Lufthansa strebt eine Bestellung von Schmalrumpfflugzeugen an. Die derzeitigen Marktgegebenheiten im Luftverkehr machen diesen Schritt anscheinend notwendig.

Die Lufthansa denkt wohl über einen Ausbau der Regionalflotte nach. Um gegen die Präsenz von Billigairlines anzukämpfen, benötigt die Airline entsprechende Flugzeuge, mit der auch regionale Flughäfen angeflogen werden können, wie aviationweek.com berichtet. Dies ist für Lufthansa relevant, da Flüge von kleineren Flughäfen hauptsächlich Zubringer zu einem Langstreckenflug von München oder Frankfurt darstellen.

Die derzeitige Regionalflotte der Lufthansa

Die Lufthansa Group verfügt über eine Flotte von 195 Schmalrumpfflugzeugen, in denen jeweils bis zu 150 Sitzplätzen vorhanden sind. Die Flotte besteht aus 28 CRJ900 beziehungsweise 26 Embraer 190/195 (LH CityLine/Air Dolomiti) und 17 Embraer 195 über die Austrian Airlines verfügt. Swiss betreibt hingegen 30 Airbus A220. Der Großteil der Regionalflotte besteht aber aus 94 Airbus A319, von denen 19 Flugzeuge schon über 20 Jahre sind.

Lufthansa Embraer 190 Hamburg
Embraer der Lufthansa

Wir werden auf jeden Fall wieder für Kurzstrecken kaufen müssen. Uns fehlt es an Flugzeugen der kleineren Kategorie.

Carsten Spohr, Lufthansa CEO in einem internen Mitarbeiterforum

Diese Aussage zeigt deutlich, dass Lufthansa in neue Flugzeuge investieren möchte, die vor allem die Kurzstrecke bedienen können. Gleichzeitig möchte Lufthansa auch auf der Langstrecke international weiter wachsen. Dazu benötigt die Fluggesellschaft aber auch eine ausreichend große Regionalflotte, die die notwendigen Zubringerflüge durchführt.

Spekulation: Diese Flugzeugtypen könnte die Lufthansa interessieren

Zum Umfang einer möglichen Bestellung äußert Carsten Spohr sich nicht. Unklar ist weiterhin, welchen Flugzeugtyp man gerne bestellen möchte. In der Vergangenheit hatte man zwar mehrfach angedeutet, dass die Flotte der Regionalflugzeuge erneuert werden müsse, jedoch dazu keine weiteren Aussagen getätigt.

Bekannt hingegen ist, dass die Bombardier CRJ die Flotte schon lange verlassen sollen, obwohl dieser Flugzeugtypen noch vergleichsweise relativ jung sind. Denkbar ist zum einen der Airbus A220, der bereits sehr erfolgreich von Swiss eingesetzt wird. Alternativ wären aber auch die Embraer E2 sehr spannend, da diese momentan wohl deutlich günstiger zu haben sein sollen. Der brasilianische Flugzeughersteller Embraer bietet seinen Flugzeugtypen vermehrt den Airlines an, um Aufträge zu generieren. Bei der kanadischen Regionalairline Porter hat dies beispielsweise gut funktioniert, da die noch kurzfristig vom Airbus A220 für die Embraer E2 abgesprungen sind. Der Umstand, dass Air Dolomiti mit Embraer sehr zufrieden ist, macht eine Bestellung der Lufthansa Group hier umso wahrscheinlicher.

Swiss Airbus A220
Airbus A220 gilt als möglicher Kandidat

Unwissenheit herrscht ebenso über die Verteilung der möglichen Flugzeuge innerhalb der Lufthansa Group. Hier muss das Lufthansa Management vor allem auf die bestehenden Verträge und Vereinbarungen mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit achten.

Fazit zu der möglichen Flottenerneuerung bei der Lufthansa

Die Tendenz ist klar: Lufthansa möchte verstärkt auf der Kurzstrecke in Erscheinung treten, um vor allem ausländische Regionalmärkte zu erschließen. Im inländischen Betrieb geht man einen anderen Weg und kooperiert mit der Deutschen Bahn. Die genauen Pläne bezüglich des Flugzeugtyps und den Bestellumfang sind leider noch nicht öffentlich und lassen Raum zur Spekulation. Insgesamt denke ich, dass die Pläne zur Flottenerneuerung nachvollziehbar sind, da dies ein wichtiger Bestandteil der Hub & Spoke Strategie der Lufthansa ist.

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  • Super Strategie – wenn es schlecht läuft will man von uns ( Staat) Unterstützung und ansonsten billig billig Einkaufen bei Umweltkriminellen in Brasilien ?? Ist das die neue Lufthansa ?? Sind Europäische Arbeitsplätze nicht mehr wichtig ? Viele Grüße von Airbus Europa ….

    • Die Kooperation bezieht sich aber nur auf den innerdeutschen Zubringer-Verkehr.
      Es gibt genügend Standorte, zum Beispiel in Polen, Frankreich oder Spanien, die man gerne erschließen möchte oder die Frequenzen dort erhöhen will.

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