Antigua kann man ohne Probleme als die Perle Guatemalas bezeichnen, denn die kleine Stadt inmitten von Vulkanen hat mich wirklich begeistert. Der Charme des spanischen Kolonialstils und natürlich die eindrucksvolle Natur, die die Stadt umgibt, sind wirklich etwas besonderes, was meiner Meinung nach viel zu wenig Bekanntheit genießt.
Alles was Ihr über Antiguas Sehenswürdigkeiten wissen solltet und wie Ihr Eure Antigua Reise am besten plant, lest Ihr in diesem Guide!
Antigua Guatemala – wie komme ich hin?
Glücklicherweise ist die Anreise nach Antigua recht einfach, denn die Stadt sieht zwar aus, als ob sie mitten im Nirgendwo wäre, befindet sich allerdings nur etwa eine Stunde mit dem Auto von der Hauptstadt Guatemala City entfernt. Dabei könnt Ihr für den Transport von Guatemala City nach Antigua verschiedene Möglichkeiten wählen. Ich habe mich bei der Hinfahrt für einen Transfer vom Hotel entschieden und auf der Rückreise einen Transport mit einem von mehreren Fahranbietern genutzt.
Letzteres kann ich nur bedingt empfehlen, es sei denn ihr möchtet besonders günstig unterwegs sein. Während der Hoteltransport sehr gut geklappt hat und knapp 40 Euro gekostet hat, ging es bei der Rückreise doch eher chaotisch zu. Der Preis lag hier bei knapp 15 Euro, dafür gab es allerdings eine deutlich zu späte Abholung am Hotel und einen 8er-Bus, in dem wir zu 10 Platz nehmen durften – nicht unbedingt komfortabel. Dennoch für knapp 1,5 Stunden mehr als auszuhalten, sodass man diesen Weg schon wählen kann, sofern man mit der richtigen Erwartung an die Sache herangeht.
Welche Sehenswürdigkeiten in Antigua sollte ich besuchen?
Die Liste der Antigua Sehenswürdigkeiten, die Ihr auf jeden Fall gesehen haben solltet, ist nicht gerade kurz. Besonders ist dabei vor allem, wie vielfältig die Stadt ist. Während man in spannenden Städten ansonsten meist eher den Fokus auf kulturellen Highlights vorfindet, kann Antigua mit sowohl Kultur als auch Natur glänzen.
Auf den ersten Blick erwartet man wahrscheinlich nicht, dass es in Antigua überhaupt etwas zu sehen gibt. Das liegt daran, dass die kleine Stadt nur über etwa 35.000 Einwohner verfügt. Allerdings war die Stadt nach der Eroberung durch die Spanier die erste Hauptstadt des Landes und über Jahrhunderte sogar eine der wichtigsten Metropolen in ganz Mittelamerika. Somit findet man in der ganzen Stadt viele Hinweise darauf, was Antigua einst ausmachte. Die gesamte Stadt besteht eigentlich aus historischen spanischen Kolonialbauten, die wirklich schön sind. So hat man bei einem Gang durch die kleinen Pflastersteinstraßen das Gefühl einer Zeitreise, denn die Häuser sind alle sehr gut erhalten.
Es ist somit auf jeden Fall zu empfehlen einfach auf eigene Faust durch Antigua zu ziehen und die verschiedenen Bauten selbstständig zu erkunden. Es wird dabei nicht lange dauern, bis man den Santa Catalina Torbogen erreicht, der gleichzeitig das Stadtzentrum sowie das Wahrzeichen Antiguas darstellt. Hier befand sich früher ein Übergang von einem Kloster in eine Schule.
Besonders schön ist allerdings der Blick von der einen Seite des Torbogens, wo man einen der Vulkane vor den Toren von Antigua Agua sehen kann. Eine wirklich schöne Kulisse, die natürlich besonders bei gutem Wetter zur Geltung kommt.
In Antigua gibt es eine große Menge an historischen Klostern, da hier viele religiöse Gemeinschaften lebten. Viele der Kloster sind auch noch erhalten und können entweder besichtigt werden oder werden sogar als Hotel genutzt (so etwa das El Convento Boutique Hotel, in dem ich zwei Nächte verbracht habe). Ihr könnt bei einem Gang durch die Stadt eine Menge Ruinen entdecken und Euch diese in Ruhe anschauen. Leider sind die meisten Informationen sowie Führungen nur auf Spanisch.
