New South Wales darf zwar nicht im November für internationale Reisende öffnen, dürfte damit jedoch einen wichtigen Schritt nach vorne gewagt haben. Australien könnte doch noch in diesem Jahr die Grenzen öffnen.
Ein Paukenschlag, der schnell revidiert wurde! New South Wales plante die Grenzöffnung für internationale Reisende bereits zum November – der Premier relativierte jedoch die Pläne und verwies auf den eigenen Stufenplan, der lediglich Australier das Reisen erlaubt. Dennoch besteht nun die Möglichkeit, dass bereits das gesamte Land noch in diesem Jahr öffnet, wie unter anderem die Tagesschau berichtet.
Doch kein Spielverderber?
Europa macht es vor, einige Länder in Asien wie Thailand und Vietnam sowie in Nordamerika mit Kanada und den USA machen es nach: Sie öffnen ihre Grenzen für internationale Reisende, die einen vollständigen Impfschutz nachweisen können. Kein Wunder: Die Impfquoten steigen überall weiterhin an und erreichen zum Teil die geplanten Ziele zur Herdenimmunität. Freedom Days werden ausgerufen, die Maskenpflicht entfällt. Nur Australien will nicht so recht mitspielen und bleibt weiterhin beim restriktiven Umgang mit dem Virus. Die Regierung Australiens wollte deshalb die Grenzen für internationale Reisende erst im kommenden Jahr öffnen. Bis dahin sollte das Reisen lediglich den eigenen Bürgern und qualifizierten Immigranten sowie Studenten vorbehalten sein.
Natürlich ist es unsere Priorität, Australier nach Hause zu bringen. Aber meiner Meinung nach können wir vor Weihnachten damit beginnen, auch alle anderen – darunter internationale Touristen – hereinzulassen.
Dan Tehan im Interview mit dem Sender Sky News Australia
Der Staat New South Wales wollte nun einen anderen Weg gehen, der Premierminister Australiens relativierte jedoch die Pläne und verwies auf die Pläne für den November. Dennoch könnte der Staat damit einen wichtigen Schritt vorangegangen sein, der die Regierung des Landes vom aktuellen Weg abweichen lassen könnte. Wie der Handels- und Tourismusminister Dan Tehan nun verlauten ließ, liegt eine Grenzöffnung für den allgemeinen Tourismus noch vor Weihnachten im Rahmen des möglichen. Zwar müssten sich Staaten wie New South Wales damit noch etwas gedulden – eigentlich wollte man bereits zum 1. November alle Einreisebestimmungen aufheben – dennoch wäre das ein wichtiges Signal für die gesamte Branche des Landes. Der Tourismussektor zeigte sich bisher weniger erfreut über die Bekanntgabe, schließlich lagen die Einnahmen jenes Sektors vor der Pandemie bei umgerechnet über 28 Milliarden Euro.
Voraussetzung für die Grenzöffnung ist eine Impfquote von 80 Prozent bei den über 16-Jährigen. New South Wales mit der Metropole Sydney hat dieses Ziel bereits erreicht. Die derzeitigen Zahlen zur Impfquote weichen jedoch voneinander ab. Landesweit liegt die Erstimpfquote bei knapp über 70 Prozent, vollständig geimpft sind bereits über 55 Prozent der Bevölkerung. Die Tagesschau berichtet jedoch bereits von einer Erstimpfquote von über 85 Prozent. In jedem Fall ein beachtlicher Wert – Australien fing erst sehr spät mit der Impfkampagne an. Offiziell sind die Pläne damit jedoch noch nicht. Und auch darüber hinaus sind weitere Fragen offen. Sollte es nach der Grenzöffnung zu einem Corona-Ausbruch kommen, könnte Down Under internationale Einreisen wieder pausieren. Auch das Aufkommen einer neuen COVID-19-Variante würde demnach als Grund reichen, um die Grenzen wenigstens temporär erneut zu schließen.
Fazit zu den Öffnungsplänen Australiens
New South Wales hatte zwar keinen Erfolg mit der geplanten Grenzöffnung des Staates im November vermelden, dafür aber den Druck auf die Regierung des Landes erhöhen können. Auch nach Ansicht des Handels- und Tourismusminister Dan Tehan besteht die reale Möglichkeit, dass die Grenzen entgegen bisheriger Pläne noch in diesem Jahr für internationale Reisende öffnen könnten. Als Vorausetzung wird dafür eine Impfquote von mindestens 80 Prozent genannt. Zwar schwanken die Zahlen aus Down Under zum Teil massiv, dennoch zeichnet sich bereits ab, dass dieses Ziel schon bald erreicht werden könnte.