Die Notlandung einer Boeing 737 MAX 9 von Alaska Airlines vergangenen Freitag war einem Loch im Rumpf geschuldet. Das fehlende Flugzeugteil konnte inzwischen geborgen werden.
Letzten Freitag, etwa 20 Minuten nach dem Start der Boeing 737 MAX von Alaska Airlines, kam es zu einem Druckverlust in der Kabine. Aufgrund dessen musste die Maschine eine Notlandung einleiten. Alle Passagiere und Crewmitglieder an Bord der Boeing 737 MAX 9 blieben unverletzt. Das US-amerikanische National Transportation Safety Board (NTSB) verkündete indessen, das fehlende Teil gefunden zu haben, wie reuters berichtet.
Aus dem Hinterhof eines Vorstadthauses geborgen
Nachdem vergangenen Freitag eine Verschlusskappe auf der linken Seite der Boeing 737 MAX 9 von Alaska Airlines während des Fluges verloren gegangen war, musste die Maschine umkehren und notlanden. Das Fragment des Flugzeugs wurde gestern von einem Schullehrer aus Portland in seinem Hinterhof gefunden.
Der Fund des Stücks sei allenfalls ein wichtiger Baustein für die fortlaufenden Ermittlungen:
Our structures team will want to look at everything on the door – all of the components on the door to see to look at witness marks, to look at any paint transfer, what shape the door was in when found. That can tell them a lot about what occurred.
Jennifer Homendyin, Vorsitzende des NTSB
Druckprobleme in Zusammenhang mit der Notausgangstür
Bereits am Tag vor dem Vorfall vergangenen Freitag wurden Druckprobleme der 737 MAX 9 gemeldet. Die Notausgangstür war allenfalls als nicht-aktive Tür bestimmt und wurde aus dem Grund verbaut, falls Fluggesellschaften die Kabinen in einer Anordnung mit hoher Dichte für mehr als 200 Passagiere einsetzen möchten. Dieselbe Tür ist auch in der Boeing 737 MAX 8-200 sowie 737-900ER verbaut, wie simpleflying berichtet.
Die Federal Aviation Administration FAA ordnete nach dem Vorfall ein Flugverbot für alle Boeing 737 MAX 9 amerikanischer Fluggesellschaften an. Um eine Wiederholung des Szenarios bei baugleichen Flugzeugen zu vermeiden, sollen sämtliche Maschinen der MAX-9-Variante genauestens überprüft werden, ehe sie wieder abheben. Von der Boeing 737 MAX 9, welche das zweitgrößte Modell der MAX-Familie ist, sind weltweit aktuell mehr als 200 Exemplare im Einsatz. Der Kurz- und Mittelstreckenjet des amerikanischen Flugzeugherstellers wird derzeit von elf Fluggesellschaften betrieben, nämlich:
- Aeromexico
- Air Tanzania
- Alaska Airlines
- Copa Airlines
- Correndon Dutch Airlines
- flydubai
- Icelandair
- Lion Air
- SCAT Airlines
- Turkish Airlines
- United Airlines
Entwarnung für Europa
In Europa gibt es aktuell keine Fluggesellschaft, welche die Boeing 737 MAX 9 – in exakt gleicher Konfiguration, wie jener von Alaska Airlines – betreibt. Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) gab in diesem Zusammenhang Entwarnung für Boeing 737 MAX 9 Maschinen innerhalb Europas. Welche europäischen Fluggesellschaften derzeit die Boeing 737 MAX betreiben, könnt Ihr in unserem Guide nachlesen:
Negative Schlagzeilen aus den 737-MAX-Reihen
Dass die Boeing 737 MAX den jüngsten Ereignissen zufolge weitgehend negativ konnotiert ist, scheint nicht allzu verwunderlich. In er Vergangenheit sorgten zwei aufeinanderfolgende Abstürze einer 373 MAX 8 in den Jahren 2018 (Indonesien) und 2019 (Äthiopien) für Aufsehen. Die Flugzeugunglücke hatten mehrere Hundert Menschenleben gekostet. Folglich musste Boeing hohe Summen an Entschädigungen, Strafgeldern und Produktionskosten bezahlen.
Erst kurz vor Jahresende erschien die Boeing 737 MAX wegen einer potenziell lockeren Schraube in den Schlagzeilen. Bereits im Dezember wurden die Richtlinien der Zertifizierung von Flugzeugen verschärft. Boeing forderte in dieser Weise alle Betreiber jüngerer Modelle auf, gewisse Spurstangen, welche die Ruderbewegungen kontrollieren, zu überprüfen.
Nun, nach dem Vorfall von vorherigem Freitag, steht die Boeing 737 MAX abermals unter Inspektion – diesmal wird die Neuner-Variante einer genauen Untersuchung unterzogen.
Fazit zum Fund des verlorenen Flugzeugteils
Die fehlende Klappe – eine wichtige Schlüsselkomponente für die investigative Arbeit rund um den Zwischenfall mit der Boeing 737 MAX 9 von Alaska Airlines – konnte inzwischen gefunden werden. Das Objekt wurde aus dem Hinterhof eines Vorstadthauses geborgen und befindet sich indessen unter Inspektion. Es bleibt abzuwarten, wann nähere Erkenntnisse zum mysteriösen Vorfall der Boeing 737 MAX 9 von Alaska Airlines festgemacht werden können.