Die kürzlich durchgeführte Umfrage von YouGov im Auftrag der Postbank offenbart eine bereits zu erwartende Tendenz unter deutschen Reisenden im Umgang mit Bargeld.

Trotz des Trends hin zu digitalen Zahlungsmethoden bleibt Bargeld das bevorzugte Zahlungsmittel der Deutschen auf Reisen. Die Studie, an der 2.063 erwachsene Deutsche teilnahmen, wirft einen Blick auf die Zahlungsgewohnheiten und Sicherheitseinschätzungen verschiedener Zahlungsmethoden im Ausland, wie die FAZ berichtet.

Bargeld bleibt Spitzenreiter noch vor Kreditkarten

Die Ergebnisse der Umfrage, die vom 12. bis 15. Januar 2024 stattfand, zeigen, dass fast 46 Prozent der Befragten planen, auf ihrer nächsten Reise vorrangig mit Bargeld zu bezahlen. Diese Vorliebe für Scheine und Münzen steht im Kontrast zur zunehmenden Digitalisierung des Zahlungsverkehrs.

Fyrst Base Bargeldabhebung

Gut ein Drittel (35,8 Prozent) der Befragten wählten die Kreditkarte als primäres Zahlungsmittel. Die Girocard, oft noch als EC-Karte bezeichnet, wird von 31,1 Prozent der Teilnehmer bevorzugt. Bei dieser Frage war eine Mehrfachauswahl von Antworten möglich. Interessant ist hier vordergründig die Wahrnehmung der Sicherheit verschiedener Zahlungsmittel. Die Mehrheit von 31,4 Prozent der Befragten hält Bargeld für das sicherste Mittel, gefolgt von der Kreditkarte mit 27 Prozent und der Girocard mit 11,3 Prozent. Obwohl Reisekreditkarten meist deutlich mehr Flexibilität ermöglichen und teils über praktische Reiseversicherungen an Bord haben, setzt die Mehrheit der Deutschen weiterhin traditionell auf Bargeld.

Bargeld

Aus der Umfrage geht ebenfalls hervor, wie viel Bargeld die Deutschen auf Reisen mitnehmen. Vier von zehn Befragten (39,5 Prozent) nehmen nur so viel Bargeld mit, dass es für kleinere Ausgaben reicht. Lediglich 7 Prozent der Reisenden beschränken sich auf ein paar Euro für die ersten Ausgaben am Urlaubsort. Im Gegensatz dazu nehmen fast 30 Prozent der Befragten ausreichend Bargeld mit, um die meisten Ausgaben zu decken, und 6,6 Prozent sorgen sogar dafür, sämtliche Ausgaben ausschließlich mit Bargeld zu begleichen.

Die Vorteile einer Reisekreditkarte

Reisekreditkarten bieten zahlreiche Vorteile, die sie zu einer attraktiven Option im Ausland machen. Sie ermöglichen einfache und vor allem sichere Zahlungen weltweit, oft ohne oder mit fairen Wechselkursgebühren. Viele Karten bieten zusätzliche Boni wie Reiseversicherungen oder Rabatte bei Hotels und Fluggesellschaften sowie die Möglichkeit, Meilen zu sammeln. Die Sicherheit ist ein weiterer Pluspunkt, da bei Verlust oder Diebstahl der Karte diese schnell gesperrt und ersetzt werden kann, was bei Bargeld nicht möglich ist. Zudem erleichtern sie nach dem Urlaub die Nachverfolgung Eurer Ausgaben.

Fazit zu Bargeld als beliebteste „Urlaubs-“ Zahlungsmethode

Die Studienergebnisse zeigen deutlich, dass trotz der Verfügbarkeit und des Komforts moderner digitaler Zahlungsmethoden wie einer Reisekreditkarte eine signifikante Anzahl deutscher Reisender Bargeld bevorzugt. Dies könnte auf eine tief verwurzelte Gewohnheit oder auf die Wahrnehmung von Bargeld als sicheres und verlässliches Zahlungsmittel zurückzuführen sein.

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Autor

Samer lebt nach seinem Leitsatz Lebensintensität – Energie und Neugier im Überfluss. Bei reisetopia hilft Samer den Menschen dabei, smarte finanzielle Entscheidungen zu treffen, um das Reisen komfortabler und zugänglicher zu machen.

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  • Nur bares ist wahres und bedeutet wahre Freiheit. Kreditkarten und die EC- kommt auch mit, aber nur für Bargeld abzuheben oder für den Notfall falls man nicht genug Bares beim Kauf dabei hat.