Doch nicht nur Ruinen sind in Antigua zahlreich vorhanden, auch mehrere Kathedralen und Kirchen gibt es in der Stadt, die man sich auf jeden Fall anschauen kann. Darunter etwa La Merced, die ehemalige Hauptkirche der Stadt.
Die Kathedrale, die während als Bischofskirche diente, ist ebenfalls sehenswert und liegt direkt am zentralen Platz der Stadt. Hier sind zwar zumeist eine Menge Touristen unterwegs, allerdings sind hier auch zahlreiche Restaurants und Läden zu finden.
Nahe des zentralen Platzes konnte ich zum Mittagessen das Restaurant Tartines empfehlen, welches nicht nur leckere französische Speisen bietet, sondern darüber hinaus auch noch eine Terrasse, die einen tollen Blick auf eine der Ruinen hat und zudem einen Ausblick auf die umliegenden Vulkane bietet.
Ebenso kann ich Euch nach meinem viertägigen Besuch den zentralen Markt ans Herz legen. Sicherlich ist ein lokaler Markt nichts für jeden, hier geht es schon ziemlich hektisch zu, allerdings ist das Erlebnis wirklich lokal und sehr interessant.
Von Fleisch, Gemüse und Obst bis hin zu allerlei Elektronik und allem was man im täglichen Gebrauch so benötigt, gibt es hier alles.
Auch interessant und sehr lustig fand ich die inmitten des Marktes gelegene Bar, die auch schon vormittags gut besucht war.
Zuletzt möchte ich Euch noch auf einen tollen Ort in Antigua hinweisen, der ein wirklich schönes Panorama bietet. Der Cerro de La Cruz ist ein Aussichtsplatz, von dem aus Ihr nicht nur den Blick über die Stadt genießen könnt, sondern auch noch den Vulkan Agua im direkt dahinter seht.
Das große Kreuz, welches dort angebracht ist, ergänzt die Szenerie weiter.
Wie Ihr seht gibt es in Antigua so einige tolle Sehenswürdigkeiten, die man sich auf jeden Fall nicht entgehen lassen sollte. Allerdings sind es nicht unbedingt die Sehenswürdigkeiten, sondern vor allem die Aktivitäten, die wirklich toll sind.
Welche Aktivitäten rund um Antigua lohnen sich?
Neben dem Streunen durch die Stadt gibt es in Antigua Guatemala auch noch einige spannende Aktivitäten, die ich Euch auf jeden Fall empfehlen kann. Besonders das Kennenlernen der Natur rund um die Stadt kann ich Euch nur empfehlen.
Zuerst genannt werden sollte hier sicherlich die Vulkanlandschaft rund um Antigua. Hier könnt Ihr verschiedene Touren machen, um dieses Naturspektakel kennenzulernen. In einem ausführlichen Guide stelle ich Euch die verschiedenen Möglichkeiten im Detail vor und berichte auch von der Tour, für die ich mich entschieden habe.
Neben den Vulkanen hat Antigua allerdings noch einiges mehr zu bieten. So liegt die Stadt nämlich auf einer Höhe von ca. 1.500 Metern, was man auch an der Temperatur merkt. Im Vergleich zu etwa Belize oder auch Guatemala Stadt ist es hier vor allem in den Morgenstunden deutlich kühler.
Ein weiterer Umstand, der durch die Höhe ausgelöst wird, ist, dass Antigua sich sehr gut für den Anbau von Kaffee eignet. Vielleicht habt Ihr selbst schon einmal Kaffee aus Guatemala getrunken, denn das Land produziert über drei Millionen Säcke Kaffee pro Jahr. Die wichtigste Region dafür liegt rund um Antigua, da im Hochland sehr gute Bedingungen für den Anbau von Arabica Bohnen herrschen. Ich konnte hier bei einem Nachmittagsausflug eine Kaffeeplantage besichtigen und den Kaffeeanbau von Anfang bis Ende begleiten – am Ende stand auch ein kleines Tasting unserer Ernte an!
