Als umwelttechnischer Vorreiter in der Flugbranche macht Airbus den ersten Schritt für eine größere Transparenz beim Erreichen der Klimaziele.

Nachhaltigkeit und Umweltschutz haben in den vergangenen Jahren in der Flugbranche eine immer wichtiger werdende Relevanz zugesprochen bekommen. Damit einhergehend steigt stetig der Druck für alle Akteure der Branche transparent mit der Thematik umzugehen und Daten offen darzulegen. Als erster Flugzeughersteller stellt sich Airbus diesen Forderungen und veröffentlicht erstmals Emissionsdaten, wie airliners.de berichtet.

Veröffentlichung der Klimabilanzen gefordert

Der Emissionsausstoß von Flugzeugen steht schon lange im Mittelpunkt der Diskussionen im Hinblick auf eine nachhaltigere Flugbranche. Viele Akteure in der Reisekette, insbesondere Fluggesellschaften, Hersteller und Airports, veröffentlichten im Zuge dessen in den vergangene Jahren einige geplante Projekte und Initiativen, die zur vollständigen Klimaneutralität im Jahr 2050 beitragen sollen. Unter anderem stehen nachhaltige Flugkraftstoffe, sowie Initiativen zu umweltfreundlichen Flugräumen oder Airports in Planung. Trotz allen Bemühungen und bevorstehenden Projekten wurden jedoch bisher von keinem Akteur der Branche Daten der aktuellen Klimabilanz veröffentlicht – ausgenommen Airbus.

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Airbus gilt momentan als Vorreiter der Branche, transparent mit Daten zu Emissionsausstößen der Flugzeuge umzugehen. Erstmalig veröffentlichte Airbus seine Klimabilanz und kommt somit den schon lange geforderten Auskünften seitens der Politik und der Investoren nach. Auf politischer Ebene soll dadurch der Druck gegenüber Flugzeugherstellern erhöht werden, mehr Transparenz zu Emissionen und Klimabilanzen zu zeigen. Das momentan noch in Planung stehende Eco-Label für Maschinen und Flüge soll die europaweite Politik diesem Ziel näher bringen.

Transparenz bei Airbus

Die Transparenz der Klimabilanzen aller beteiligter Akteure der Reisebranche ist ein wichtiger Schritt mit Blick auf das Erreichen der Klimaneutralität im Jahr 2050. Eine transparente Offenlegung der Emissionsausstöße in der Reisebranche ermöglicht dafür eine effizientere Zielverfolgung. Airbus geht mit gutem Beispiel voran und veröffentlicht kürzlich die Klimabilanz der hergestellten Flugzeuge.

Wir wollen damit unser Engagement verdeutlichen, zur Dekarbonisierung der Branche beizutragen.

Julie Kitcher, Chefin für Unternehmenskommunikation bei Airbus

Dieser ist zu entnehmen, dass die 863 ausgelieferten Flugzeuge im Jahr 2019 eine Lebensdauer von 22 Jahren aufweisen und innerhalb dieser rund 740 Millionen Tonnen CO2 ausstoßen werden. Für das Coronajahr 2020 wird bei Airbus mit rund 440 Millionen Tonnen gerechnet, die durch die in diesem Jahr ausgelieferten Flugzeugen in Zukunft ausgestoßen werden.

Dazu im Vergleich hat Deutschland nach Angaben des Bundesumweltministeriums im Jahr 2019 rund acht Prozent mehr – also 805 Millionen Tonnen – CO2 ausgestoßen.

Fokus auf Carbon Accounting

Carbon Accounting stellt eine wichtige Maßnahme für Unternehmen dar, wenn sie einen besonderen Fokus auf Klimaziele und Umweltschutz legen möchten. Besonders im Hinblick auf die angestrebte Klimaneutralität im Jahr 2050 steht diese in der Reisebranche besonders im Mittelpunkt. Unter Carbon Accounting ist eine systematische Betrachtung und Erfassung der Emissionsausstöße des Unternehmens zu verstehen. Diese werden dabei entsprechend ihrer Entstehung in direkte oder indirekte Emissionen unterteilt.

Nachhaltigkeit

Direkte Emissionen werden dabei den Scope-1 und Scope-2 Emissionen zugeteilt. Diese entstehen direkt im Unternehmen bei der Produktion durch eigene Maschinen oder externe Energiequellen. Die Scope-3 Emissionen hingegen werden den indirekten Emissionen zugeteilt und entstehen erst bei der Nutzung einer Dienstleistung oder eines Produktes durch zum Beispiel die Kunden. Genau diese indirekten Emissionen stehen im Fokus der Betrachtung von Airbus, um das Ausmaß der Klimawirkung des Konzerns besser einschätzen zu können.

Fazit zur Klima-Transparenz bei Airbus

Airbus geht mit der freiwilligen Veröffentlichung der Klimabilanz mit gutem Beispiel voran. Auch andere Akteure der Reisebranche sollten die Veröffentlichung ihrer Klimabilanzen als mögliche Option in Betracht ziehen, um somit dem Ziel einer klimaneutralen Reisebranche einheitlich entgegenzukommen. Denkt Ihr, nach Airbus kann auch von anderen Unternehmen mit Veröffentlichungen der Klimabilanzen gerechnet werden?

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Autor

Seit Ann-Cathrin ihr erstes Praktikum in der Reisebranche absolviert hat stand fest, dass sie beruflich in die Welt des Reisens eintauchen möchte. Ihr Tourismusstudium und viele Kurztrips während der Semesterferien haben ihr bereits viele Einblicke in die Hintergründe und Abläufe und genauso die wunderschönsten Orte in den verschiedensten Ländern gezeigt.

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