Der indonesische Flag-Carrier Garuda Indonesia hat seinen Flugtest mit einer Boeing 737-800, die mit Palmöl versetztem SAF-Kerosin getankt war, abgeschlossen.
Sustainable Aviation Fuels beziehungsweise nachhaltige Flugkraftstoffe rücken zunehmend in den Fokus. Dahingehend hat sich die indonesische Fluggesellschaft Garuda Indonesia Palmöl-Kerosin-basierter Flugtests versucht. Unterdessen stehen erste Ergebnisse dieser Flugtests mit dem nachhaltigen Kraftstoff fest, wie airliners.de berichtet.
Nachhaltiges Kerosin mit Palmöl-Anteil
Die Luftfahrt-Branche arbeitet daran, nachhaltiger zu werden und Emissionen zu reduzieren, um gemeinsame Klimaziele zu erreichen. Auch Deutschland hat es sich zum Vorhaben gemacht, bis 2045 klimaneutral zu werden. Fest steht, dass die europäische Luftfahrt bis 2050 ihre Flugzeuge mit mindestens 70 Prozent nachhaltiger Kraftstoffe volltanken muss. Parallel werden vielerorts umweltfreundliche Alternativen zum herkömmlichen fossilen Treibstoff getestet. Garuda Indonesia führte unlängst einen Flugtest mit einer Boeing 737-800 durch, die mit einem Palmöl versetzten SAF-Kerosin, mit einem Anteil von 2,4 Prozent Palmöl-SAF, getankt war. Mit dem Flugzeug wurden in der vergangenen Woche mehr als 130 Kilometer – von Jakarta nach Pelabuhan Ratu – geflogen. Dies bestätigte Irfan Setiaputra, CEO von Garuda Indonesia, in einer Erklärung.
Indonesien gilt als der weltweit größte Produzent von Palmöl. Gleichzeitig drängt das Land auf eine Reduktion der Rohölimporte. Garuda Indonesia führte bereits seit Juli 2023 Tests mit dem Palmöl-versetzten Treibstoff durch. Dies waren vornehmlich statische Überprüfungen sowie Bodentests der Triebwerke. Die jüngsten Testergebnisse der staatlichen Airline sind vielversprechend. Ein breiterer Einsatz des nachhaltigen Kraftstoffs auf kommerziellen Flügen könnte demnach schon bald möglich werden. Dem CEO der Airline zufolge würden dafür weitere umfassende Studien durchgeführt werden.
Fazit zum Einsatz des Palmöl-Kraftstoffs bei Garuda Indonesia
Die Aviatik steht seit je vor einer großen Herausforderung: eine Transformation zu einem nachhaltigen Flugverkehr. Insbesondere in Hinblick auf Langstreckenflüge steht die Branchen noch vor nicht unerheblichen Hindernissen. Wird es künftig möglich sein, den Palmöl-Kraftsoff kommerziell auf breiter Ebene einzusetzen, so würde es die Luftfahrt zwar etwas näher an CO₂-neutrales Fliegen bringen, zeitgleich aber auch die Kostenfrage in den Raum stellen, da nachhaltige Flugkraftstoffe meist sehr teuer sind. Darüber hinaus gilt es zu bedenken, dass die übermäßige Verwendung von Palmöl auch negative Auswirkungen mit sich bringt. Das Verdrängen heimischer Tiere und die Nutzung schädlicher Pestizide sind nur zwei Beispiele dazu. In der EU wird aufgrund dessen der Einsatz von Palmöl ab 2030 verboten. So würde die Verwendung eines Palmöltreibstoffs innerhalb Europas gar nicht erst möglich werden. Im Allgemeinen ist das Thema der Sustainable Aviation Fuels faszinierend und komplexes zugleich. Es gibt zweifellos noch viel (bisher) ungenutztes Potenzial zu entdecken.
