Mit dem Start des neuen Systems bei Miles & More sind Einlösungen innerhalb Europas auf einmal sehr attraktiv geworden. Ein Überblick über die spannendsten Möglichkeiten!
Inhaltsverzeichnis
- Business Class Flüge auf längeren Strecken innerhalb Europas
- Tickets auf beliebten Urlaubs- und Geschäftsreisestrecken
- Kurzfristig gebuchte Inlands- und Kurzstreckenflüge
- Oneway-Tickets auf fast allen Strecken innerhalb Europas
- Teure Tickets innerhalb der Hochsaison oder Ferienzeiten
- Fazit zu den attraktiven Miles & More Einlösungen auf Kurz- und Mittelstrecken
- Unsere aktuellsten Artikel zum neuen Miles & More System
Gemeinhin sagt man als Experte in puncto Vielfliegerprogramme, dass Meilen idealerweise für Premium-Reiseklassen und auf der Langstrecke eingelöst werden sollten. Auch bei Miles & More war das in der Vergangenheit so, doch seit den Umstellungen am 3. Juni hat sich einiges geändert. Eine der besonders spannenden Neuerungen: Auf einmal kann die Einlösung von Miles & More Meilen auf der Kurz- und Mittelstrecke enorm spannend sein. Wo Ihr besonders viel sparen könnt und wie man auf einmal sogar mit wenigen Meilen attraktive Flugprämien buchen kann, zeigen wir in diesem Ratgeber!
Business Class Flüge auf längeren Strecken innerhalb Europas
Teils unglaubliche Gegenwerte sind im neuen System von Miles & More auf Business Class Flügen innerhalb Europas möglich – das gilt sogar für fast alle Strecken. Besonders interessant ist das auf längeren Strecken mit einem Umstieg, auf denen man entsprechend auch noch etwas mehr von der Business Class hat. Gut zeigt sich das etwa am Beispiel der Strecke nach Sevilla, wo bei einem beispielhaften langen Wochenende im Juli für ein bezahltes Ticket über 800 Euro fällig werden würden:
Denselben Flug kann man auch über Miles & More buchen und zahlt dafür gerade einmal 17.712 Meilen und 171 Euro an Zuschlägen:
Der Wert pro Miles & More Meile liegt in diesem Beispiel damit bei knapp 4 Cent pro Meile, was enorm viel ist. Dasselbe Beispiel lässt sich auch auf vielen weiteren Routen replizieren, sogar auf Direktflügen von Frankfurt oder München aus. Für einen Flug nach Faro mit angenehmen Flugzeiten über dasselbe verlängerte Wochenende werden hier beispielsweise verrückte 1.167 Euro für einen Hin- und Rückflug fällig:
Für denselben Flug kann man auch ein Ticket via Miles & More buchen und zahlt dafür weniger als 40.000 Meilen und knapp über 100 Euro Zuschläge:
Obwohl Direktflüge im neuen System von Miles & More im Verhältnis etwas weniger attraktiv sind, liegt der Gegenwert pro Meile auch hier bei mehr als 2 Cent. Da es sich zudem nur um zufällige Beispiele handelt, sei darauf hingewiesen, dass es noch deutlich krassere Fälle gibt. Generell scheint allerdings zu gelten: Business Class Tickets bringen bei der Nutzung von Miles & More Meilen im neuen System fast immer einen hohen Gegenwert, oft sogar von 2 Cent oder mehr. Besonders attraktiv ist dies fraglos auf längeren Strecken.
Tickets auf beliebten Urlaubs- und Geschäftsreisestrecken
Eigentlich war erwartet worden, dass die Lufthansa mit dem neuen System bei Miles & More gerade dort mit Meilen gebuchte Tickets teurer machen würde, auf denen die Preise für bezahlte Tickets besonders hoch sind. Insbesondere innerhalb Europas trifft das allerdings keineswegs zu, wie wir am Beispiel der nicht nur bei der Lufthansa Group kostspieligen Flügen nach Sardinien sehen. Bei einem beispielhaften Trip in einer Woche ab Berlin fallen hier bei der mitunter günstigsten Verbindung ab Berlin im Economy Light Tarif 410 Euro für den Hin- und Rückflug an:
Bei Miles & More lassen sich für diesen Flug in der Economy Class zwar keine Verfügbarkeiten finden, dafür allerdings in der Business Class. Hier werden 26.870 Meilen und 182,20 Euro an Zuschlägen fällig:
Schon beim Vergleich zwischen der Business Class und einem Economy Class Light Ticket ohne Gepäck zeigt sich, dass sich eine Einlösung in diesem Fall lohnen kann. Wählt man dagegen den direkten Vergleich mit der Business Class zeigt sich, wie enorm die Ersparnis tatsächlich ist, würde dieses Ticket doch über 700 Euro kosten:
Das Beispiel zeigt: Schon bei einem Vergleich mit einem Economy Class Ticket liegt der Wert pro Meile bei knapp 1 Cent pro Meile, vergleicht man dagegen mit der Business Class, ist man bereits bei über 2 Cent pro Meile angekommen. Ähnlich sieht es auf vielen vergleichbaren Strecken aus, darunter auch viele beliebte Geschäftsreise-Routen, die sonst ziemlich teuer sind.
