Nachdem die Einschränkungen im zivilen Flugverkehr während der NATO-Übung “Air Defender 23” immer deutlicher werden, wird das Nachtflugverbot an einem weiteren Airport in Deutschland gelockert.
Normalerweise erregen Militärübungen medial wenig Aufmerksamkeit. Doch seit dem russischen Angriffskrieg stößt sowohl die Bundeswehr als auch die NATO immer häufiger auf mediales Interesse. Die Übung “Air Defender 23” könnte womöglich Reisende stählerne Nerven abverlangen, denn klar war bislang, dass diese auch den Flugverkehr in und über Deutschland betreffen wird. Nachdem erste Details zum Fokus der Übung deutlich wurden, sollen nun Forderungen nach einer Lockerung der Nachtflugverbote Gehör finden. So nun auch in Düsseldorf.
Generelle Aussetzung des Nachtflugverbotes?
Lange Zeit hieß es seitens der Bundeswehr und der Luftwaffe, dass es kaum bis keine Einschränkungen im zivilen Flugverkehr während der NATO-Übung “Air Defender 23” geben wird. Mittlerweile sieht die Lage deutlich anders aus. Wie wir selbst erst vor wenigen Wochen von Aletta von Massenbach, Chefin der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH, erfahren durften, wird ein Fokusgebiet der Nordosten Deutschlands sein. Die Übungen werden von Montag bis Freitag im Zeitraum vom 12. bis 24. Juni 2023 zwischen 10 und 14 Uhr stattfinden. Der Flughafen steht hier weiterhin im engen Austausch mit der Flugsicherung und den Fluggesellschaften, um die genauen Auswirkungen möglichst früh zu erfahren.
Denn weiterhin ist unklar, inwiefern es in diesen Zeiträumen zu Luftraumsperrungen kommen wird. Klar ist, dass dies der Fall sein wird. Fluggesellschaften werden dann vermutlich ihre Flugpläne dahingehend anpassen. Zudem wird es kurzfristig zu Verspätungen und Flugausfällen kommen. Weitere Fokusgebiete der NATO-Übung werden der Nordwesten sowie der Südwesten Deutschlands sein. Um die Flugpläne etwas flexibler gestalten zu können, haben Experten eine Lockerung der Nachtflugverbote gefordert, die an den meisten großen deutschen Flughäfen gelten. Aero.de schreibt unter Berufung von Berichten der Rheinischen Post, dass das Verkehrsministerium Nordrhein-Westfalens am Sonntag mitteilte, dass das Nachtflugverbot für den Flughafen Düsseldorf gelockert werden würde.
Eine offizielle Mitteilung des Flughafens steht noch aus. Landungen wären damit auch in Ausnahmefällen nach Mitternacht möglich, sofern die Flüge zuvor von der NATO-Übung beeinträchtigt waren. Das Bundesverkehrsministerium forderte die Länder bereits auf, die Betriebszeiten der größten deutschen Flughäfen aufzulockern. Ob weitere Flughäfen, wie beispielsweise der BER noch folgen dürfen, bleibt derweil offen. Von der NATO-Übung abgesehen, wird es auch im Sommer 2023 zu Obergrenzen bei der Luftraumkapazität über Deutschland durch die Deutsche Flugsicherung (DFS) kommen. Die teilte nun aber bereits mit, das Personal während der NATO-Übung aufstocken zu wollen. Die DFS geht laut Arndt Schoenemann (Chef der DFS) aktuell lediglich von vereinzelten Verspätungen und Umleitungen aus. Ausfälle soll es aber keine geben.
Fazit zur Lockerung des Nachtflugverbots in Düsseldorf
Weiterhin beschäftigt die zivile Luftfahrt kurz vor Sommerferien die NATO-Übung “Air Defender 23”. Ob und inwiefern der Flugverkehr während der Übungen beeinträchtigt sein wird, ist weiterhin im Detail unklar. Experten und Politiker forderten deshalb, die Betriebszeiten an betroffenen Flughäfen zu flexibilisieren. In Düsseldorf soll das laut Medienberichten nun der Fall sein. Ob weitere Flughäfen folgen, bleibt offen. Zu Wünschen wäre es jedoch, bevor die Einschränkungen doch größer ausfallen, als bislang vorhergesagt.
