Bei American Airlines erwartet Kunden und Mitglieder nun nicht nur eine automatische Statusverlängerung, sondern zudem einige andere kreative Benefits und Antworten auf die globale Coronakrise. Ein Überblick.
Besser spät als nie reagiert nun auch American Airlines mit einigen angepassten Kulanzregelungen auf die aktuelle Krisensituation. In den vergangenen Wochen hatten aus dem nordamerikanischen Raum bereits Delta SkyMiles, United MileAge Plus, und Air Canada Altitude Statusverlängerungen und andere Benefits an ihre Kunden vergeben. Letztere hatte besonders im Hinblick auf die Auswirkungen der globalen Coronakrise einige kreative Initiativen in das aktualisierte Regelwerk implementiert und auch bei American hat sich das Warten offenbar gelohnt: Neben einer automatischen Statusverlängerung überzeugt die Fluggesellschaft mit einigen anderen Benefits für ihre Kunden und Mitglieder!
Statusverlängerung bei American Airlines für 12 Monate
Die wohl wichtigste Ankündigung vonseiten der amerikanischen Fluggesellschaft bezieht sich auf eine automatische Statusverlängerung des AAdvantage Elite-Status von 12 Monaten. Der Status eines Kunden, der beispielsweise Ende Dezember 2021 ausgelaufen wäre, erhält nun eine automatische Verlängerung bis insgesamt Ende 2022. Zudem sind auch diejenigen Kunden, die ihren Status entweder durch eine Challenge oder durch World of Hyatt erhalten haben, ebenfalls von dieser Regelung betroffen.
Doch American Airlines ermöglicht nicht ausschließlich eine Statusverlängerung für diejenigen Kunden, die bereits einen Status innehaben, denn eine Reduzierung der Statusanforderungen soll den Statuserhalt auch denjenigen Kunden erleichtern, die sich in diesem Jahr einen erarbeiten wollten. Hierfür wird auf drei verschiedenen Ebenen reduziert, die alle unter die Rubrik Statusqualifikation zählen: Reduzierung der Elite Qualifikations-Meilen (EQM), der Elite Qualifikations-Segmente (EQS) und der Elite Qualifikations-Dollars (EQD). Nachfolgend findet Ihr eine Übersicht über alle reduzierten Statusanforderungen:
Gold Status:
- EQD: 1.500 (statt 3.000)
- EQM: 15.000 (statt 25.000)
- EQS: 15 (statt 30)
Platinum Status:
- EQD: 4.000 (statt 6.000)
- EQM: 30.000 (statt 50.000)
- EQS: 30 (statt 60)
Platinum Pro Status:
- EQD: 6.000 (statt 9.000)
- EQM: 45.000 (statt 75.000)
- EQS: 45 (statt 90)
Executive Platinum Status:
- EQD: 9.000 (statt 15.000)
- EQM: 60.000 (statt 100.000)
- EQS: 60 (statt 120)
Wie sich anhand dieser Übersicht unschwer erkennen lässt, werden die Statusanforderungen hier sehr großflächig gelockert. Die Reduzierungen variieren innerhalb der jeweiligen Segmente leicht, bewegen sich jedoch stets im Bereich zwischen 33 und 55 Prozent – eine großzügige Geste in Krisenzeiten.
Zudem verteilt American Airlines an gewisse Kunden eine zusätzliche Belohnung, sobald sie die jeweiligen Statusanforderungen überschreiten. Für gewöhnlich liegen die Qualifikations-Zahlen für sogenannte Executive Platinum Rewards bei 150.000 EQMs, 200.000 EQMs, oder 250.000 EQMs. Diese wurden nun gleichmäßig herabgesetzt, sodass Vielfliegerkunden die jeweiligen Upgrades und Benefits schon mit entweder 90.000 EQMs, 120.000 EQMs, oder 150.000 EQMs erreichen.
Befreiung von Wiederaufnahme- und Änderungsgebühren für Prämien
Eine weitere vorübergehende Maßnahme, um der aktuellen Situation Rechnung zu tragen, zeigt sich in folgender Änderung des Regelwerkes bei American Airlines: Gegenwärtig erhalten AAdvantage-Mitglieder für Reisen bis zum 30. September 2020 eine Befreiung von Wiederaufnahme- und Änderungsgebühren für Prämien, die bis zum 31. Mai 2020 gebucht wurden.
