Auf gleich mehreren Wegen ermöglicht Miles & More die Kompensation von Flugemissionen für Flüge mit Lufthansa und anderen Konzernairlines. Doch in welchen Fällen lohnt sich das dank der gebotenen Prämien? Wir zeigen es Euch in unserem ausführlichen Ratgeber!
Inhaltsverzeichnis
- Welche Möglichkeiten zur Kompensation von Flugemissionen gibt es bei Miles & More?
- Wie funktioniert der Ausgleich von Flugemissionen über Green Fares?
- Lohnt sich der Ausgleich von CO2-Emissionen durch Green Fares?
- Wie funktioniert der Ausgleich von Flugemissionen über Eurowings PlanetBlu?
- Lohnt sich der Ausgleich von CO2-Emissionen durch Eurowings PlanetBlu?
- Wie funktioniert die Kompensation von Flugemissionen über Ausgleichspakete?
- Was kosten CO2-Ausgleichspakete bei Miles & More?
- Lohnt sich der Ausgleich von CO2-Emissionen durch Ausgleichspakete?
- Was macht das Statusmeilen sammeln dank Kompensation interessant?
- Fazit zum Ausgleich von Flugemissionen bei Miles & More
Miles & More geht bei den Vielfliegerprogrammen fraglos voran, was das Thema Ausgleich von Flugemissionen angeht. Schon seit Längerem werden bei der Buchung sogenannte Green Fares angeboten, bei Eurowings gibt es mit der Tarifklasse PlanetBlu seit Kurzem Ähnliches. Doch besonders interessant ist das Thema durch eine allgemeine und auch nachträglich mögliche Kompensation im gesamten Miles & More Kosmos geworden. In diesem Ratgeber werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Möglichkeiten!
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Welche Möglichkeiten zur Kompensation von Flugemissionen gibt es bei Miles & More?
In unserem Ratgeber möchten wir im Kontext von Miles & More auf den Ausgleich von Flugemissionen eingehen, weswegen der Blick hier nur auf meilenrelevante Ausgleichsmöglichkeiten geworfen wird. Hier werden insgesamt drei verschiedene Optionen angeboten:
- Ausgleich bei der Buchung über Green Fares / PlanetBlu
- Ausgleich bei der Buchung oder bis zum Abflug mit CO2-Ausgleichspaketen
- Ausgleich nach dem Flug mit CO2-Ausgleichspaketen
Im Detail wird es dabei kompliziert, denn die verschiedenen Varianten unterscheiden sich sowohl beim Preis als auch bei der Gegenleistung für die Kompensation der Flugemissionen. Je nachdem, welche Rolle das Meilensammeln sowie alternativ auch andere Zusatzleistungen spielen, kann sich die eine oder andere Variante mehr lohnen.
Unterschiede gibt es mit Blick auf die verschiedenen Arten des Ausgleichs von Flugemissionen auch zwischen den Reiseklassen sowie den verschiedenen Airlines der Lufthansa Group sowie möglichen Miles & More Partnern, sodass ein Blick ins Detail von entscheidender Bedeutung ist.
Wie funktioniert der Ausgleich von Flugemissionen über Green Fares?
Bei der Buchung von Flügen mit der Lufthansa Group ist es schon im Buchungsprozess möglich, sich für einen Tarif mit inkludierter CO2-Kompensation zu entscheiden. Möglich ist dies aktuell bei Air Dolomiti, Austrian Airlines, Brussels Airlines, Lufthansa (inklusive City und Cityline) und Swiss. Buchen kann man die Green Fare dabei innerhalb Europas in der Economy und der Business Class.
Bei der Buchung von Green Fares gleicht die Lufthansa auf der Kurz- und Mittelstrecke 20 Prozent der Emissionen durch nachhaltigen Kraftstoff (SAF) aus und 80 Prozent durch Ausgaben für Klimaprojekte. Auf der Langstrecke sind es dagegen 10 bzw. 90 Prozent.
Eingestuft ist der Green Tarif dabei in der Regel zwischen dem Classic und dem Flex Tarif in der Economy Class. Preislich liegt er in etwa 5 bis 25 Prozent über dem Classic Tarif und 5 bis 15 Prozent unter dem Flex Tarif, wie auch dieses Beispiel einer Verbindung von Berlin nach Madrid via Brüssel zeigt:

