Mehr Synergien, mehr Stabilität: SAS und Air France-KLM rücken näher zusammen. Doch inwiefern profitieren Passagiere von der Übernahme?
Die frischgebackene SkyTeam Airline rückt nun nicht mehr nur im Rahmen eines erweiterten Codeshare-Abkommens näher mit Air France-KLM zusammen. Bereits seit dem Einstieg der Airline-Gruppe mit knapp 20 Prozent bei SAS vor zwei Jahren, wurde eine Option auf eine Mehrheitsbeteiligung gesichert. Nun hat die skandinavische Airline am Freitag in einer Pressemitteilung angekündigt, dass Air France-KLM die Anteile weiter aufstocken möchte.
Das Wichtigste in Kürze
- Die französisch-niederländische Gruppe will sich über 60 Prozent an SAS sichern
- Die Airline-Gruppe plant die Anteile zweier Finanzinvestoren in der zweiten Jahreshälfte 2026 zu übernehmen
- Das Land Dänemark soll weiterhin zweitwichtigster Anteilseigner bleiben
SAS will eigener Identität treu bleiben
Bereits 19,9 Prozent hält Air France-KLM an Scandinavian Airlines, kurz SAS, seit der Übernahme im Sommer 2024. Seit dem 1. September 2024 ist die skandinavische Airline auch Teil der Luftfahrtallianz SkyTeam. Dass einen Mehrheit an SAS angestrebt wird, stand bereits seit zwei Jahren im Raum. Nun plant Air France-KLM offiziell diesen Schritt zu gehen. Der Anteil soll auf 60,5 Prozent aufgestockt werden, dafür will die Airline-Gruppe die Anteile der Investmentgesellschaft Lind Invest (8,6 Prozent) und Finanzinvestoren Castlelake (32 Prozent) kaufen. Seitens Air France-KLM zeigt man sich selbstbewusst in Bezug auf diese Entscheidung und die Auswirkungen auf die verbesserte Konnektivität für Passagiere:
Following their successful restructuring, SAS has delivered impressive performance, and we are confident that the airline’s potential will continue to grow through deeper integration within the Air France-KLM Group. This operation would benefit our customers and all Scandinavians who would enjoy enhanced connectivity, as well as the SAS teams whose dedication has been key to restore their airline to its rightful place.
Benjamin Smith, CEO von Air France-KLM in einer Pressemitteilung
Doch gleichzeitig betont die skandinavische Airline, dass man den eigenen Werten und Identität treu bleiben möchte. Das Land Dänemark soll weiterhin den Anteil von 26,4 Prozent sowie die Sitze im Verwaltungsrat beibehalten.
As global interest in Scandinavia continues to grow, we believe this consolidation strengthens SAS’ ability to connect Scandinavia with the world—and the world with Scandinavia—by positioning Copenhagen as our global hub for the region, while continuing to uphold strong and strategic operations in both Oslo and Stockholm.
Anko van der Werff, President und CEO von SAS
Die Übernahme ist unter Vorbehalt aller behördlichen Auflagen für die zweite Jahreshälfte 2026 angesetzt. Der Kaufpreis wird dabei zum Zeitpunkt der Übernahme festgelegt und orientiert sich nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit von SAS. Für Passagiere birgt die Integration in die Airline-Gruppe Potenzial für einheitlichere Strukturen sowie beispielsweise bessere Anschlüsse. Ob die Mehrheitsbeteiligung weitere Angleichungen oder Synergien in Bezug Bordprodukte, Preisstrukturen oder auch die Leistungen der Vielfliegerprogramme SAS EuroBonus und Flying Blue mit sich bringt, bleibt abzuwarten.