Nachdem gestern noch über einen Start im April spekuliert wurde, gilt nun der Mai als frühst möglicher Starttermin.
Darüber, dass es ein bundesweites 49-Euro-Ticket geben soll, sind sich Bund Länder grundsätzlich einig. Jedoch bleibt der genaue Starttermin des Tickets weiterhin offen. Nach Ansicht des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) wird das Ticket frühestens im Mai eingeführt, wie welt.de schreibt.
Noch viel administratives zu regeln
Bereits Anfang des Monats wurde der Nachfolger für das 9-Euro-Ticket verkündet – das 49-Euro-Ticket oder auch Deutschlandticket genannt. Ursprünglich sollte das Ticket bereits im Januar nächsten Jahres eingeführt werden, doch dieser Starttermin gilt zunehmend als unwahrscheinlich. Nun werden über mögliche andere Starttermine spekuliert.
Erst gestern noch hielt der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) einen Start des Deutschlandtickets für Anfang März nicht ausgeschlossen. Nun revidiert Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff dies und sagte, dass der Zeitpunkt des Beginns der 1. Mai sein wird. Grund dafür ist, dass noch vieles administrativ geregelt werden muss, wie beispielsweise der Prozess der Tarifgenehmigung. Zudem muss noch die Umstellung der Tarifsysteme der Verkehrsverbünde erfolgen.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hingegen spekulierte gestern auf eine Einführung des Tickets im Frühling aus.
Realistisch erscheint aus unserer Sicht eine Einführung des Deutschland-Tickets zum 1. April, weil einige Fragen der Umsetzung noch ungeklärt sind.
Martin Burkert, EVG-Chef
Das Bundesverkehrsministerium sei nun an der Reihe, ein sicheres Startdatum für das Deutschlandticket zu nennen und den Ländern eine Kostenevaluation anzubieten, so Burkert. Außerdem wies er darauf hin, dass der Bund bereit sein sollte, mehr Geld als 1,5 Milliarden Euro, falls nötig, für das Ticket bereitzustellen. “Spätestens sechs Monate nach Start des Deutschland-Tickets muss der Bund die bisher entstandenen Kosten mit den Ländern evaluieren und gegebenenfalls Gelder nachschießen”, sagte Burkert. Er fordert den Bund auf, dieses Zugeständnis bei der Sonder-Verkehrsministerkonferenz an die Länder zu machen, da sonst ein “klimapolitischer Totalschaden” drohe.
Auch Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, sieht die Kosten als problematisch an. „Wir halten das Deutschlandticket für eine sehr gute Idee – aber nur, wenn es auch seriös finanziert ist.“ Dies sei seiner Ansicht nach nicht der Fall. „Bund und Länder sind in der von ihnen geschaffenen Symbolik gefangen“, kritisierte Dedy. Nach derzeitigem Stand sei das Ticket nicht finanzierbar, weshalb sich die Kommunen nicht darauf einlassen könnten, die Kosten zu dritteln. VDV-Hauptgeschäftsführer Wolff äußerte sich dazu ebenfalls wie folgt: „Drei Milliarden Euro werden nicht reichen.“
Sonder-Verkehrsministerkonferenz
Heute, Dienstag, den 29. November findet eine Sonderkonferenz der Verkehrsminister von Bund und Ländern statt, in der das 49-Euro-Ticket nochmals thematisiert wird. Aus diesem Anlass hat Bremen als Vorsitzland einen Antrag zur Abschaffung der Maskenpflicht im ÖPNV, mit Einführung des bundesweiten Deutschlandtickets Anfang März, eingereicht. Allerdings nur, wenn es die Pandemielage auch zulassen sollte. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach verkündete diesbezüglich zuletzt, dass er am Infektionsschutzgesetz festhalten werde, welches bis mindestens April nächsten Jahres gültig ist.