  • Ein paar persönliche Tipps:

    -In manchen Ländern bekommt man ohne Kreditkarte Probleme, in anderen ist nur Bares Wahres. Vorher informieren.
    -Es besteht immer eine kleine Chance, dass eine Kreditkarte “einfach so” vom Kartenunternehmen dauerhaft gesperrt wird. Für den Fall der Fälle sollte man selbst oder die Reisebegleitung eine weitere Karte dabei haben (oder eben eine Barreserve)
    -Bei Geldautomaten werden international immer häufiger Gebühren durch die Betreiberbank erhoben. In manchen Ländern ist es daher mittlerweile ratsamer, möglichst alles mit Karte zu bezahlen oder gar die Wechselstube zu bevorzugen (Beispiel: Tschechien)
    -In manchen Ländern ist Bargeld bereits deshalb zu bevorzugen, weil der offizielle Wechselkurs nicht der “Marktkurs” ist (Argentinien, Iran, Usbekistan)
    -Kreditkarten sollte man niemals aus der Hand geben. In manchen Ländern ist allerdings in 9 von 10 Fällen das Kabel des Lesegerätes zu kurz (klassisch: Indonesien). In 95 von 100 Fällen ist das wiederum harmlos, in den restlichen 5 ist außerhalb des Sichtfeldes des Kunden eine Kamera installiert, die Aufnahmen der Kartendaten macht.

  • Ich würde Bargeld auf Reisen nie missen wollen. Bargeld ist das einzige Zahlungsmittel, mit dem man wirklich weltweit, in jedem Land dieser Erde, weiterkommt.
    Selber bevorzugen tue ich die Kreditkarte, außerhalb von Europa versorge ich mich aber immer mit etwas Bargeld des jeweiligen Landes bzw. habe immer US$ als Bargeldreserve dabei.
    In Metropolen oder dort wo es viel Touristik gibt mag man noch mit der Kreditkarte alleine zurechtkommen, jedoch sind meine Erfahrungen im EU-Ausland ohne Bargeld zu reisen ganz schlecht bzw. für mich unvorstellbar.

    • “Bargeld ist das einzige Zahlungsmittel, mit dem man wirklich weltweit, in jedem Land dieser Erde, weiterkommt.”

      Das ist allerdings nicht richtig. In vielen europäischen Städten ist z. B. der ÖPNV cashless. Das betrifft nicht nur die gemeinhin als kreditkartenaffin geltenden Skandinavier, sondern z. B. auch Rumänien (zumindest Transsilvanien).

      Noch ein Land, wo man mit Cash-only Probleme bekommt: In Kenia werden alle staatlichen Eintritte mittlerweile über das digitale eCitizen-Konto abgewickelt. Ohne Kreditkarte, keinen Nationalpark und keine Museen. Auch Züge lassen sich dort nur mit Kreditkarte oder M-Pesa buchen.

      • Es gibt kein Land auf der Welt bei der Cash komplett abgeschafft wurde und nur noch CC oder irgendwelche digitalen Zahlungsmodalitäten aktzeptiert werden. Selbst in Schweden oder in Deinem Bsp. in Kenia kann man mit Cash genauso weit kommen wie mit CC. In Kenia gibt es auch am Bahnhof oder an der Eingangstor des Nationalparks immer noch irgendwo ein Tickethäuschen für Cash. Es mag an manchen Orten vielleicht etwas schwieriger sein mit Cash zu zahlen aber davon ist nicht die Rede. Es gibt dafür auch sehr viele Orte auf der Welt die gar keine CC oder digitale Zahlungsmodulitäten nehmen.

        In Skandinavien oder Rumänien (in Cluj oder Sibiu) kann man sich für den ÖPNV immer noch ein Ticket am Schalter (Kiosk) oder am Automaten mit Cash kaufen. Das man nicht direkt beim Busfahrer Cash bezahlen kann heißt noch lange nicht, dass man nirgendwo anders ein Ticket mit Cash für den ÖPNV kaufen kann.

      • @Peter: “In Kenia gibt es auch am Bahnhof oder an der Eingangstor des Nationalparks immer noch irgendwo ein Tickethäuschen für Cash. ”

        Nein, gibt es nicht. Nationalparks sind 100% cashless: https://www.kws.go.ke/content/cashless-payment-kws-parks-and-reserves-points-access-0

        Die staatlichen Museen sind cashless: https://museums.or.ke/our-rates/ (Hinweis ganz unten)

        Der Madaraka Express (“Schnellzug” von Nairobi nach Mombasa) ebenso: https://nairobinews.nation.africa/kenya-railways-goes-cashless-starting-february/

        Und nein, auch in Kenia ist Bargeld nicht abgeschafft worden, was auch niemand behauptet hat. Die angefochtene Behauptung lautete, dass man mit Bargeld “wirklich weltweit, in jedem Land dieser Erde, weiterkommt”, was allein hinsichtlich von Kenia definitiv nicht zutrifft. Auch die Entgegnung, dass es in Skandinavien/Rumänien ja trotzdem Cash-Ticketautomaten/Schalter gibt, ist zwar “technisch korrekt”, aber irreführend. Denn was bringt es mir, wenn ich erstmal 20 Minuten mit dem Bus zum Hbf fahren muss, um mir dort bar am Automaten mein Papierticket zu ziehen?

  • Kein Wunder wenn es in diesem Land nichts mit der Digitalisierung wird. Ich könnte garnicht mehr ohne die Möglichkeit per Uhr oder Handy zu bezahlen und in den westlichen Ländern wird auch Bargeld nicht mehr gern gesehen.

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