Airbus ist auch weiterhin davon überzeugt, dass ein Ein-Mann-Cockpit sicher, beziehungsweise dank der Automationen gar sicherer sei. Doch gerade die Sicherheit dient Kritikern auch als Gegenargument.

Seit Aufkommen der Idee des Ein-Mann-Cockpits, ist das Konzept ein heiß diskutiertes Thema. Besonders Airbus ist Vorreiter dieser Idee und hat nun nochmal bekräftigt, an dem Projekt dranbleiben zu wollen. Als besonders hervorzuhebendes Argument nennt der europäische Flugzeugbauer das Thema Sicherheit – doch genau dieses Argument machen sich auch die Kritiker des Ein-Mann-Cockpits zunutze. Dennoch will auch Airbus nichts überstürzen, wie aeroTELEGRAPH berichtet.

Sicherheit – das Argument beider Seiten

Airbus hält auch weiterhin an den umstrittenen Plänen eines Ein-Mann-Cockpits fest, das derzeit viel diskutiert wird und sehr umstritten ist. Während besonders das Thema Sicherheit für heiße Diskussionen sorgt, argumentiert der europäische Flugzeugbauer, dass gerade die Sicherheit einer der besten Aspekte für ein Ein-Mann-, beziehungsweise automatisiertes Cockpit sei. Eines der Gegenargumente für ein Cockpit, das nur noch einen Piloten benötigt, ist nicht selten etwa der Absturz des Germanwings-Fluges 9525, bei dem alle 150 Menschen an Bord des Airbus A320 starben, nachdem der Co-Pilot das Flugzeug bewusst in einen Berg in den französischen Alpen steuerte. Seitdem muss, sobald einer der Flugzeugführer beispielsweise die Waschräume aufsuchen muss, eine weitere Person, etwa ein Flugbegleiter, mit ins Cockpit, bis der zweite Flugzeugführer zurück ist. Dies gäbe es so bei einem Ein-Mann-Cockpit natürlich nicht mehr.

Cockpit
Wird es in Zukunft nur noch einen Piloten im Cockpit geben? Airbus sagt: Ja!

Doch Airbus-Chef Guillaume Faury argumentiert, dass die Sicherheit an „erster Stelle“ käme „und wir glauben, dass mehr Automatisierung mehr Sicherheit bringt“. Und dies sei auch der Knackpunkt: Es gehe bei den Plänen des Boeing-Konkurrenten in erster Linie um eine weitere Automatisierung des Cockpits, bei dem eben nur noch ein Pilot benötigt würde. Der Weg der Automatisierung werde seit Einführung der Airbus A320-Familie gegangen und man plane ihn weiterzugehen. Dabei wissen die Airbusse in den bisherigen automatisierten Prozessen, die im Cockpit stattfinden, auch durchaus zu imponieren. Die Automatisierung stehe denn auch im „Dienste der Menschen“. Aber überstürzen werde man ebenso wenig und man gehe „Schritt für Schritt“, weshalb die „Idee automatisierter Flüge“ auch eine „langfristige“ sei. Dabei mache man „keinerlei Kompromisse auf Kosten der Sicherheit, denn sie ist das größte Aktiva der Branche“, so Faury.

Zweifelt Cathay Pacific trotz Airbus-Zusammenarbeit am Ein-Mann-Konzept?

Dabei arbeitet Airbus bereits seit einiger Zeit auch mit der Hongkonger Fluggesellschaft Cathay Pacific zusammen. Unter dem „Project Connect“ könnte es bereits in nicht mal vier Jahren zu den ersten Versuchen mit Ein-Mann-Cockpits im Airbus A350 kommen. Dem voran sollen jedoch noch zahlreiche Tests und Versuche gehen – ganz zu schweigen von den zahlreichen Fragen, die es zuvor noch zu klären gibt. 100 Prozent scheint denn auch Cathay (noch) nicht von dem Konzept, denn die Airline betonte, dass sie zwar mit Airbus kooperiere, um die eigene Besatzung zukünftig reduzieren zu können, sich aber nicht dazu verpflichte, als Erstkunde einen Airbus A350 mit dem neu modifizierten Cockpit zu erwerben. Daneben arbeitet mit „ACM Aerospace“ zudem ein deutsches Unternehmen an einem Sitz-Konzept, der die Gesundheit des Piloten stets überwachen soll und so für ein potenzielles Ein-Mann-Cockpit prädestiniert wäre.

Fazit zum Festhalten Airbus‘ am Ein-Mann-Cockpit

Eines der wichtigsten Argumente des Ein-Mann-Cockpits verschweigt Airbus-Chef Faury sicherlich bewusst: den Kostenfaktor. Denn was würden Airlines sparen können, säße nur noch ein Pilot im Cockpit? Nicht auszumalen, besonders in und nach Krisen wie der Coronavirus-Pandemie. Auch das Thema Sicherheit ist zu Recht hierbei ein viel diskutiertes und kontroverses. In der Zukunft, wie weit sie auch entfernt sein mag, scheinen Ein-Mann-Cockpits jedoch die logische Entwicklung zu sein, zumindest wenn man den Blick in die Vergangenheit wagt, als noch drei, manchmal gar vier Menschen gleichzeitig im Cockpit arbeiteten. Die Zukunft bleibt spannend.

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Autor

Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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  • Ich frage mich ja, ob die Chefstewardess den Airbus fliegt, wenn der Pilot mal auf’s WC muss oder auf der Langstrecke sein Nickerchen macht… oder die Automatik feststellt, dass der Pilot ausgefallen ist?

    Ähnlich wie beim Tesla dürfte das Ding bis auf weiteres sicherlich nicht unbeaufsichtigt im Autopiloten fliegen.

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