Reisende zwischen Europa und Indien können sich auf ein neues Angebot freuen. Das Konsortium Air France-KLM hat ein umfangreiches Codeshare-Abkommen mit IndiGo aus Indien bekannt gegeben.
Eine Buchung, um von Deutschland in den entlegensten Teil der Welt zu gelangen, stellt seit Gründung von Luftfahrtallianzen kein Hindernis mehr dar. Doch für viele Fluggesellschaften ist eine Mitgliedschaft in dieser keine Prämisse mehr, wie Emirates eindrucksvoll vormacht. Auch der junge indische Lowcost-Carrier IndiGo arbeitet am Ausbau des eigenen Streckennetzes mithilfe von Codeshare-Abkommen. Ein solches geht man nun mit Air France-KLM ein, wie Business Traveller berichtet.
Codeshare über Allianz
Was verbindet Indien mit den Niederlanden? Richtig – die neu gewonnene Vorliebe für Flugzeuge aus dem Hause Airbus. Erst kürzlich hat sich KLM entschieden, gemeinsam mit Partnerin Air France 160 Flugzeuge beim europäischen Flugzeugbauer zu bestellen. Damit sollen gut 50 ältere Boeing 737 bei KLM, sowie bei der Günstig-Tochter Transavia ersetzt werden. Dabei sind 100 Airbus-Jets der A320neo-Reihe fest bestellt. Zudem sicherte sich Air France-KLM die Option auf 60 zusätzliche Flugzeuge. Das kann der Lowcost-Carrier aus Indien aber noch übertreffen. Derzeit laufen die Bestellungen für rund 280 A320neo sowie 150 A321neo Flugzeuge von IndiGo. Damit wächst die Zahl der von IndiGo bestellten Flugzeuge zwischenzeitlich auf unglaubliche 730 Flugzeuge an. Das schreit nach Expansion.
So plant die Airline von US-Investor Indigo Partners, der unter anderem auch die Billigairlines Frontier Airlines, JetSmart und Wizz Air betreibt, auch Richtung Europa zu expandieren. Dafür wartet man jedoch noch auf die entsprechenden “Langstreckenflugzeuge” und die Erlaubnis, auch internationale Flüge anbieten zu dürfen. Indien verlangt von neuen Airlines als Auflage nämlich, zuerst den Inlandsverkehr zu erschließen, ehe man international durchstarten darf. Nach der Insolvenz von Jet Airways und Kingfisher ein durchaus unterversorgter Markt. In Indien gibt es viele Airlines, vor allem aus dem Lowcost-Segment. IndiGo konnte sich unter den Mitbewerbern beweisen und gilt als eine der beliebtesten und vor allem pünktliches Fluggesellschaften. Aufgrund der Tatsache, dass sich immer mehr Menschen aus Indien Flüge leisten können, zählt der indische Flugmarkt zu einem der am schnellsten wachsenden Sektoren in Indien.
Dementsprechend ist das Interesse auch von europäischer Seite groß. Eine Win-win-Situation sowohl für Air France-KLM als auch für IndiGo. Denn die Airlines haben im Rahmen einer Partnerschaft ein Codeshare-Abkommen beschlossen. Dieses muss noch von den zuständigen Behörden bestätigt werden, soll aber bereits im nächsten Monat implementiert werden. Dann würden Passagiere von Air France-KLM Zugriff auf 25 neue Destinationen in Indien erhalten. Im Gegenzug können Passagiere von IndiGo das Netzwerk des Airline-Konsortiums bestehend aus circa 250 Destinationen weltweit zurückgreifen. Air France-KLM fliegen aktuell Bangalore, Chennai, Delhi und Mumbai von Amsterdam sowie Paris-Charles de Gaulle an. IndiGo kann bereits Abkommen mit American Airlines, Qatar Airways sowie Turkish Airlines vorweisen und komplettiert mit Air France-KLM und dem SkyTeam das Angebot aus allen Luftfahrtallianzen.
Fazit zum neuen Codeshare-Abkommen
Der europäische Riese Air France-KLM geht ein Codeshare-Abkommen mit dem indischen Lowcost-Carrier IndiGo ein. Die Airline gehört zu den vielversprechendsten Airlines in einem für die Luftfahrt sehr interessanten Land. Passagiere von IndiGo erhalten somit nach Partnerschaften mit American Airlines und Qatar Airways (beide oneworld) sowie Turkish Airlines (Star Alliance) auch Zugriff auf das SkyTeam und insgesamt 250 Destinationen von Air France und KLM. Im Gegenzug können Reisende aus Amsterdam und Paris Anschlussflüge zu 25 Destinationen in Indien buchen.