Es mag wie eine erdachte Geschichte erscheinen, ist jedoch tatsächlich passiert: Ein britisches Unternehmen produzierte gefälschte Ersatzteile für die Triebwerke von Boeing 737 und Airbus A320 Flugzeugen.
Ein Skandal erschüttert die Luftfahrtbranche: Das Londoner Unternehmen AOG Technics hat eine beträchtliche Anzahl von Dokumenten manipuliert, um gefälschte Triebwerksersatzteile von CFM als authentisch darzustellen, berichtet aerotelegraph.com. Diese gefälschten Teile wurden bereits auf den Markt gebracht und sogar in Flugzeugtriebwerken eingebaut. Welche Fluggesellschaften sind von diesem Vorfall betroffen?
Rechtliche Schritte bereits eingeleitet
Erst Anfang August mussten mehrere Airlines ihre A320neo-Flugzeuge aufgrund von Triebwerksproblemen des Herstellers Pratt & Whitney am Boden halten. Nun sind erneut mehrere Fluggesellschaften mit Triebwerksproblemen konfrontiert, jedoch handelt es sich dieses Mal um einen größeren Vorfall. So hat die britische Firma AOG Technics mithilfe gefälschter Dokumente Ersatzteile für CFM56-Triebwerke, die in Boeing 737 und Airbus A320 verwendet werden, in Umlauf gebracht. Diese wurden auch bereits in mehreren Flugzeugen installiert. Die US-Fluggesellschaft United Airlines hat die gefälschten Teile bereits in je einem Triebwerk von zwei verschiedenen Flugzeugen gefunden. Es wurde jedoch nicht spezifiziert, ob es sich bei den Flugzeugen um Airbus A320 oder Boeing 737 handelt. Die Airline gab jedoch an, die gefälschten Teile auszutauschen, bevor die Maschinen erneut in die Luft gehen.
Auch Virgin Australia meldete den Fund gefälschter Ersatzteile in zwei ihrer Flugzeuge, weshalb vorübergehend der Einsatz ihrer Boeing 737-800 ausgesetzt wurde. Gleichzeitig teilte Southwest Airlines mit, dass sie auch gefälschte Teile in ihren Boeing 737-Flugzeugen gefunden haben. Der Triebwerkshersteller CFM International gab bekannt, dass die gefälschten Teile auch in Flugzeugen in Europa installiert wurden. Die genaue Anzahl der gefälschten Teile, die in Umlauf sind, bleibt derzeit unbekannt. Allerdings hat CFM International bereits rechtliche Schritte unternommen, um mehr Informationen über die Situation zu erhalten.
Sicherheit hat für uns oberste Priorität, und wir gehen mit aller Härte gegen AOG Technics vor, weil das Unternehmen nicht zugelassene Triebwerksteile mit gefälschten Lufttüchtigkeitsunterlagen verkauft. Wir arbeiten weiterhin gemeinsam mit der Luftfahrtbranche daran, nicht zugelassene Teile aus der globalen Lieferkette herauszuhalten.
Triebwerkshersteller CFM International
CF6-Motoren auch betroffen
Wie aerotelegraph.com ebenfalls berichtet, hat die Federal Aviation Administration (FAA) der Vereinigten Staaten eine Warnung herausgegeben, die besagt, dass auch Buchsen in der Verkleidung des Eintrittsleitrads von General Electric CF6-Triebwerken in den AOG-Fälschungsskandal verwickelt sind. Die CF6-Triebwerke kommen unter anderem an Airbus A300 (auch an Beluga ST), A310, A330-200 und -300, Boeing 767-300 und 747-400 zum Einsatz. Laut der FAA handelt es sich bei diesen Teilen um die Ersten, bei denen der Verdacht auf gefälschte Dokumente aufkam.
So hat Ende Juli die Wartungsabteilung der portugiesischen Fluggesellschaft TAP, die unter anderem Airbus A330-200-Flugzeuge betreibt, GE Aerospace (Tochter von General Electric) über den Verdacht auf nicht autorisierte Teile informiert. Dies geht aus einem Gerichtsdokument im Zusammenhang mit einer aktuellen Klage gegen AOG Technics hervor. Bei nachfolgenden Untersuchungen wurden Hunderte von betroffenen CF6-Teilen entdeckt. Es wird angenommen, dass die Anzahl der betroffenen CFM56-Teile noch erheblich höher ist.
Fazit zu den gefälschten Ersatzteilen
Das Unternehmen AOG Technics aus Großbritannien hat mithilfe gefälschter Unterlagen Ersatzteile für Triebwerke vom Typ CFM56, die in Boeing 737 und Airbus A320 Flugzeugen eingesetzt werden, auf den Markt gebracht. Diese wurden bereits in mehreren Flugzeugen eingebaut. Auch bestimmte Teile in der Verkleidung des Eintrittsleitrads von General Electric CF6-Triebwerken seien in den AOG-Fälschungsskandal verwickelt. Es bleibt abzuwarten, ob der Vorfall noch größere Auswirkungen haben wird. Klar ist jedoch, dass das Unternehmen aus Großbritannien nun vor erheblichen rechtlichen Konsequenzen steht.
Was ist ein „Flugtyp“ ?
(siehe Überschrift des Beitrages)
Hallo Ralf,
wir meinen natürlich “Flugzeugtyp”. Danke für deinen Hinweis
LG Acelya
Nur reines Profit denken, wie auch bei der Pharmaindustrie, Menschenleben scheißegal, gibt ja genug davon.
Diese Firmenbosse gehören sofort mind. 20 Jahre in Haft.
Bewußt betrogen, bewußt und damit vorsätzlich Menschenleben aufs Spiel gesetzt.
Beide Unternehmen haben ihre Qualitätskontrolle nicht im Griff.
Letztlich gehören beide an der Lieferung aktiv beteiligten Unternehmen sofort geschlossen.