Viele Details zur NATO-Übung “Air Defender” waren bislang noch nicht bekannt. Aletta von Massenbach (CEO vom Flughafen Berlin Brandenburg) konnte am Dienstag jedoch Neuigkeiten dazu mitteilen.

Normalerweise erregen Militärübungen medial wenig Aufmerksamkeit. Doch seit dem russischen Angriffskrieg stößt sowohl die Bundeswehr als auch die NATO immer häufiger auf mediales Interesse. Die Übung “Air Defender 23” könnte womöglich Reisende stählerne Nerven abverlangen, denn klar war bislang, dass diese auch den Flugverkehr in und über Deutschland betreffen wird. Nun sind erste Details zum Fokus der Übung im Nordosten Deutschlands sowie den geplanten Zeiten bekannt.

Fokus auf Nordost

Am Dienstag, dem 23. Mai, stellte der Flughafen Berlin Brandenburg seine Jahresbilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr 2022 vor. Dabei gab Frau von Massenbach auch einen Ausblick auf das weitere Jahr 2023. Hier gab es einige spannende Details zur bevorstehenden NATO-Übung “Air Defender”. Bislang war nur bekannt, dass diese zwischen dem 12. und 24. Juni 2023 in Deutschland stattfinden wird. Doch wo und wann genau und inwiefern dadurch der Flugverkehr in und um Deutschland betroffen sein wird, war bislang nicht bekannt. Frau von Massenbach konnte nun jedoch mitteilen, dass ein Fokus der Übung auf den Nordosten Deutschlands bestehen wird. Die Übungen werden von Montag bis Freitag im angegebenen Zeitraum zwischen 10 und 14 Uhr stattfinden. Der Flughafen steht hier weiterhin im engen Austausch mit der Flugsicherung und den Fluggesellschaften.

Air Defender 23

Denn weiterhin ist unklar, inwiefern es in diesen Zeiträumen zu Luftraumsperrungen kommen wird. Klar ist, dass dies der Fall sein wird. Fluggesellschaften werden dann vermutlich ihre Flugpläne dahingehend anpassen. Zudem wird es kurzfristig zu Verspätungen und Flugausfällen kommen. Weitere Details sollen hier noch in den kommenden Tagen und Wochen folgen. Von der NATO-Übung abgesehen, wird es auch 2023 zu Obergrenzen bei der Luftraumkapazität über Deutschland durch die Deutsche Flugsicherung (DFS) kommen. Das bedeutet, dass Abflüge kurzfristig durch neue Slots verzögert werden müssen. Auch hier steht der Hauptstadtflughafen weiterhin im engen Austausch. Zudem habe man sich mit den Dienstleistungsunternehmen am Flughafen selbst bereits auf diese Situation mit neuen Plänen vorbereitet. Dennoch wird es auch hier im Sommer 2023 kurzfristig zu Unregelmäßigkeiten kommen.

Frankfurt Security Check

Ein drittes Thema im Rahmen der Sicherheit wurde am Dienstag ebenfalls noch angeschnitten. Nach dem Vorbild der Fraport AG denkt auch der Flughafen Berlin Brandenburg aktuell darüber nach, die Sicherheitskontrolle in Eigenregie zu übernehmen. Man verfolge die Pläne in Frankfurt bereits seit geraumer Zeit und befindet sich hier auch im Austausch mit der Bundespolizei sowie dem Bundesinnenministerium, die aktuell dafür zuständig sind. Der Flughafen möchte die eigenen Interessen und Erfahrungen hier mehr einfließen lassen und so die Steuerung der Sicherheitskontrolle optimieren. Zudem sollen auch hier die neuesten CT-Scanner als Möglichkeit in Erwägung gezogen werden. Diese erlauben eine schnellere Sicherheitskontrolle, da Flüssigkeiten und elektronische Geräte auch von diesen Scannern problemlos erfasst werden können.

Fazit zum bevorstehenden Sommer

Der Flughafen Berlin Brandenburg blickt positiv in die kommende Sommersaison 2023. Mit neuen Services will man das Erlebnis am Flughafen selbst besser und vor allem schneller gestalten. Hier gilt der BER sogar als Vorreiter. Die NATO-Übung “Air Defender” sowie die Überfüllung des Luftraums könnten den Plänen aber einen Strich durch die Rechnung machen. Immerhin gibt es nun erste Details zum geplanten Manöver. Zudem befinde man sich im ständigen Austausch mit den betroffenen Instanzen, um hier für möglichst große Transparenz zu sorgen. Ich fürchte nur, dass die Region im Rahmen des Manövers massiv betroffen sein wird.

Ihr habt spannende Informationen, Euch fehlen wichtige Themen oder Ihr habt einfach eine Anregung für neue Content Ideen? Dann sendet sie uns über dieses Formular!

Autor

Alexander Fink ist als Content Editor seit Januar 2021 für reisetopia tätig. Zuvor war er als Account Manager in der Industrie beruflich unterwegs und schrieb von seinen Reiseerfahrungen im eigenen Blog. Heute ist er Euer Ansprechpartner für alle Airline- und Kreditkartenthemen.

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.

  • Da scheint der Focus wohl schon deutlich früher informiert gewesen zu sein. Zitat vom 20.4.:

    “Nach aktuellen Planungen der Luftwaffe wird
    der Übungsraum Ost mit Teilen der Ostsee und der Küstenregion von Mecklenburg-Vorpommern zwischen 11.00 Uhr und 13.00 Uhr,
    der Übungsraum Süd – ein Korridor vom bayerischen Lechfeld zum Übungsplatz Baumholder (Rheinland-Pfalz) – zwischen 14.00 Uhr und 16.00 Uhr und
    der nördliche Übungsraum – größtenteils über der Nordsee gelegen – zwischen 17.00 Uhr und 19.00 Uhr für die militärische Nutzung reserviert sein.
    Die Übungen finden vom 12. bis 23. Juni statt. An den Wochenenden finden keine Übungsflüge statt. Die Flugrouten sind weitgehend identisch mit den Flugkorridoren, die bereits ständig von der Luftwaffe genutzt werden.”

    • Ich kann nur von dem berichten, was die Flughafenchefin Aletta von Massenbach heute in Berlin mitteilte. Vielleicht wurden die Pläne im vergangenen Monat einfach nochmal konkretisiert.

Alle Kommentare anzeigen (1)