Immer wieder kam es zu Zwischenfällen mit Maskenverweigerern in Zügen der Deutschen Bahn – nun greift man durch und verhängt erste Zugverbote.
Abstand halten, Maske tragen, Hände waschen. Diese drei Grundregeln sind im Alltag der vergangenen zwölf Monate noch wichtiger geworden. Dennoch scheint der Inhalt dieser Botschaft noch immer nicht bei allen angekommen zu sein. Nachdem sich Vorfälle mit Maskenverweigerern bereits Ende des vergangenen Jahres gehäuft hatten, greift die Deutsche Bahn nun durch und verhängt erste Zugverbote, wie die “Tagesschau” berichtet.
Verbot bei Regelmissachtung
Regeln sind da, um nicht gebrochen zu werden. Das haben die meisten von uns schon im Kindergarten gelernt. Ganz egal, ob wir sie nachvollziehen können oder als gerecht erachten – auch die Deutsche Bahn kann Regeln für ihre Fahrgäste aufstellen. In der Corona-Pandemie sind vor allem die sogenannten AHA-Regeln umso wichtiger geworden. Ein Bestandteil davon ist das Tragen einer Maske. Viele Fahrgäste halten sich jedoch nicht daran und verweigern das Tragen einer Maske. Schon während der Weihnachts-Feiertage im vergangenen Jahr war es in den Zügen der Deutschen Bahn zu diversen Zwischenfällen mit Maskenverweigerern gekommen, wie Mitarbeiter des Konzerns berichteten. Als Reaktion hierauf hat der Konzern nun Möglichkeiten zur Transportverweigerung für ausgewählte Personen in Einzelfällen prüfen lassen. Bislang wurden solche präventiven Beförderungsverbote allerdings noch nicht ausgesprochen.
Die Osterfeiertage dürften nun erneut Anlass genug geboten haben, um diese Möglichkeit auch in die Tat umzusetzen. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, spricht die Deutsche Bahn zum ersten Mal konkrete Verbote gegen Personen aus, die sich konsequent weigern, die während der Corona-Pandemie geltende Maskenpflicht einzuhalten. Das Zugverbot gilt sowohl für den Fern- als auch für den Regionalverkehr und sechs Monate andauern. Wie eine Sprecherin der Deutschen Bahn der “Welt am Sonntag” mitteilt, handelt es sich dabei bislang um eine niedrige zweistellige Zahl an “Beförderungsausschlüssen beziehungsweise Hausverboten”.
Sicherheitsteams kontrollieren Maskenpflicht
Nach Angaben der Deutschen Bahn waren allein im vierten Quartal des vergangenen Jahres immerhin 200.000 Personen ohne eine Mund-Nasen-Bedeckung an Bahnhöfen und in Zügen registriert worden. Dennoch sei die Kontrolle äußerst schwierig, Verbote können nur in “besonders drastischen Fällen” wirklich ausgesprochen werden. Deshalb hat die Bahn seit einem Jahr sogenannten Sicherheitsteams im Einsatz, die die Einhaltung der Maskenpflicht kontrollieren. Als Folge der wiederholten Zwischenfälle mit Maskenverweigerern hat die Bahn die Kontrollen verdoppelt. Zusätzlich teilt die Bahn mit, dass auch Anzeigen wegen Hausfriedensbruchs drohen, sollten Fahrgäste in den Zügen oder Bahnhöfen ohne eine Maske erwischt werden.
Gleichzeitig hat sich die Deutsche Bahn gegen eine Impfpflicht an Bord der Züge ausgesprochen. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung gab Konzernchef Richard Lutz bekannt, dass es für geimpfte Personen vorerst keine Vorteile in den Zügen geben soll. Konkret heißt das, dass weiterhin eine strenge Maskenpflicht für alle Reisenden der Deutschen Bahn gilt, unabhängig davon, ob sie geimpft sind oder nicht. Damit hält sich auch Richard Lutz an die politischen Vorgaben. Dennoch fordern Experten und Branchenvertreter, dass die allgemeine Testpflicht für Reiserückkehrer mit dem Flugzeug auch in Zügen gelten soll.
Fazit zum Zugverbot gegen Maskenverweigerer
Man mag von den aktuellen Regeln und Maßnahmen halten, was man wolle, doch ein Regelverstoß gehört auch in der aktuellen Zeit entsprechend bestraft. Zugverbote klingen dennoch drastisch und werden deshalb in äußerst seltenen Fällen auch tatsächlich ausgesprochen. Gleichzeitig gilt weiterhin die Maskenpflicht – egal ob geimpft oder nicht. Das soll sich auch in Zukunft nicht ändern. Eine allgemeine Testpflicht scheint aktuell jedoch nicht im Raum zu stehen.