Auf der Plantage wurden wir in einer Gruppe zuerst durch den Anbau der Kaffeepflanzen geführt. Anschließend ging es weiter zur Trocknung der geernteten Bohnen und schlussendlich zur Röstung.
Sich die einzelnen Prozesse der Produktion anzuschauen war wirklich spannend und eine tolle Erfahrung, zumal unser Tour-Guide wirklich kompetent war und eine Menge Hintergrund Infos geliefert hat. Man muss sagen, dass das ganze schon auch relativ touristisch war, aber das denke ich für einen Nachmittag zu verkraften. Ich kann die Besichtigung der Kaffeeplantage auf jeden Fall empfehlen!
Zuletzt erwähnen möchte ich im Bereich der Aktivitäten in Antigua auch noch den See Atitlan. Dieser ist ebenso eines der Highlights in der Umgebung von Antigua, liegt allerdings knapp zweieinhalb Stunden mit dem Auto entfernt, sodass man für die Besichtigung einen ganzen Tag einplanen muss. Zudem sind die Touren relativ teuer, sodass ich mich dagegen entschieden habe. Interessant ist die Tour vor allem, weil es sich um einen echten Vulkansee handelt und dieser auch direkt umringt wird von Vulkanen. Zudem liegen in direkter Umgebung des Sees mehrere Maya-Dörfer, die man sich bei einer Tour direkt mit anschaut.
Für die Buchung solcher Aktivitäten gibt es im Prinzip zwei Wege. Entweder Ihr bucht online über einen der großen Anbieter oder sucht Euch vor Ort eine Tour aus. Ich habe beides ausprobiert und muss mittlerweile sagen, dass ich den Weg über eine Online-Buchung bevorzuge. Erfahrungsgemäß würde ich hier auf jeden Fall von Tripadvisor abraten, da ich mit dem Portal mir bislang nur schlechte Erfahrungen gemacht habe. Zwar gibt es ein großes Angebot und viele Bewertungen, die Buchung ist allerdings unzuverlässig und auch vom Kundenservice kann man nicht viel erwarten. Eher raten würde ich zu GetYourGuide, wo bislang immer alles gut geklappt hat.
Welche Hotels bieten sich in Antigua Guatemala an?
Wie ich in der Einleitung zu meinem Tripreport schon beschrieben habe, ist die Hotellandschaft in Antigua nicht gerade umfangreich. Von den großen Ketten gibt es praktisch keine Präsenz, sodass man sich auf andere Vereinigungen konzentrieren sollte. Auch hier ist die Auswahl nicht besonders groß, mit dem SLH Hotel El Convento Boutique Hotel gibt es allerdings wenigstens ein schickes Hotel, was ich absolut empfehlen kann. Hier wohnt man in einem ehemaligen Kloster und darf sich auf ein wirklich besonderes Hotel freuen.
Darüber hinaus habe ich noch zwei Nächte im San Raphael Hotel verbracht, welches ebenfalls sehr klein und charmant ist. Auch dieses Hotel kann ich sehr empfehlen, obwohl die Ausstattung eher marginal ist – hier kann man Boutique Hotel wirklich hautnah erleben, denn der Eigentümer hat seine Wohnung direkt mit im Gebäude.
Über die beiden Hotels gibt es noch das Porta Antigua, in das ich beim Vorbeigehen kurz einen Blick geworfen habe und weniger begeistert war und ein großes Resort, welches ich in der kleinen Stadt auch nicht unbedingt empfehlen würde. Die beiden Boutique Hotels machen wirklich etwas her und sind eine tolle Herberge, die toll zur Stadt passen.
Fazit zu Antigua Guatemala
Obwohl Antigua nur der Beginn einer Reise war, die noch deutlich besser werden sollte, hat mich die Stadt wirklich begeistert. Wer Mittelamerika bereits, sollte sich Antigua auf jeden Fall anschauen und auch die tollen Aktivitäten in der Region ausprobieren!
Ich bin begeistert von Euren Berichten. Vielleicht könntet Ihr zu den Highlight der Reise, die GPS Daten des Standorts in Nord und Ost mit angeben damit man diese Orte dann in Google Maps finden kann. Für mich nun immer mehr fest, dass Südamerikaunbedingt bereist werden muss. Danke und schöne heiße 34 Grad Grüße aus Berlin.