Die Sehnsucht nach einer Auszeit steigt, auch unter der Deutschen Bevölkerung. Eine deutliche Mehrheit will das Reiseverhalten vor Corona daher nach der Krise fortführen.
Seit gestern haben in vielen Teilen Deutschland wieder viele Dienstleistungen und Läden geöffnet, wenn auch mit unterschiedlichen Konzepten. An einen baldigen Urlaub hierzulande ist aber derzeit noch nicht zu denken, auch wenn die Hoffnung über einen möglichen Osterurlaub bis zum 22. März noch besteht. Zwar profitierte im letzten Jahr der Inlandstourismus, an ihren grundlegenden Reiseverhalten wollen die Deutschen aber kaum etwas ändern, wie aus einer ADAC Umfrage hervorgeht.
Mehrheit mit Corona-Urlaub 2020 zufrieden
Das letzte Jahr war vor allem von der Coronakrise geprägt und von Einschränkungen, die so viele noch nicht erlebt hatten. Auch dieses Jahr startete anders als noch vor einem Jahr erhofft, mit einem andauernden Lockdown und der großen Ungewissheit, wann endlich wieder mehr Normalität zurückkehrt. Allen Voran steht auch der Wunsch nach Urlauben bei vielen Deutschen ganz oben auf der Liste. Eine große Mehrheit der Deutschen plant einen Urlaub bereits im ersten Halbjahr. Der Wunsch nach weiten Reisen ist allerdings nicht so groß, wie der Wunsch des Zusammenseins und Genießens im eigenen Land.
Der Trend zum Inlandstourismus zeichnete sich bereits im vergangenen Jahr ab und auch wenn dieser bereits im letzten Jahr anders verlief, als im Vorkrisenjahr, zeigte sich eine Mehrheit von 54 Prozent mit ihrem Urlaub im Coronajahr zufrieden. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des ADAC hervor. Wie auch andere Umfragen deutlich machten, zeigen sich die Deutschen in der Planung allerdings noch etwas zurückhaltend. Laut Carsten Cossmann, Leiter des Tourismus Ressort beim ADAC, haben zum Zeitpunkt der Befragung, im November, gerade mal zehn Prozent einen Urlaub gebucht. Rund 50 Prozent will sich erst kurz vor der Urlaubsreise festlegen.
Deutschland profitiert als Urlaubsland
Sind Hotels für touristische Übernachtungen, sowie Restaurants und Cafés erst einmal wieder offen, kann Deutschland durch den gegenwärtigen Reisetrend, aufgrund der Coronakrise, profitieren. Alleine in den wenigen Sommermonaten im vergangenen Jahr, wo Reisen zumindest innerhalb Europas möglich waren, zeigte sich der Deutschlandtrend, wie auch Branchenvertreter auf dem Forum zum Deutschen Hotelkongress und Hotelier deutlich machten. Der Touristenansturm hat viele kleine Betriebe in dieser Zeit durch die Krise gebracht. Auch in diesem Jahr wird Deutschland als Reiseziel wieder im Fokus stehen, so der ADAC. Zwei Drittel der Befragten planen einen inländischen Urlaub und rund 47 Prozent eine Reise ins europäische Ausland, darunter viele junge Leute.
Auch wenn sich Deutschland als Reiseziel mittelfristig etablieren kann, plant eine Mehrheit der Befragten nach der Coronakrise wieder so zu verreisen, wie vor der Krise. Dazu zählen auch wieder längere Reisen. Beibehalten wollen die Deutschen aber auch ihre Urlaubsarten und Verkehrsmittel. Nach Einschätzungen des ADAC stehen Badeurlaube weiterhin ganz vorne aber auch Kreuzfahrt-Urlauber wollen an ihren Reisen festhalten.
Flexibilität bei Buchungen hat künftig hohe Bedeutung, gleiches gilt für die Ansprüche an Stornobedingungen, Hygienestandards und eine gute Qualität der medizinischen Versorgung.
Carsten Cossmann, Leiter des Tourismus Ressort beim ADAC
Zwar haben Ferienhaus- und Campingurlaube im letztem Jahr deutlich zugenommen, Hotels werden aber weiterhin einen Großteil der Unterkünfte ausmachen. Wichtig ist den Deutschen vor allem mehr Flexibilität, Planungssicherheit und Hygienestandards.
Fazit zur Urlaubsplanung der Deutschen nach der Krise
Die Sehnsucht nach einem Urlaub nimmt weiter zu. Nach den langen, kalten Wintermonaten wurden hierzulande vor allem die ersten warmen Sonnenstrahlen genutzt. Viele Umfragen machten zuletzt deutlich, dass eine große Mehrheit der Deutschen fest mit einem Urlaub noch im ersten Halbjahr plant. Wie der aussehen kann, lässt sich derzeit noch nicht sagen und auch die Hoffnung auf eine baldige Öffnung der Hotels ist bei vielen schon geschwunden. Zwar zeigte sich der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, zuletzt optimistisch – eine Klarheit und die erhoffte Perspektive werden wir wohl erst am 22. März erhalten.