Ähnlich sieht es in der Business Class aus, wo der Green Tarif zwischen dem Saver und dem Flex Tarif eingereiht ist. Der Preis liegt hier in der Regel ebenfalls zwischen 5 und 25 Prozent über dem Saver Tarif sowie meist 5 bis 20 Prozent unter dem Flex Tarif:

Relevant ist bei diesem Weg zum Ausgleich von Flugemissionen, dass sich auch die Inklusionen des Tarifs von den anderen Optionen unterscheiden.
In der Economy Class enthält der Green Tarif diese zusätzlichen Vorzüge:
- kostenfreie Umbuchung zuzüglich Tarifdifferenz (sonst nur in Flex enthalten)
- kostenfreies Gepäckstück mit 23 Kilogramm (sonst nur im Classic & Flex Tarif enthalten)
- Sitzplatzreservierung (sonst nur im Classic & Flex Tarif enthalten)
- 20 Prozent zusätzliche Meilen und (Qualifying) Points
In der Business Class sind die folgenden zusätzlichen Vorzüge enthalten:
- kostenfreie Umbuchung zuzüglich Tarifdifferenz (sonst nur in Flex enthalten)
- 20 Prozent zusätzliche Meilen und (Qualifying) Points
Angeboten werden die Green Fares darüber hinaus auch auf der Langstrecke, wobei sich das Angebot hier auf alle vier Reiseklassen erstreckt, sofern sie angeboten werden.
Die Aufpreise für die Green Fare sind hier je nach Reiseklasse im Verhältnis zu Flügen innerhalb Europas etwas geringer, in der First Class sind es beispielsweise in der Regel weniger als 5 Prozent Aufpreis gegenüber dem günstigsten Basic-Tarif, wie dieses Beispiel von einem Flug von Berlin nach Los Angeles zeigt:

Auch auf der Langstrecke gilt, dass diese Tarifklasse einige Zusatzleistungen gegenüber den anderen Tarifen aufweist.
In der Economy Class sind die folgenden Leistungen beim Green Tarif gegenüber anderen Tarifklassen enthalten:
- kostenfreie Umbuchung zuzüglich Tarifdifferenz (sonst nur in Flex enthalten)
- kostenfreies Gepäckstück mit 23 Kilogramm (sonst nur im Basic, Basic Plus & Flex Tarif enthalten)
- 10 Prozent zusätzliche Meilen und (Qualifying) Points
In der Premium Economy Class, Business Class und First Class sind die Inklusivleistungen dagegen identisch und weniger umfangreich:
- kostenfreie Umbuchung zuzüglich Tarifdifferenz (sonst nur in Flex enthalten)
- 10 Prozent zusätzliche Meilen und (Qualifying) Points
Die Gutschrift der zusätzlichen Meilen funktioniert dabei automatisch nach dem Flug mit der regulären Meilengutschrift:

Zusammenfassend ist die Kompensation von CO2-Emissionen bei der Buchung von Green Fares vergleichsweise simpel und mittlerweile auch gut eingebunden.
Lohnt sich der Ausgleich von CO2-Emissionen durch Green Fares?
Eine Einschätzung dazu, wie attraktiv die Nutzung der Green Fares mit Blick auf das Meilen sammeln und das Erlangen eines Status bei Miles & More, ist nicht ganz einfach. Das liegt daran, dass es auch andere Inklusivleistungen gibt, die einen theoretischen Wert haben.
Annähern kann man sich mit einem Beispiel: Wer innerhalb Europas einen Business Class Flug für 500 Euro hin und zurück bucht, zahlt für die Green Fare etwa 100 Euro zusätzlich (gegenüber dem Saver Tarif), kann dafür aber kostenlos umbuchen. Bei der Meilengutschrift ergeben sich folgende Effekte:
- 2.160 statt 1.400 Prämienmeilen (ohne Status)
- 3.240 statt 2.100 Prämienmeilen (mit Status)
- 192 statt 160 (Qualifying) Points
Nimmt man einen durchschnittlichen Wert pro Miles & More Meile von 1,7 Cent an, haben die zusätzlichen Meilen einen Wert im Bereich von 10 bis 20 Euro. Dazu kommen allerdings die zusätzlichen Qualifying Points, die für diejenigen, die einen Frequent Traveller oder Senator Status anstreben, durchaus auch von Relevanz sein können.
Dennoch gilt in der Regel: Rein aus der Perspektive des Meilen sammelns lohnt sich der Ausgleich von Flugemissionen durch Green Fares selten. Einzig in Kombination mit den zusätzlichen Inklusivleistungen des Tarifs und der eigenen Perspektive auf die Sinnhaftigkeit des Ausgleichs von Kompensationen kann dieser Weg sinnvoll sein.
Wie funktioniert der Ausgleich von Flugemissionen über Eurowings PlanetBlu?
Nach einem verwandten Muster wie die Green Fares bei den “Premium”-Airlines der Lufthansa Group funktioniert die CO2-Kompensation auch bei Eurowings. Hier allerdings geht es nicht um eine eigene Tarifklasse, sondern um ein ergänzend zubuchbares Paket. Im Grunde also eine Art Zwischenlösung zwischen den Ausgleichspaketen von Miles & More und den Green Fares der Lufthansa.
Konkret lassen sich dabei bei jedem Flug drei verschiedene Pakete buchen, bei denen die Emissionen mit einem unterschiedlichen Muster ausgeglichen werden:
- PlanetBlu Light: 5 Prozent zusätzliche Miles & More Points
- PlanetBlu Plus: 10 Prozent zusätzliche Miles & More Points
- PlantBlu Pro: 50 Prozent zusätzliche Miles & More Points
Zwar spricht Eurowings auf der eigenen Webseite von Points, konkret gutgeschrieben werden aber auch Qualifying Points.
Im Light Tarif werden 5 Prozent der Emissionen durch nachhaltige Treibstoffe ausgeglichen, bei Plus sind es 10 Prozent und bei PlanetBlu Pro liegt der SAF-Anteil bei 50 Prozent. Der Rest der Emissionen wird jeweils durch Investitionen in Klimaschutzprojekte ausgeglichen, auch hier auf Basis von Berechnungen von myclimate je nach Streckenlänge.

