Die Fluggesellschaft German Airways wird sich in Zukunft weniger auf den Linienverkehr für andere Fluggesellschaften konzentrieren, sondern sich vermehrt auf Charterflüge fokussieren.

Die Corona-Pandemie hat auch die Deutsche Fluggesellschaft German Airways schwer getroffen. Die Airline wurde ursprünglich unter dem Namen WDL Aviation gegründet und gehört seit 2017 zum Unternehmen Zeitfracht. Im April 2020 musste German Airways das Insolvenzverfahren eröffnen und möchte sich in diesem Rahmen neu ausrichten. Wie das Handelsblatt berichtet, soll in Zukunft vermehrt der Fokus auf den VIP-Charterverkehr liegen.

Insolvenz der LGW und neue Chancen

Die Corona-Pandemie trifft die Reise- und Tourismusbranche auch in Deutschland äußerst hart. Während Rettungspakete und Staatshilfen für die großen Fluggesellschaften und Touristikunternehmen beschlossen wurden, musste die Charterfluggesellschaft German Airways bereits im vergangenen April für die Luftfahrtgesellschaft Walter (LGW) die Insolvenz anmelden. Grund hierfür ist vor allem, dass als Folge der Reisebeschränkungen Aufträge mit anderen Fluggesellschaften abrupt weggefallen sind. Zuvor flog man mit 15 Flugzeugen für die Eurowings im Wetlease ab Düsseldorf verschiedene Ziele an, ehe dieser Vertrag durch die Lufthansa Group gekündigt wurden. Eine Entscheidung war zu treffen, welche Fluggesellschaft am Leben gehalten werden soll. Die Entscheidung fiel auf die Fluggesellschaft LGW und wurde liquidiert. Für den verbliebenen Teil der German Airways waren neue Ideen gefragt.

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Maren Wolters, Chefin von German Airways

Diese fand man im Charterbereich, der bisher eher eine untergeordnete Rolle spielte. Über Erfahrung verfügt die Fluggesellschaft dennoch und möchte sich deshalb noch mehr auf den VIP-Charter für Sportvereine, Bands und Prominente im innereuropäischen Verkehr konzentrieren. Dieser Bereich verspricht durchaus höhere Gewinne, bringt aber auch mehr Risiken mit sich, da die Fluggesellschaft deutlich flexibler und agiler handeln muss. Dementsprechend muss die Planung der Flugzeuge und der Crews auch anders abgestimmt werden.

Von WDL zur Zeitfracht

German Airways ist eine Fluggesellschaft des Unternehmens Zeitfracht. Zeitfracht ist vor allem bekannt aus dem Speditionsgeschäft auf dem Land- und Seeweg. Darüber hinaus betreibt das Unternehmen diverse Fulfillment Center in Deutschland, hauptsächlich für diverse namhafte Buchhandlungen im gesamten Land – ich hatte das Glück die Logistik in Erfurt zu besuchen. Geführt wird die Fluggesellschaft von den beiden Co-Geschäftsführern Maren Wolters und Wolfram Simon-Schröter. Beide bringen eine durchaus interessante Vita mit. Während Wolfram Simon-Schröter schon über viel Erfahrung verfügt und Experte im Sanieren von Unternehmen ist, musste sich Maren Wolters mit ihren 28 Jahren zunächst in einer männerdominierten Welt durchsetzen. Das gelang ihr sehr schnell, auch da sie schon vor ihrer Rolle als Airline-Chefin für die Einflottung der Embraer-Jets verantwortlich war.

German Airways Logo RGB Cropped

Davon besitzt die Fluggesellschaft insgesamt fünf Stück des Typs E-190 – ein Flugzeug ist davon aktuell inaktiv. Für die LGW flogen insgesamt 15 Flugzeuge des Typs De Havilland Dash 8-400, alle Flugzeuge dieses Typs haben die Flotte jedoch verlassen. Die Embraer 190 von German Airways (ehemas WDL Aviation) verfügen über eine Kabine mit zwei Klassen, aufgeteilt in Economy Plus und einer herkömmlichen Economy Class. Bereits in der Vergangenheit flog man im Charterverkehr für Airbus, wird sich aber mit der Sparte “LIGAFLIEGER” vermehrt auf den VIP-Charter konzentrieren. Auch in Zukunft möchte German Airways sich als Wetlease-Partner anbieten.

Fazit zur Neuausrichtung von German Airways

Das Unternehmen Zeitfracht betreibt mit German Airways eine sehr interessante Fluggesellschaft, die leider aufgrund der Corona-Pandemie stark dezimiert wurde. Dennoch findet die Fluggesellschaft einen Weg hinaus aus der Krise und wird sich zukünftig noch mehr auf den VIP-Charter für diverse Sportvereine, Bands und andere Prominente konzentrieren. Ich selbst erlebte im vergangenen November die Landung einer Embraer von German Airways in Berlin-Tegel, als die Fußballmannschaft von Hertha BSC Berlin am letzten operativen Tag des Flughafens wieder in Berlin landete. Man mag den jungen Geschäftsführern der Fluggesellschaft viel Erfolg für den weiteren Weg der Fluggesellschaft und den Angestellten wünschen.

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Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

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