Der Changi Airport in Singapur testet künstliche Intelligenz bei dem Sicherheits-Screening von Handgepäck.

Keine scharfen Gegenstände, keine Sprengstoffe, bestimmte Milliliter-Angaben für Flüssigkeiten – wenn es um Gepäck am Flughafen geht, gibt es viel zu beachten. Alle Regularien zu kontrollieren, erfordert ein großes Team. Doch die Scharfsinnigkeit menschlicher Augen wird am Flughafen in Singapur jetzt erstmalig durch Künstlicher Intelligenz (KI) getauscht, wie Simpleflying berichtet. Dadurch soll viel Zeit und Aufwand gespart werden.

Handgepäck-Kontrolle durch Maschinen

Der Changi Airport ist nicht nur ein sehr bekannter, sondern auch äußerst geschäftiger Flughafen. Erstrecht durch den Ansturm an Fluggästen und wiederaufgenommenem Betrieb nach der Corona-Pandemie ist hier viel los. Das Personal an der Gepäck-Sicherheitskontrolle wird jetzt testweise von KI unterstützt. Am Terminal 3 wird der futuristische Schritt gewagt und die sogenannte Automated Prohibited Items Detection System (Apids) Technologie eingesetzt. Diese ist noch nicht sehr lange in der Luftfahrt-Branche im Einsatz.

Changi Jewel
Der Changi Airpot in Singapur

Das Vorgehen der programmierten Maschinen ist dabei wie folgt: Anhand der Bilder des Scanners suchen sie nach verbotenen Gegenständen. Gelernt, auf welche Gegenstände zu achten ist, hat die KI durch vorher eingespeiste 2D und 3D Scans verbotener Gegenstände. Gleiches gilt für erlaubte Gegenstände – dann muss die KI entscheiden<. Besonders zuverlässig ist dies bei Handgepäck mit üblichem Inhalt. Abweichendes Gepäck erfordert weiterhin menschliche Einschätzung, dann ist die Unterstützung des Personals gefragt. Doch auch das kann Fehler machen, weswegen ein langfristiges Ziel der KI ist, die menschliche Fehlerrate durch gute Programmierung zu minimieren.

With the number of bags increasing as air travel continues to recover strongly at Changi Airport and passengers packing more items into their bags, one key area of improvement for Apids is to reduce the rate of false alarms to make it operationally viable, as well as to expand the list of prohibited items that it can detect.

Sprecher der Changi Aiport Group

Verlässlichkeit von Künstlicher Intelligenz

Geschult wurde die Künstliche Intelligenz anhand von Röntgenbildern, welche von Maschinen sowie von Menschen interpretiert und analysiert wurden. Der Vergleich der Ergebnisse ergab, dass die KI teilweise sogar besser abgeschnitten hat als die Kollegen aus Fleisch und Blut. Das langfristige Ziel des Einsatzes von KI soll sein, die Arbeitsbelastung des Flughafenpersonals zu verringern oder bei Personalmangel Krisen und noch längeren Wartezeiten vorzubeugen.

Duesseldorf Sicherheitskontrolle
Die Beurteilung von Handgepäck wird von KI übernommen

Im Allgemeinen ist Künstliche Intelligenz in der Luftfahrt immer weiter auf dem Vormarsch. In unterschiedlichsten Bereichen und Ländern sind Modelle mit dem Einsatz von KI in Entwicklung. Die Lufthansa versucht dadurch die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, in Dubai regeln erste Roboter von Emirates den Check-in. Etihad Airways feilt an einer KI-gesteuerten Ticket-Buchung und erst im September wurde an einem der unpünktlichsten Flughäfen, dem Frankfurter Airport, ein Walk-Through-Sicherheitsscanner zur Vereinfachung der Prozesse eingeführt. Dadurch werden die großen Passagiermassen schneller abgefertigt und Verspätungen lassen sich gegebenenfalls vermeiden. Unsere niederländischen Nachbarn am Flughafen Amsterdam Schiphol sind aktuell in Europa die Vorreiter, die ebenfalls KI an der Gepäckkontrolle testen.

Fazit zu Künstlicher Intelligenz am Flughafen Singapur

Künstliche Intelligenz ist ein spannendes Zukunftsthema, das an immer mehr Flughäfen Einzug hält. Am Changi Airport in Singapur wird jetzt das Handgepäck von Maschinen auf die Sicherheit untersucht. Damit soll das Personal entlastet werden. Bei Personalmangel ist dies hilfreich. Doch natürlich wirft es auch die typischen Fragen auf, die mit KI in Verbindung stehen: Verlieren Menschen in Zukunft dadurch auch Arbeitsplätze? Zudem stellt sich bei KI immer eine gewisse Sicherheitsfrage. Denn irren ist menschlich, aber auch Maschinen können Fehler machen und eventuell gäbe es dann niemandem, dem sie auffallen.

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Autor

Wenn Ricarda auf Reisen ist, fühlt sie sich am lebendigsten. Infiziert vom Reisefieber wurde sie im Jugendalter durch ein Auslandsjahr in den USA. Egal ob mit dem Van, Backpack, Boot oder im Hotel: Sie ist immer bereit für ein neues Abenteuer, gerne auch mit viel Adrenalin. Nach ihrem Journalismus-Studium kann sie bei reisetopia ihre beiden Leidenschaften voll ausleben und versorgt Euch mit spannenden News.

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