Technische Neuerungen erleichtern den Flughafenbetrieb, allerdings sind sie bisher noch sehr teuer und erfordern Grundvoraussetzungen, die nicht alle Flughäfen haben.

Technische Neuerungen halten immer mehr Einzug an vielen Flughäfen. Während Singapur schon Künstliche Intelligenz (KI) bei der Gepäckkontrolle testet, sind an einigen deutschen Flughäfen CT-Scanner, Spurkonzepte und Zeitfenster-Buchungen in der Sicherheitskontrolle in Betrieb. Fvw Travel Talk zieht nun eine Bilanz, wie sich diese Technik nach mehr als einem Jahr bewährt hat. Wir schauen uns die Entwicklung mit Fokus auf die Flughäfen Frankfurt, Berlin und Hamburg an.

CT-Scanner vereinfachen die Handgepäck-Kontrolle

Computer-Tomografie-Scanner (CT-Scanner) sind nicht nur in der Medizin hilfreich, sondern vereinfachen auch Reisenden den Aufenthalt am Flughafen. Denn was früher aus dem Handgepäck herausgesucht und in die Wanne zur Handgepäck-Kontrolle gelegt werden musste, kann dadurch drinbleiben. Kein langes Suchen nach dem Kosmetikbeutel oder dem Tablet. Somit verläuft die Handgepäck-Kontrolle deutlich effizienter und spart den Flughafen-Besuchern einiges an Zeit.

Neue Scanner + Spuren A Fluggastkontrolle
CT-Scanner am Frankfurter Flughafen

Der Frankfurter Flughafen hat damit seit der Einführung im vergangenen Jahr bereits gute Erfahrungen gemacht. Im Einsatz sind die Geräte im Terminal 1 in den Bereichen A, Z und B-West. Dieses Jahr sollen alle Bereiche deutlich ausgeweitet werden. Der Hamburger Flughafen freut sich seit 2023 auch über die neue Technologie und plant diese 2024 auszubauen.

People At Security Check At Frankfurt International Airport
Gegenstände dürfen bei CT-Scannern in der Tasche bleiben

International sind die CT-Scanner schon seit Ende 2020 in Gebrauch und freuen sich immer mehr Beliebtheit. Die Geräte der führenden Hersteller sind allerdings meist sehr bullig: 2,1 Tonnen schwer und sehr groß – zudem natürlich teuer. Dafür müssen an den Flughäfen erst die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen werden. Ein kompakteres Modell will die Marke Thales auf den Markt bringen, das auch Flughäfen ohne die Voraussetzung eine Möglichkeit auf die neue Technologie verspricht. Der Unterschied liegt mitunter in der Rotation – während sich der Scanner bei vielen Herstellern um das Gepäck dreht, ist dieser bei Thales fest montiert. Die neue Technik ist gut und hilft, das Handling am Flughafen deutlich zu vereinfachen.

Sicherheitskontrolle Hamburg
Lange Schlangen an der Sicherheitskontrolle sollen vermieden werden

Die neuen Spurkonzepte in der Sicherheitskontrolle verfügen zudem über einige technische Verbesserungen, wie eine automatische Rückführung der Wannen oder eine dreidimensionale Darstellung der zu kontrollierenden Gegenstände. So kann der Kontrollprozess weiter vereinfacht und die Wartezeit verkürzt werden. Der personelle Arbeitsprozess wird optimiert, da durch ein präzises Spurkonzept weniger Nachkontrollen nötig sind.

Buchbare Zeitfenster an der Sicherheitskontrolle sind erfolgreich

Seit Sommer 2022 wird die Sicherheitskontrolle am Flughafen Berlin Brandenburg (BER) durch festgelegte Zeitslots vereinfacht. Das hilft Reisenden ihre Zeit am Flughafen einzuschätzen sowie lange Wartezeiten zu vermeiden. Unter anderem die Flughäfen in Hamburg, Frankfurt und Düsseldorf schlossen sich dem Konzept an. Je nach Airport haben die Konzepte einen anderen Namen – “Slot & Fly” in Hamburg, “FRA Smartway” heißt die getaktete Handgepäck-Kontrolle in Frankfurt am Main. Doch das Prinzip ist immer ähnlich.

Sicherheitskontrolle Flughafen Hamburg
Sicherheitskontrolle auf Termin am Flughafen Hamburg

Der Vorreiter Berlin verzeichnet sichtbare Erfolge bei seinem Zeitslot-Buchungs-System “BER Runway”. Je nach Uhrzeit, Tag und Reisezeit im Jahr variieren die Werte, die Wartezeit betrüge aber nach Angaben des BER bei 90 Prozent der Passagiere weniger als zehn Minuten. Das Kontingent an angebotenen Zeitfenstern wurde schon mehrfach aufgestockt und an dem Konzept weiter gefeilt. So muss nun nur noch die Bordkarte vorgezeigt werden, um festzustellen, ob und welcher Slot für den Reisenden gebucht wurde. Ein eigener QR-Code für den Slot ist nicht mehr nötig.

Unsere Erfahrung mit “BER Runway” findet Ihr hier:

Es wird deutlich, neue Technologien kommen an den Flughäfen gut an. Und für die Zukunft ist noch mehr geplant: Der Berliner Flughafen will sein Produkt der biometrischen Gesichtserkennung, “BER Traveller”, weiter ausweiten und zukünftig auf diese Art auch Zugang zum luftseitigen Flughafen-Bereich gewähren sowie die Slot-Reservierung regeln.

Fazit zu neuen Technologien an deutschen Flughäfen

Es ist klar ersichtlich: Neue Technik verbessert allesamt den Flughafen-Aufenthalt für Reisende durch die Reduzierung von Wartezeit. Allerdings sind viele Geräte bisher sehr teuer und setzten eine gewisse Infrastruktur an den Flughäfen voraus. Doch ist erkennbar, dass immer weiter an den Technologien gefeilt wird und neue Entwicklungen bevorstehen, sodass wir davon ausgehen können, dass sich in diesem Bereich noch viel tun wird. Wir sind gespannt, wie sich diese neuen Technologien weiter etablieren und über die Jahre bewähren und entwickeln.

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Autor

Wenn Ricarda auf Reisen ist, fühlt sie sich am lebendigsten. Infiziert vom Reisefieber wurde sie im Jugendalter durch ein Auslandsjahr in den USA. Egal ob mit dem Van, Backpack, Boot oder im Hotel: Sie ist immer bereit für ein neues Abenteuer, gerne auch mit viel Adrenalin. Nach ihrem Journalismus-Studium kann sie bei reisetopia ihre beiden Leidenschaften voll ausleben und versorgt Euch mit spannenden News.

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