Gemessen am Verbrauch der im Jahr 2019 gestarteten Flugzeuge aus Deutschland, sollen bis 2030 rund zwei Prozent des verbrauchten Kerosins durch nachhaltige Alternativen ersetzt werden.

Das Thema Nachhaltigkeit bekommt in den vergangenen Jahren immer mehr die schon lange benötigte Aufmerksamkeit und bewegt die Flugbranche dazu, Initiative zu ergreifen. Auch die Deutsche Regierung leistet schon bald einen ersten Schritt zur Unterstützung einer nachhaltigeren Luftfahrtbranche. Bis zum Jahr 2030 sollen mit aktuellen Plänen zu neuen Verfahren erste Erfolge eingeholt werden, wie aero.de berichtet.

Neues Power-to-Liquid-Verfahren

Ein Zusammenschluss von Bund und Industrie soll das gemeinsame Ziel einer wachsenden Nachhaltigkeit im Flugverkehr auch in Deutschland erreichen. Nachdem bereits in der Vergangenheit verschiedenste Initiativen, Beispielweise die “Destination 2050“, auf eine einheitliche Regelung der Emissionsreduzierung abzielten, stellen einige Länder nun inländische Konzepte für eine nachhaltige Flugbranche vor. So plant Deutschland mittels eines neuen Verfahrens, bis zum Jahr 2030 rund zwei Prozent des benötigten Kerosin nachhaltig gestalten zu können.

Wir brauchen beim Thema nachhaltige Kraftstoffe ein gemeinsames Commitment der Regierung und der Industrie. Das ist nun geschehen.

Matthias von Randow, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL)

Das Jahr 2030 erweckt dabei den Anschein das Jahr des nachhaltigen Flugverkehrs zu werden, denn auch der irische Billigfluganbieter Ryanair plant bis zu diesem Jahr den Einsatz von mehr SAF. Ebenso gab es erste Ankündigungen zu nachhaltigen Umstrukturierungsmaßnahmen bei einigen Flughäfen, sowie für 2035 erste Planungen zu Wasserstoffflugzeugen. Dem Anschein nach also erste Lichtblicke auf eine größere Integration nachhaltiger Flugalternativen.

SAF (2)

Diese zwei Prozent sollen rund 200.000 Tonnen nachhaltigem Kerosin entsprechen, der für den Flugeinsatz bereitstehen soll. Da der Einsatz von Elektroflugzeugen, aufgrund der enormen benötigten Batteriegröße technisch noch nicht möglich ist, setzte Deutschland derzeit auf ein sehr kostspieliges neues Verfahren. Ein sogenanntes Power-to-Liquid-Verfahren soll dabei als zukünftiges Antriebsverfahren genutzt werden. Hierbei wird eine bestimmte Menge CO2 zu elektrisch gewonnenem Wasserstoff hinzugefügt, um daraus flüssige Flugkraftstoffe zu erzeugen.

Airport Munich

Problematisch bleibt jedoch auch bei diesem Verfahren die Gewährleistung zu einer 100 prozentigen Nachhaltigkeit. Der für das Verfahren benötigte Strom muss dabei nämlich ebenfalls “grün” sein und aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden. Deutschlands Kapazitäten dieser Quellen reichen jedoch bei weitem nicht aus, um den benötigten Bedarf des nachhaltigen Stroms decken zu können. Somit müsste auch hier auf einen Import aus dem Ausland zurückgegriffen werden.

Fazit zu Deutschlands Planungen zu einer nachhaltigeren Flugbranche

Auch Deutschland möchte bis zum Jahr 2030 rund zwei Prozent des benötigten Kerosin nachhaltig gestalten. Das dafür benötige Verfahren ist jedoch sehr kostspielig, weshalb voraussichtlich staatliche Unterstützung benötigt wird. Ebenso ist weiterhin der Bezug grünen Stroms problematisch, da Deutschlands Quellen erneuerbarer Energien nicht die benötigten Kapazitäten des neuen Verfahrens decken können. Es sind aktuell also noch einige Probleme zu lösen, bis die Planungen umgesetzt werden können. Jedoch lassen die ersten Planungen Deutschlands, sowie weitere Initiativen in anderen Ländern, auf eine baldige Besserung in Richtung nachhaltige Flugbranche hoffen.

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Autor

Seit Ann-Cathrin ihr erstes Praktikum in der Reisebranche absolviert hat stand fest, dass sie beruflich in die Welt des Reisens eintauchen möchte. Ihr Tourismusstudium und viele Kurztrips während der Semesterferien haben ihr bereits viele Einblicke in die Hintergründe und Abläufe und genauso die wunderschönsten Orte in den verschiedensten Ländern gezeigt.

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