Kurzfristig gebuchte Inlands- und Kurzstreckenflüge
Einen Blick wert sind im neuen System von Miles & More generell auch besonders kurzfristige Flüge. Wenn ich etwa spontan am selben Tag abends von Berlin nach München über das Wochenende nach München fliegen möchte, liegt das günstigste bezahlte Ticket in der Economy Class bei fast 400 Euro:
Dieselbe Verbindung kostet bei Miles & More dagegen gerade einmal 2.274 Meilen und 114 Euro Zuschläge:
Zumindest in der schnöden Theorie liegt der Wert pro Meile in diesem Beispiel bei mehr als 10 Cent pro Meile. Grundlegend sieht man allerdings gut: Kurzfristige Tickets kann man bei Miles & More im neuen System im Grunde fast immer zum Preis der Zuschläge buchen. Das dürfte in vielen Fällen günstiger sein als fast jeder andere Verkehrsträger.
Dasselbe gilt übrigens auch dann, wenn es spontan nicht etwa nach München, sondern ins europäische Ausland gehen soll – wenngleich die Gegenwerte hier nicht ganz so extrem sind. Soll es etwa morgen für zwei Tage spontan nach Madrid gehen, fallen knapp über 8.000 Meilen und 117 Euro an Zuschlägen an:
Würde man dasselbe Ticket bezahlen, wären mehr als 300 Euro fällig:
In diesem, aber auch in vielen anderen Beispielen ergibt sich entsprechend auch in der Economy Class ein ausgesprochen attraktiver Gegenwert pro Miles & More Meilen von deutlich mehr als 2 Cent. Wer also nicht gerade für einen Status sammelt, ist bei kurzfristigen Buchungen in Zukunft fast immer besser dran, wenn er einfach Miles & More Meilen kauft und diese für die Buchung nutzt, zumal die Verfügbarkeiten oft hervorragend sind.
Oneway-Tickets auf fast allen Strecken innerhalb Europas
Noch verrückter werden die Beispiele übrigens dann, wenn es um oneway-Tickets geht, egal ob spontan oder etwas weiter im Voraus. Bleiben wir kurz beim obigen Beispiel für einen Flug nach Madrid. Für ein oneway-Ticket verlangt die Lufthansa hier spontan einen Preis von 239 Euro:
Mit Meilen gebucht kostet derselbe Flug gerade einmal knapp 4.000 Meilen und 65 Euro an Zuschlägen:
Der Wert pro Meile liegt hier entsprechend bei mehr als 4 Cent. Auf Inlandsflügen lassen sich hier teilweise sogar noch höhere Ersparnisse erzielen und auch in der Business Class ist ähnliches möglich. Für wann das Ticket gebucht wird, spielt dabei übrigens keine Rolle. Beispiel gefällig? Wer im August ohne fixes Rückflugdatum nach Dublin fliegen möchte, zahlt ab Berlin beispielsweise je nach Verbindung um die 300 Euro in der Economy Class oder ab 500 Euro in der Business Class:
Zwei dieser Verbindungen könnte man auch mit Miles & More Meilen in der Business Class buchen:
Selbst gegenüber der Economy Class ergibt sich hier ein Gegenwert von knapp 2 Cent pro Meile, im Vergleich zur Business Class gar von knapp 4 Cent. Beispiele wie diese lassen sich hundertfach reproduzieren. Bei oneway-Flügen scheint Miles & More im Grunde sogar immer der deutlich bessere Deal zu sein als die direkte Buchung bei der Lufthansa.
