Die Erhöhung der Luftverkehrssteuer ist fix beschlossen. Auch Lufthansa-Tochter Eurowings wird ihre Preise anziehen. Könnte die Zeit der Ultra-Günstigtickets schon bald der Vergangenheit angehören?
Fliegen wird in Deutschland wieder teurer. Die Anhebung der Ticketpreise ist dabei primär auf die Einführung der Luftverkehrssteuer zurückzuführen, wie airliners berichtet. Die neue Strategie der Bundesregierung – höhere Luftverkehrsabgaben anstelle einer Kerosinsteuer einzuführen – wird allen voran Passagiere treffen, die ab Mai eine deutliche Preiserhöhung bei Flugtickets zu spüren bekommen werden.
Einstiegstarife höher angesetzt
Anstelle der vormals von der Ampelkoalition vorgesehenen nationalen Kerosinsteuer sollen ab Mai höhere Luftverkehrsabgaben erhoben werden. Die wirtschaftlich logische Schlussfolgerung ist die Umschichtung der Abgaben auf die Passagiere. Diese Praxis trifft in Deutschland auf Ablehnung. Indessen wurde bekannt, dass auch Eurowings, die Günstig-Airline der Lufthansa, sich nicht zurückhalten wird. Jens Bischof, CEO von Eurowings, antizipiert Mehrkosten, die schon bald auf die Kunden zukommen werden. In einem Interview mit fvw verrät er:
Wenn unsere Einstiegstarife künftig nicht mehr bei 39,99 Euro liegen, sondern absehbar oberhalb der 40-Euro-Marke, ändert das nichts an unserem Selbstverständnis: Wir werden weiterhin sehr attraktive Nonstop-Verbindungen und das beste Preis-/Leistungs-Verhältnis in Europa bieten.
Jens Bischof, CEO von Eurowings
Die Frage, die sich in diesem Zusammenhang auftut: Könnten die Zeiten der Ultra-Billigtickets schon bald vorbei sein? Bischof machte diesbezüglich eine Andeutung in seinem Interview:
In diesem Umfeld dürften Ultra-Billig-Tickets bald zur absoluten Ausnahme werden.
Jens Bischof, CEO von Eurowings
In seiner Sicht würden Fluggesellschaften im deutschen Markt folglich wenig Chance haben, profitabel zu operieren.
Unterschiedliche Meinungen
Der Lufthansakonzern steht der Strategie der Bundesregierung allenfalls mit Vorbehalt gegenüber. Befürchtet werden wirtschaftliche Nachteile für den Luftverkehrsstandort Deutschland. Auch der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) kritisiert die Erhöhung der Ticketsteuer. Überdies schloss sich die Gewerkschaft ver.di dieser Meinung an. Weiters sprach sich der Hamburger Flughafenchef gegen die Erhöhung der Luftverkehrssteuer aus.
Demgegenüber stellt sich Bundesverkehrsminister Volker Wissing hinter die Erhöhung der Ticketsteuer.
Fazit zur Ticketpreiserhöhung bei Eurowings
Es ist keine allzu große Überraschung, dass die Flugticketpreise in Deutschland wieder steigen. So setzt auch Lufthansa-Tochter Eurowings ihre Einstiegstarife höher an. Könnten die geplanten Erhöhungen günstige Flugtickets noch härter treffen? Es bleibt spannend, wohin sich die Preise ab Mai entwickeln werden.
“Deutlich”? pure Sensationsjournalismus wieder wie immer!
Wieso könnt ihr niemals Klartext reden? Die Erhöhung ist für EU Flüge von 12,73€ auf 15,53€ also 2,8€ pro Ticket – return (denn Aufpreis fällt nur aus DE raus an), lächerlich weshalb man hierzu einen (weiteren) Artikel schreiben muss?
Besser wäre zu beleuchten, wie die Airlines diese Aufregung für sich nutzen werden: anstatt 2,8€ aufzuschlagen, werden sie 20-30€ pro Richtung aufschlagen und dem Kunden sagen “sorry, die böse Regierung in Deutschland will es so.
Das ist der eigentliche Skandal! Dass Preiserhöhungen praktisch nie 1:1 durchgereicht werden sondern fast immer diese Kleinigkeiten als willkommener Grund gesehen werden, Preise zu erhöhen. Und die Kunden zucken mit der Achsel und bezahlen gerne ….
Siehe Gastro USt-Erhöhung seit 2024: hier werden keinesfalls 12% draufgeschlagen, sonder eher 25-30%
Lieber Jimmy, vielen Dank für Deinen Kommentar. Aktuell können wir leider nur von den sicheren Preisaufschlägen berichten. Der Ausblick auf Deine Spekulationen würde sich eher in Form einer Kolumne anbieten. Bei gegebener Zeit wäre es gewiss interessant, dieses Thema mit aufzunehmen. Vielen Dank für Deinen Gedankenanstoß! Beste Grüße, Beate
na ja: ich habe die absoluten Zahlen genannt, du nicht!
“In diesem Umfeld dürften Ultra-Billig-Tickets bald zur absoluten Ausnahme werden.”
Solche Schwachsinnsaussagen von CEOs müsst ihr Journalisten kritisch hinterfragen!!
zB. mit “So ein Quatsch Herr Bischoff: 2,8€ auf die 39€ aufgeschlagen sind 31,8€ ist da ein großer Unterschied zu bisher?” oder
“wollen Sie etwa sagen, dass Sie bei 2,8e Steuererhöhung von 39€ auf 79€ hochgehen? Wieso?”
Hier wird – wie von mir gesagt – ein Anlass gesucht, den echten LCC ihr Konzept zu zerreden und gleichzeitig die eigenen Preiserhöhungen als “fremdbestimmt” zu verkaufen!
Lieber Jimmy, vielen Dank für Deine Rückmeldung. Ich verstehe Deinen Ansatz, möchte aber nochmals darauf verweisen, dass eine Erörterung des Themas eher für eine Kolumne geeignet und für die Zukunft gewiss interessant wäre. Ich danke Dir dennoch für Deinen Gedankenanstoß. Viele Grüße, Beate