Für Prämien, die ab dem 1. Juni 2020 gebucht werden, eliminiert AA zudem die Gebührenänderungen, wenn diese mindestens 60 Tage im Voraus vorgenommen werden. Hier wird eine neue variable Gebührenstruktur greifen, die auf dem jeweiligen Elite-Satus und dem verbleibenden Zeitraum bis zum Abflugdatum basiert:
Regular:
- > 60 Tage: 0$
- 7 > 60 Tage: 125$
- < 7 Tage: 150$
Gold:
- > 60 Tage: 0$
- 7 > 60 Tage: 100$
- < 7 Tage: 125$
Platinum:
- > 60 Tage: 0$
- 7 > 60 Tage: 75$
- < 7 Tage: 100$
Platinum Pro:
- > 60 Tage: 0$
- 7 > 60 Tage: 50$
- < 7 Tage: 75$
Executive Platinum:
- > 60 Tage: 0$
- 7 > 60 Tage: 0$
- < 7 Tage: 0$
Dies ist eine besonders großzügige Änderung, zumal es sich hier um eine dauerhafte Anpassung des Regelwerkes von American Airlines handelt. Besonders positiv ist dies für Inhaber von geringeren Statuslevels oder denjenigen Kunden, die bis dato noch gar keinen Status bei AA innehaben.
Urlaubskredit von 400 US-Dollar für Elite-Mitglieder
Eine weitere kreative Antwort auf die aktuelle Krisensituation findet American Airlines in Form eines Urlaubskredites für Elite-Mitglieder. Hierbei erhalten Statusinhaber einen Zuschuss in Höhe von einigen Hundert US-Dollar, die sich auf die nächste Buchung eines American Airlines-Urlaubspaketes anrechnen lassen:
- Gold: 300 $
- Platinum & Platinum Pro: 350 $
- Executive Platinum: 400 $
Doch was auf den ersten Blick zu schön klingt, um wahr zu sein, hat in der Tat ein kleines Manko: Wer den jeweiligen Urlaubskredit in Anspruch nehmen möchte, muss zudem ein Minimum von 2.500 Dollar für Hotelbuchungen und Rundflüge ausgeben, was den tatsächlichen Wert dieses Angebotes leider deutlich einschränkt.
Kreditkartenausgaben an Million-Miler Status anrechnen
Für AAdvantage-Kreditkarteninhaber werden alle Ausgaben für Citi AAdvantage- und AAdvantage Aviator-Produkte nun auf den Millionen-Meilen-Status angerechnet. Damit wird jeder Dollar, der zwischen Mai und Dezember 2020 für Nettokäufe ausgegeben wird, die zwischen Mai und Dezember 2020 auf Ihrem AAdvantage-Konto eingehen, als eine Meile für den Millionen-Meilen-Status angerechnet. In der Vergangenheit zählten bereits einmal alle gesammelten Meilen auch durch Kreditkarteneinkäufe bei American Airlines für den Million-Miler Status, allerdings wurde diese Regelung vor einigen Jahren wieder geändert.
Letztendlich ist es natürlich die Entscheidung jedes einzelnen Kunden, ob die Anrechnung von Kreditkarteneinkäufen wirklich erfolgsversprechend ist – kreativ ist dies aber allemal!
Verlängerung der Mitgliedschaften im Admirals Club
Auch die Mitgliedschaften im Admirals Club werden nun offiziell für eine Zeitspanne von sechs Monaten über das aktuelle Ablaufdatum hinaus verlängert. Dies gilt für alle aktiven Mitgliedschaften ab dem 1. März 2020. Zudem werden auch neue jährliche Mitgliedschaften im Admirals Club, die zwischen dem 1. März und dem 31. Mai 2020 erworben werden, ebenfalls um sechs Monate verlängert. Und auch die einmaligen Zugänge des Admirals Club werden verlängert, wenn sie ursprünglich zwischen dem 1. März 2020 und dem 31. Mai 2021 ablaufen würden.
Fazit zur Statusverlängerung und anderen Benefits bei American Airlines
In den vergangenen Wochen etablierte sich bereits eine immer länger werdende Liste von Airlines, Hotels und Vielfliegerprogrammen, die dieser akuten Krisensituation mit aktualisierten Kulanzregelungen begegnen. Einige verlängern schlicht die jeweiligen Zeitspannen, die von der globalen Krise betroffen sind, um so wenige Monate wie möglich. Andere verteilen großzügige Benefits, um Ihren Kunden auch in Zeiten von Flugstillstand die herkömmlichen Angebote zu ermöglichen. Und wieder andere finden kreative Antworten in Krisenzeiten, um die aktuelle Situation möglichst vielfältig zu nutzen – auf Kunden-, wie auf Unternehmerseite. Zuletzt hatte beispielsweise Air Canada mit einer außergewöhnlichen Ankündigung überrascht und diejenigen Kunden großzügig belohnt, die sich im Rahmen der Coronakrise wohltätig zeigten. Nun bleibt abzuwarten, wie Kunden und Mitglieder auf die Änderungen bei American Airlines reagieren – und welche dieser Änderungen sich als lohnenswerter erweisen, als andere!