Green Airlines wehrt sich gegen die Vorwürfe des Greenwashings und entschuldigt sich für den Fehler in der Umweltkommunikation.
Green Airlines macht seit ihrer Gründung im vergangenen Jahr immer wieder Schlagzeilen. Zum Einen lag das an dem stark verzögerten Start sowie den ständig wechselnden Airline-Partnern. Zum Anderen steht die “virtuelle Fluggesellschaft”, die quasi lediglich Tickets für geliehene Maschinen verkauft, ohne den tatsächlichen Flug als eigene Airline durchzuführen, nun aufgrund von Vorwürfen des Greenwashings in der Kritik. Mittlerweile hat sich Green Airlines zu den Vorwürfen geäußert, wie die Website airliners.de berichtet.
Man wolle künftig “nachvollziehbarer” und “transparenter” agieren
Der Begriff Greenwashing meint die mutmaßlich übertriebene Darstellung von Kompensationswerten eines Unternehmens zu Zwecken der Öffentlichkeitswirkung – und genau das soll bei Green Airlines der Fall sein. Laut Kritikern und Branchenkennern sei die Fluggesellschaft hinsichtlich der Nennung von Kompensationswerten nicht transparent.
Denn obwohl sich Green Airlines selbst als “Deutschlands erste Öko-Airline” betitelt und sich über Partnerschaften mit Naturefund für nachhaltige Projekte einen Namen für nachhaltiges Reisen schafft, kam nun die Tatsache, dass die Zahlungen für letztere beiden Projekte, ”Streuobstwiese Wiesbaden in Hessen” sowie “Hamberger Moor in Niedersachsen”, laut Naturefund nicht etwa als CO2-Kompensationen über das eigene Klimazertifikat verifiziert, sondern vielmehr als gemeinnützige Spende dokumentiert wurden, an die Öffentlichkeit.
Green Airlines hat sich für diesen Fehler nun entschuldigt, die beiden Projekte von der offiziellen Website entfernt und klargestellt, dass nur pro verkauftem Ticket kompensiert und das Geld aktuell noch für zukünftige Nachhaltigkeitsprojekte zurückgehalten werde. Pro Passagier und je nach geflogener Strecke würden dann Kompensationszahlungen in Höhe von rund fünf bis sechs Euro erfolgen.
Green Airlines entschuldigt sich dafür, auf der Webseite lange Zeit mit CO2-Kompensationsprojekten geworben zu haben, für die nie kompensiert wurde. Zukünftig wolle Green Airlines “nachvollziehbarer” und “transparenter” handeln. Mittlerweile findet sich auf der Website von Green Airlines unter der Rubrik Projekte für mehr Klimafairness lediglich ein Projekt: die Aufforstung in Costa Rica. Von den anderen beiden Projekten ist nichts mehr zu sehen, was darauf schließen lässt, dass die Fluggesellschaft ihren Fehler eingesehen hat.
Fazit zu Green Airlines‘ Reaktion auf die Vorwürfe
Die neue Green Airlines hat die Vorwürfe bezüglich Greenwashings nicht auf sich sitzen lassen und sich gegenüber airliners.de zu der Nachhaltigkeitsproblematik geäußert. Die Fluggesellschaft hat außerdem ihren Fehler, grundlos mit Umweltprojekten geworben zu haben, für die nie kompensiert wurde, eingesehen. Nun hat Green Airlines diese Projekte von der Seite heruntergenommen und sich entschuldigt. Weiter heißt es auf der Website jedoch: “Wir kompensieren mehr Emissionen als durch die einzelnen Flüge und unsere unternehmerische Tätigkeit entstehen.” Ob das Startup dieses Ziel weiter verfolgen wird oder das Ganze lediglich Marketing und PR dient, bleibt fraglich.