert. Dieser trifft die Wirtschaft und auch die Luftfahrtindustrie Russlands hart. Aufgrund der Sanktionen, die mittlerweile erlassen wurden, können die verbleibenden 15 Maschinen nun nicht mehr an die Fluggesellschaft ausgeliefert werden. Auch um die große Anzahl an von Qatar Airways bestellten A350-1000 sieht es nicht gut aus. Da die Airline nun bereits für drei der Maschinen die Liefertermine verstreichen ließ, sucht Airbus sowohl für die bereits bestellten und teilweise fertiggestellten A350-900 und A350-1000 neue Kunden.

Eine Chance für die Lufthansa?

Dort kommt auch die Lufthansa ins Spiel. Sie hat momentan mit akuten Lieferproblemen der bei Konkurrent Boeing in Auftrag gegebenen Maschinen der Baureihe 777X, auf die sie wohl noch ein ganzes Stück warten muss. Gelegen kommt ihr hierbei die auf den ersten Blick ungute Situation von Airbus, wo man händeringend versucht, die bereits gebauten Flugzeuge und die zukünftigen Slots loszuwerden.

Lufthansa Airbus A350
Eine A350 der Lufthansa

Die Lufthansa selbst betreibt aktuell 18 Flugzeuge des Typs A350-900 und zwei weitere geleaste Flugzeuge stehen kurz vor der Aktivierung. Unter ihnen befinden sich auch die von Philipine Airlines übernommenen Maschinen mit einer neuen Business Class, die Ende April ihren ersten Flug für die Fluggesellschaft antraten. Im Moment berichten zwei mit der Thematik vertraute Personen gegenüber aero, dass sich die Lufthansa und Airbus momentan in Gesprächen bezüglich der Übernahme der Slots von Aeroflot und Qatar Airways befinden. Somit könnte die Lufthansa ihr eigenes Flottenproblem vorerst aus der Welt schaffen.

Fazit zu den Verhandlungen zwischen der Lufthansa und Airbus

Wo sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere. So sieht es zumindest zurzeit für Airbus aus, wo man die Chance hat, sich etwas aus der schlechten Position, in der man sich aktuell befindet, zu befreien. Die Lufthansa erwägt die Übernahme der Flugzeuge, die durch verschiedene Gründe nicht ausgeliefert werden können. Der Flugzeughersteller Airbus würde damit zwar nicht die Schadensersatzklage, mit der er sich durch Qatar Airways konfrontiert sieht, entgehen, jedoch immerhin einige der finanziellen und logistischen Konsequenzen abwenden. Ob der Schritt eventuell eine positive Auswirkung auf die Kabinenkonfiguration der Lufthansa hat, bleibt abzuwarten.

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Autor

Sandro ist Content Editor und seit Januar 2022 bei reisetopia tätig. Seitdem er mit nur einem Jahr seinen ersten Langstreckenflug antrat und danach 6 Jahre lang im Ausland aufwuchs, war er von Reisen begeistert. Heute versorgt er Euch vor allem am Wochenende mit interessanten Inhalten.

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    • Die LH würde – wenn sie die A350 bekommt – sowieso „auf vielfachen Kundenwunsch“ die alten Sitze einbauen. Ist ja schließlich eine deutsche Airline. Deutschland und Technologien …

      • Wie gesagt die Qsuite ginge aus rechtlichen Gründen nicht und nein die SItze der LH sind kein deutsche Produkt.

    • Na wenigstens ein Nicht-Jubelkommentar zur QSuite. Ich finde das Ding zwar auch nicht schlecht, aber bei weitem nicht so supertoll, wie in vielen Beiträgen zu lesen. Da hat wohl eher das Qatar-Marketing ganze Arbeit geleistet.

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