Die italienische Fluggesellschaft bekommt einen weiteren Aufschub. Bis zum 16. Dezember soll diese allerdings das Staatsdarlehen zurückbezahlen.

Seit Jahren erwirtschaftet Alitalia keine Gewinne mehr und ist auf Staatshilfen angewiesen. Bereits im Mai konnte die krisengebeutelte Airline die Gehälter nicht voll ausbezahlen, obwohl sie erst vor einigen Monaten eine Finanzspritze vom Staat in Höhe von 25 Millionen Euro erhielt, um die dramatischen Umsatzeinbussen aufgrund der Corona-Pandemie abfedern zu können. Nun soll die insolvente Fluggesellschaft den nächsten Aufschub bekommen haben – und muss das Überbrückungsdarlehen bis zum 16. Dezember dieses Jahres zurückbezahlen. Bis dahin darf Alitalia allerdings weiterfliegen, wie Airliners und Reuters berichten.

Italien trennt neue Fluglinie von Alitalia

Kaum Passagiere und weltweite Reisebeschränkungen haben die Luftfahrt im Corona-Jahr 2020 in eine tiefe Krise gestürzt. Die Nachfrage im Passagierverkehr sank teilweise fast auf null. Große Airlines erhielten zur Unterstützung Staatshilfen, so bekam die Lufthansa Staatshilfen in Milliardenhöheund auch Alitalia sollte mit einer Milliarde Euro vom Staat unterstützt werden und anschließend mit der neuen Airline Italia Trasporti Aereo (ITA) als verschlankte Airline mit weniger Personal und Flugzeugen an den Start gehen. Die geplante Alitalia-Neugründung verzögert sich allerdings weiter und soll nun erst im Oktober statt wie ursprünglich geplant im August starten.

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Grund dafür: Seit Wochen steht eine Entscheidung der EU-Kommission aus. Des Weiteren soll es Streit über die Landerechte der italienischen Fluggesellschaft am wichtigen Flughafen Mailand-Linate gegeben haben. Vorerst soll Italiens kriselnde Airline mit der Verlängerung von Finanzierungshilfen weiter operieren können. Das entschied die Regierung unter Ministerpräsident Mario Draghi am Mittwochabend in Rom. Dafür soll die Regierung die Frist für die Rückzahlung eines Überbrückungsdarlehens bis zum 16. Dezember verlängert haben. Ihre Linien und Ticketverkäufe soll die Fluggesellschaft weiter betreiben können.

Rom

Des Weiteren wurde entschieden, dass die insolvente italienische Fluglinie Alitalia und die neue Fluggesellschaft Italia Trasporto Aereo (ITA) nicht zusammengehören sollen. Darüber einigten sich die italienischen Wirtschafts- und Industrieminister mit der EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.

Nach intensiven und konstruktiven Diskussionen auf allen Ebenen haben sich die Kommission und Italien auf die wichtigsten Rahmenbedingungen geeinigt, um eine wirtschaftliche Trennung zwischen ITA und Alitalia sicherzustellen.

Sprecher der EU-Wettbewerbskommission

Seit 2002 keinen Gewinn erwirtschaftet

Seit Jahren streitet die italienische Regierung mit der EU-Kommission über Beihilfen für die insolvente Fluglinie, die unter staatlicher Verwaltung ist. Das Unternehmen mit mehr als 10‘000 Beschäftigten hatte nach Gewerkschaftsangaben wegen der Corona-Krise in den vergangenen Monaten mehrmals Liquiditätsengpässe. Bereits im Herbst letzten Jahres hatte Italiens Regierung Pläne zur Neustrukturierung von Alitalia vorgelegt. Die EU-Wettbewerbshüter ermitteln bereits seit 2018 wegen staatlicher italienischer Kredite an Alitalia. Seit 2002 erwirtschaftet Alitalia schon keinen Gewinn mehr. Seit 2017 ist die italienische Airline mit ihrer über 70-jährigen Geschichte insolvent.

Fazit zur Verlängerung der Finanzierungshilfen von Alitalia

Seit Jahren steckt der italienische Flag Carrier in der Krise – zahlreiche Versuche, einen privaten Käufer zu finden, sind in der Vergangenheit gescheitert. So hat die Regierung der Airline bereits zahlreiche Überbrückungskredite zukommen lassen. Diese soll die marode Fluggesellschaft nun bis zum 16. Dezember zurückbezahlen. Im Oktober dieses Jahres will Alitalia dann mit einer verschlankten Airline mit weniger Personal und einer kleineren Flotte an den Start rollen. Es bleibt weiterhin zu hoffen, dass sich die italienische Airline schnell von ihren krisengebeutelten Jahren erholen kann – und die neue Fluggesellschaft ITA erfolgreich in die Zukunft startet.

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Autorin

Wenn Anna unterwegs ist, ist sie in ihrem Element. Selten ist sie mehr als ein paar Tage am selben Ort. Der nächste Kurztrip oder eine Fernreise stehen immer schon in ihrem Kalender. Nach ihrem Tourismus-Studium konnte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen und teilt auf reisetopia.ch ihre Erfahrungen, Tipps und News aus der Reisewelt mit euch.

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