Die Lufthansa rüstet einen A350-900 zu einem Forschungsflugzeug um. Mithilfe des A350-900 sammeln Forscher wichtige Daten, die der Klimaforschung dienen.

Die Luftfahrt schädigt das Klima – so der allgemeine Tenor. Von der Hand weisen kann man diese Aussage nicht, denn täglich stoßen mehrere tausend Flugzeuge auf dem Planet CO2 aus. Die Luftfahrt muss grüner werden – nachhaltige Treibstoffe können dabei ein Schlüssel zum Erfolg sein. Zum Ende diesen Jahres könnte sich erstmals ein Passagierflugzeug aktiv für die Klimaforschung einsetzen. Derzeit lässt die Lufthansa einen A350-900 mit moderner Technik ausstatten, die während der Flüge wichtige Daten sammeln soll, wie aus einer eigenen Pressemitteilung hervorgeht.

Passagierflugzeug und Klimaforscher zugleich

Die “Erfurt”, so der Taufname des A350-900, erhält neben der Beförderung von Passagieren und Fracht einen zusätzlichen Auftrag. Zukünftig soll der A350-900 Daten sammeln, die der Klimaforschung dienen sollen. Dazu wird der A350 mit der Kennnummer D-AIXJ in Zusammenarbeit mit etlichen Forschungsinstituten aufwendig umgerüstet. Den Umrüstungsarbeiten, die in einem Lufthansa-Hangar auf Malta stattfinden, gingen eine vierjährige Planungs- und Entwicklungsphase voraus. Bereits zum Ende des Jahres könnte der A350 erstmals als Klimaforscher fungieren. Dabei führt der A350 per se keine Forschungsflüge durch – die Daten sammeln die Instrument auf herkömmlichen Passagierflügen.

Am unteren Flugzeugrumpf wurden die Vorbereitungen für die Installation des Luft-Einlasssystems getroffen. Danach folgt eine Reihe von Testfügen, an deren Ende die Zertifizierung eines rund 1,6 Tonnen schweren Klimaforschungslabors, des sogenannten Caribic-Messcontainers, steht.

Pressemitteilung der Lufthansa

Die Abkürzung Caribic steht im Übrigen für “Civil Aircraft for the Regular Investigation of the atmosphere Based on an Instrument Container”. Ferner erklärt die Lufthansa, dass der Messcontainer nicht bei jedem Passagierflug dabei sein wird. So möchte die Lufthansa den Container nur auf Flügen einsetzen, die für die Datenerhebung relevant sein könnten. Nach welchen Kriterien entschieden wird, ob der Messcontainer zum Einsatz kommt, sind derzeit nicht bekannt.

Weltweit einzigartiges Caribic-Flugzeug

Bereits Ende 2021 soll das weltweit einzigartige Caribic-Flugzeug ab München wieder abheben. Dann sollen die Instrumente in einer Höhe von neun bis zwölf Kilometern in der sogenannten Tropopause rund 100 Spurengase, Aerosol- und Wolkenparameter messen. Mit Hilfe der gesammelten Daten soll die Leistungsfähigkeit heutiger Atmosphären- und Klimamodelle bewerten werden. Dabei sind die erhobenen Daten deutlich aussagekräftiger als beispielsweise Daten, die von Satelliten gewonnen werden.

Klimarelevante Parameter können in dieser Höhe mit deutlich höherer Genauigkeit und zeitlicher Auflösung an Bord des Flugzeugs erfasst werden als mit satelliten- oder bodengestützten Messsystemen.

Pressemitteilung der Lufthansa

An der vierjährigen Entwicklungsphase waren etliche Forschungsinstitute wie Lufthansa Technik, die Triebwerkshersteller Safran Aircraft Engines oder auch das Karlsruhe Institute of Technology beteiligt. Andreas Zahn vom Karlsruher Institut für Technologie stellte nochmals die Einzigartigkeit und die hohe Bedeutung dieses Flugzeuges heraus:

Das Lufthansa Caribic-Flugzeug ist weltweit tatsächlich einzigartig. So können wir verstehen, welche Prozesse sich in welchem Ausmaß verändern und wie sie das Klima der Erde in Zukunft beeinflussen werden. Kein anderes Beobachtungssystem weltweit, weder am Boden noch auf einem Satelliten, kann so hochauflösende Multiparameterdaten in der freien Atmosphäre liefern.

Pressemitteilung der Lufthansa

Fazit zum Forschungsflugzeug der Lufthansa

Mithilfe des neuartigen Messcontainers können Klimaforscher zukünftig wichtige Daten zur Klimaforschung erheben. Ein besonderes Augenmerk legen die Forscher dabei auf die hohe Aussagekraft der gewonnenen Daten, da diese Art der Datenerhebung sehr genau sein soll. Fortan beteiligt sich die Lufthansa mit einem wichtigen Beitrag an der Klimaforschung – die Form ist bis dato einzigartig. Was haltet Ihr von dem Projekt?

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