Teure Tickets innerhalb der Hochsaison oder Ferienzeiten
Seit jeher sind Flugtickets teuer, wenn die Ferien losgehen. Auch hier sind Miles & More Meilen im neuen System extrem wertvoll. Das gilt für die Economy Class genauso wie für die Business Class. Ab Berlin zahlt man etwa nach Kreta in der niedrigsten Reiseklasse schon knapp 400 Euro, alternativ in der Business Class über 800 Euro:
Denselben Flug könnte man auch mit Miles & More Meilen buchen und dafür nur knapp über 30.000 Meilen plus Zuschläge in der Business Class bezahlen:
Zumindest in der Business Class ergibt sich auch hier ein Gegenwert von knapp 2 Cent pro Meile. Dasselbe funktioniert auch auf Direktflügen und genauso teilweise in der Economy Class, wie etwa das Beispiel eines Fluges von Frankfurt nach Island zum Beginn der Ferien zeigt. Bezahlt würde das Ticket für einen Direktflug im günstigsten Fall über 500 Euro kosten:
Bei Miles & More wären es dagegen knapp über 30.000 Meilen und etwa 100 Euro an Zuschlägen, sodass sich ein Gegenwert von immerhin 1,25 Cent pro Meile ergibt:
Auch in diesem Beispiel gilt: In der Business Class wäre ein noch deutlich höherer Gegenwert der Meilen möglich, aber in Ferienzeiten lohnen sich mittlerweile teilweise ebenso sogar Einlösungen in der Economy Class auf beliebten Routen.
Fazit zu den attraktiven Miles & More Einlösungen auf Kurz- und Mittelstrecken
Absolute Wahrheiten gibt es in einem flexiblen System mit komplett unterschiedlichen Preisen nicht. Dennoch kann man festhalten: Durch die Umstellung bei Miles & More ist die Nutzung von Meilen auf Kurzstreckenflügen auf einmal ziemlich attraktiv. Das gilt insbesondere dann, wenn man in der Business Class und mit Umstieg fliegt. Ebenso extrem attraktiv sind oneway-Flüge sowie kurzfristig gebuchte Tickets, besonders auf Inlandsflügen, aber auch auf vielen anderen Strecken. Generell gilt mit Blick auf das neue System: Sofern ein bezahltes Ticket für einen Flug teuer ist, sollte man unbedingt auch einen Blick auf die Preise bei Miles & More werfen!
An dieser Stelle zunächst ein Dankeschön an Moritz und die anderen für die akribische Aufarbeitung des neuen Systems die ganze Woche über.
Wenn ich Einlösungen für Kurz- oder Mittelstreckenflüge mache, nimmt mir das die Magie am Meilensammeln von einst. Hier buche ich den günstigsten Carrier. Dadurch spare ich am meisten.
Die Steuern und Gebühren auf Nord- und Mittelamerikaflügen machen Einlösungen meiner Meinung nach indiskutabel, während hier und anderswo gelobt wird, dass die Meilenwerte ja teilweise niedriger sind. Diese Flüge schaue ich mir gar nicht erst an. Teilweise 1.200€ mit Zubringer, 1.000€ ex USA oneway. Das reicht, wenn ich den Meilenwert hinzuaddiere, an günstige Bezahlflüge (Sky Team, Condor) mit besserem Produkt heran.
Dass ich nun im Ausland, z.B. OSL, starten muss, war auch einst nicht im Sinne des Erfinders, wird aber meinem Empfinden nach von den Bloggern einem Start in Deutschland gleichgesetzt. Darüber hinaus ist auch die Ticketflexibilität deutlich schlechter als einst mit Storno/Erstattung für 50€.
Eventuell sind die Verbindungen nach Südamerika und Asien noch brauchbar, wenn die Meilenwerte nicht exorbitant gestiegen (40% für Partnerairlines) sind. Oder Flüge mit Cathay/Air New Zealand nach Australasien klingen ganz gut.
Ich freue mich, dass die nächsten zwei Urlaube noch zu den alten Meilenwerten gebucht sind:
Juli: FlexPlus nach SFO und ex LAX zurück 2x78K und 220€ S+G
So günstig wird man meiner Meinung nach nicht mehr vom Heimatflughafen in die USA, geschweige denn Kalifornien kommen.
Weihnachten/Neujahr:
CX mit Asia Miles nach MNL und zurück ex SGN mit SQ für 71K und 50€ S+G.
Aufgrund der gebuchten Reisen habe ich auch noch nicht die Notwendigkeit verspürt, mich in mein Konto einzuloggen und mal probeweise zu suchen, was mir wohl auch viel Ärger erspart.
Keine Kritik an Moritz, der nichts für das System kann bzw. das Thema sehr engagiert und kompetent beleuchtet hat: Die vermeintliche Attraktivität (Umrechnung in Gegenwert Cent pro Meile) der Prämienflüge beruht darauf, dass die zugrunde gelegten Pay-Ticketpreise von LH meistens total überzogen sind, z.B. Berlin-Dublin im August in der Economy Class für 341,80 Euro (oneway!). Nur als exemplarischer Vergleich: Ryanair am 12. August für 57,02 Euro: Abflug 11.40 Uhr (somit sehr angenehm und keine Tagesrandzeit) und DIREKT (Reisedauer: 2 Std.+ 20 Min., bei LH wegen Zwischenlandung in FRA mit satten 4 Std. + 30 Min. rund doppelt so lang).