Neben den zusätzlichen Points gibt es bei Eurowings keine weiteren Vorzüge, also weder mehr Prämienmeilen noch Leistungen im Sinne einer flexibleren Umbuchung. Einzig beim PlanetBlu Pro Paket ist ergänzend noch ein Heißgetränk an Bord als zusätzliche Leistung enthalten.
Bei der Kompensation über Eurowings PlanetBlu werden auch bis zu 20 Prozent zusätzliche HON Circle Points gewährt, sofern es sich um eine Buchung in der BizClass handelt.
Die Preise liegen dabei mit Blick auf den Fokus von Eurowings auf Kurz- und Mittelstrecken im einstelligen Euro-Bereich für die beiden kleineren Pakete (Plus kostet auf den langen Mittelstrecken teils knapp über 10 Euro) und im Bereich von 15 bis 40 Euro für das größte Paket.
Lohnt sich der Ausgleich von CO2-Emissionen durch Eurowings PlanetBlu?
Geht es rein um das Erreichen von einem Status, kann der Ausgleich von CO2-Emissionen mit den Eurowings PlanetBlu-Paketen in Sonderfällen attraktiver sein als die Green Fares der Lufthansa. Das zeigt sich am Beispiel der Strecken nach Dubai oder Jeddah, die teilweise im Bereich von weniger als 500 Euro für einen Hin- und Rückflug in der Business Class gebucht werden können:
Auf der beispielhaften Route von Stuttgart nach Dubai ergeben sich dabei pro Richtung die folgenden Werte für die Kompensation:
- PlanetBlu Light: 5 Qualifying Points für 8,76 Euro
- PlanetBlu Plus: 10 Qualifying Points für 12,10 Euro
- PlanetBlu Pro: 50 Qualifying Points für 38,82 Euro
Schon auf den ersten Blick zeigt sich dabei, wie extrem attraktiv die verschiedenen Pakete sein können. So ergibt sich teilweise ein Preis von weniger als 0,7 Cent pro Qualifying Points, was mit Blick auf die Statuserreichung, aber auch den Lifetime Status und Extra Benefits sehr spannend sein kann.