Zusätzlich zum 49-Euro-Ticket fordert das Bündnis Sozialverträgliche Mobilitätswende von den Verkehrsministern ein “Sozialticket” für maximal 29 Euro, welches ebenfalls bundesweit gültig ist. Das Bündnis sehe die Notwendigkeit des Tickets vor allem für einkommensschwache Haushalte.
Ohne eine zusätzliche soziale Lösung verspielen Bund und Länder die Chance, mit dem Deutschlandticket einen echten Beitrag für nachhaltige Mobilität und gesellschaftliche Teilhabe zu leisten.
Bündnis aus Gewerkschaften, Sozial- und Umweltverbänden
Der Preis für das neue Deutschlandticket liege weit über dem, was für viele bezahlbar ist.
Kaum Spielraum für ein größeres Angebot
Mit der Einführung des 49-Euro-Tickets könnte es durchaus wieder zu einer stärkeren Nachfrage im Regionalverkehr kommen, doch die Bahn hat kaum Spielraum für ein größeres Angebot. Der DB sind hier mehr oder weniger die Hände gebunden.
Im Regionalverkehr rund um die großen Knotenbahnhöfe gibt es keinen Platz für zusätzliche Züge. (…) Die Infrastruktur ist dicht. (…) Die Infrastruktur verzeiht lange, aber jetzt ist der Punkt erreicht, wo es nicht mehr geht und die Lage zu kippen droht.
Berthold Huber, Infrastruktur verantwortliche DB-Vorstand
Zunächst und eigentlich mit oberster Priorität müsste die Sanierung und Kapazitätserweiterung des überalterten Netzes durchgeführt werden, da dessen Störanfälligkeit immer größer werde. “Die Pünktlichkeit ist dieses Jahr inakzeptabel, und die Infrastruktur verursacht einen großen Teil dieses Problems”, betonte Huber. 50 Milliarden Euro müssten investiert werden. “Es gibt das Problem, dass wir zu wenig Netz für zu viel Verkehr haben.” Aus diesem Grund werden für das kommende Jahr auch deutlich mehr Mittel eingeplant als der Bundeshaushalt vorsieht. Man nehme auch in Kauf, dass der Betrag das wirtschaftliche Ergebnis der Deutschen Bahn belaste, sagte der Bahn-Vorstand. Es sei nicht mehr akzeptabel, die Instandhaltung schleifen zu lassen, weil das Geld fehle.
Fazit zum möglichen Start des 49-Euro-Tickets
Dass das 49-Euro-Ticket der Nachfolger vom 9-Euro-Ticket wird, ist bereits bekannt. Doch schon als wir Euch das neue Ticket vorgestellt haben, war bekannt, dass das ursprüngliche Startdatum – Januar 2023 – voraussichtlich nicht eingehalten werden kann. Nachdem gestern noch über einen möglichen Start im März oder April nächsten Jahres spekuliert wurde, steht nun doch erst der 1. Mai im Raum. Sobald ein konkretes Datum feststeht, werden wir Euch darüber berichten.
Das 9 eur Ticket ging fast ratz fatz.
Nun gibt es nur Ausreden. Anstatt wirklich den ÖPNV zu pushen, indem auch von Menschen Tickets gekauft werden, die sonst kaum den ÖPNV nutzen, wird gezögert und gezaudert, aber nicht gezaubert.
Für Waffen zur Kriegsverlängerung ohne aktiven Einsatz der Verhandlung einzufordern, wurde ganz schnell Geld im Budget umverteilt und die administrattive Ausrede nach hinten gestellt.
Genauso war es zuvor bei Masken, Testen, Impfung.
Es werden ohnehin nicht soviele das Ticket kaufen wie es beim 9 eur Ticket war, das man eben einfach so mitgenommen hat.
Wenn die IT das 9 eur Ticket geschafft hat, dürfte es beim Preis mit einer zusätzlichen 4 auf dem Ticket auch da keine Ausrede geben.
Das kennt man doch. Für den Michel gibt es nur Steuern und Rechnungen. Für andere laufend neue Projekte. Was ist eigentlich aus der Entwicklungshilfe für China geworden ?