Auf kontinentalen Strecken und auch in der Economy Class sieht es dagegen ganz anders aus. Hier lassen sich gerade auf den kürzeren Kontinentalstrecken, etwa innerhalb von Deutschland, etwas bessere Werte erzielen. Attraktiver als die Kompensation über Ausgleichspakete ist diese aber in der Regel nicht.
An einem Beispiel von einem Flug von Berlin nach Ibiza zeigt sich das hervorragend. Hier kosten die Pakete zwischen 5,22 und 23,14 Euro bei einem Economy Class Flug, womit es selbst im Bestfall gerade einmal einen Qualifying Point für 2,13 Euro gäbe, im schlechtesten sogar nur für 5,22 Euro:

Entsprechend ist Eurowings PlanetBlu nur in Ausnahmefällen empfehlenswert, besonders auf den Strecken in den Nahen Osten und in der BizClass. Hier gibt es im Verhältnis eine vergleichsweise hohe zusätzliche Gutschrift an Qualifying Points für einen recht moderaten Preis. Bei den regulären Eurowings-Strecken innerhalb Europas lohnt sich diese Art der Kompensation dagegen deutlich seltener.
Wie funktioniert die Kompensation von Flugemissionen über Ausgleichspakete?
Seit September 2025 bietet Miles & More ergänzend zu den Green Fares noch weitere Möglichkeiten zum Ausgleich von CO2-Emissionen auf Flügen, konkret sogenannte Ausgleichspakete:

Hinzugebucht werden können diese sowohl bei der Buchung als auch noch vor dem Abflug oder sogar nach dem Flug. Bei dieser Art der Kompensation gibt es entsprechend auch keinen konkreten Einfluss auf das Flugerlebnis, die Tarifklasse und die Inklusivleistungen ändern sich durch den Kauf der Pakete nicht. Eine Kompensation ist jeweils für alle Flüge des jeweiligen Kalenderjahres bis zum 31. Dezember des Jahres möglich.
Passagiere müssen sich zwischen den Green Fares und den CO2-Ausgleichspaketen entscheiden. Eine Nutzung von beiden Optionen für denselben Flug ist nicht möglich.,
Entsprechend dient dieser Ausgleich ausschließlich zum faktischen Ausgleich der Flugemissionen, der im Gegenzug mit Meilen und Qualifying Points belohnt wird. Hierbei gibt es je nach Strecke entweder drei (Kurz- und Mittelstrecken) bzw. vier verschiedene Pakete. Im kleinsten Paket werden 5 Prozent der Emissionen durch SAF ausgeglichen, im größten sind es immerhin 20 Prozent. Der Rest wird durch Investitionen in Klimaschutzprojekte ausgeglichen.
Durch den unterschiedlich hohen Anteil der Reduktion durch SAF, gibt es bei den Preisen für die Pakete auch massive Unterschiede. Bei den kleinen Paketen mit geringer SAF-Quote werden auf Europastrecken oft nur wenige Euro fällig:

Bei den größeren Paketen und insbesondere auf Langstrecken sind es dagegen teilweise mehrere hundert Euro:

Als Ausgleich für die Kompensation werden dabei sowohl Prämienmeilen als auch (Qualifying) Points ausgelobt. Relevant ist hierbei die Unterscheidung zwischen Miles & More Airlines und Star Alliance Partnern, denn für den Ausgleich gibt es nur bei Ersteren auch Qualifying Points. Wie auch bei der regulären Gutschrift gibt es dagegen bei Partnern der Star Alliance “nur” reguläre Points.
Die gutgeschriebenen Miles & More Qualifying Points gelten auch für die Extra Benefits und den Lifetime Status, was ein attraktiver Nebeneffekt sein kann.
Konkret gibt es dabei auf Kontinentalstrecken die folgende Anzahl an zusätzlichen (Qualifying) Points je nach Paket:
| Economy Class | Business Class | |
| Small | 1 (Qualifying) Point | 2 (Qualifying) Points |
| Medium | 6 (Qualifying) Points | 12 (Qualifying) Points |
| Large | 16 (Qualifying) Points | 32 (Qualifying) Points |
Auf der Langstrecke gibt es sogar vier Pakete (der Übersicht halber haben wir auf die Erwähnung von Qualifying Points verzichtet, diese werden bei Flügen mit der Lufthansa Group natürlich dennoch gewährt):
| Economy | Premium Economy | Business | First | |
| Small | 3 Points | 4 Points | 10 Points | 15 Points |
| Medium | 6 Points | 8 Points | 20 Points | 30 Points |
| Large | 8 Points | 10 Points | 40 Points | 60 Points |
| Xlarge | 48 Points | 64 Points | 160 Points | 240 Points |
Neben den (Qualifying) Points werden für die Pakete auch noch Prämienmeilen auf den jeweiligen Preis dieser abzüglich Mehrwertsteuer gewährt. Ohne Status bei Miles & More gibt es hierfür vier Meilen je Euro Umsatz, also zum Beispiel 400 Prämienmeilen für ein Paket, das 119 Euro kostet (100 Euro ohne Mehrwertsteuer).
Neben Qualifying Points werden bei der Kompensation von Business und First Class Flügen mit Miles & More Airlines auch HON Circle Meilen gutgeschrieben. Diese sind allerdings auf 40 bzw. 60 pro Kompensation auf der Langstrecke gedeckelt.
Mit einem Frequent Traveller Status, Senator Status oder HON Circle Status gibt es entweder sechs Meilen je Euro Umsatz (Miles & More Airlines sowie Air Canada, ANA und United Airlines) oder fünf Meilen je Euro Umsatz (alle anderen Partnerfluggesellschaften). Entsprechend werden im oben genannten Beispiel in diesem Fall entweder 500 oder 600 Prämienmeilen gutgeschrieben.
Was kosten CO2-Ausgleichspakete bei Miles & More?
Der Preis der verschiedenen Ausgleichspakete bei Miles & More richtet sich nach Berechnungen des Anbieters myclimate, wobei drei Faktoren eine Rolle für die Preisbildung spielen:
- die Distanz des jeweiligen Fluges
- die gewählte Reiseklasse
- der Anteil der SAF-Kompensation
Letzterer Punkt kann beim Ausgleich durch die Wahl der entsprechenden Pakete selbst gesteuert werden, die beiden anderen Faktoren sind vom gebuchten Ticket abhängig. Unterschiede bezüglich der ausführenden Airline oder dem Flugzeugtyp gibt es bei dieser vereinfachten Berechnung der Emission nach reisetopia Recherchen nicht.
Konkret sind die Pakete dabei auch immer gleich teuer, wenn man auf derselben Strecke unterwegs ist, egal in welche Richtung und egal mit welcher Airline. Unterschiede gibt es in diesem Fall nur zwischen den Reiseklassen.
Auf der Kurzstrecke gibt es dabei beispielsweise die folgenden Paketpreise auf ausgewählten Strecken:
| Strecke | Reiseklasse | Small | Medium | Large |
| Berlin – Frankfurt | Business | 4,05 Euro | 11,78 Euro | 27,23 Euro |
| München – Zagreb | Economy | 2,91 Euro | 8,46 Euro | 19,08 Euro |
| Posen – München | Business | 4,67 Euro | 13,59 Euro | 31,42 Euro |
| Berlin – Nizza | Economy | 4,54 Euro | 13,19 Euro | 30,49 Euro |
Auf der Langstrecke werden auf unseren Beispielstrecken die folgenden Optionen angeboten:
| Strecke | Reiseklasse | Small | Medium | Large | Xlarge |
| Jeddah – Rom | Business | 9,04 Euro | 14,61 Euro | 31,30 Euro | 72,84 Euro |
| München – Mumbai | First | 50,83 Euro | 70,22 Euro | 136,54 Euro | 427,98 Euro |
| Zürich – Dubai | Business | 22,75 Euro | 36,77 Euro | 78,85 Euro | 247,15 Euro |
| Bangkok – Zürich | First | 94,81 Euro | 130,97 Euro | 203,29 Euro | 637,20 Euro |
Bei allen Beispielen zeigt sich dabei, dass neben der Reiseklasse insbesondere die Streckenlänge eine Rolle spielt. Das ist insofern entscheidend, als sich auf dieser Basis auch klären lässt, wann sich diese Art der Kompensation mit Blick auf das Sammeln für einen Vielfliegerstatus lohnt.
Lohnt sich der Ausgleich von CO2-Emissionen durch Ausgleichspakete?
In unserer umfangreichen Analyse der Ausgleichspakete bei Miles & More haben wir auf Basis von mehr als 50 Flügen in verschiedenen Reiseklassen eine Matrix erstellt. Dabei haben wir die Gutschrift der verschiedenen Pakete mit der jeweiligen Reiseklasse und der Distanz ins Verhältnis gesetzt, um zu ermitteln, wann sich eine Kompensation mit Blick auf die Statuserlangung wirklich lohnt.
Natürlich ist dies immer auch von der individuellen Situation abhängig. Dennoch solltet Ihr grundlegend die folgenden Leitlinien im Blick haben:
- die Kompensation lohnt sich besonders bei Flügen mit der Lufthansa Group (wegen der Qualifying Points)
- die Kompensation lohnt sich in keinem Fall nur für die Prämienmeilen
- die Kompensation sollte idealerweise am Jahresende durchgeführt werden
- die Kompensation lohnt sich nur in Verbindung mit einem konkreten Ziel
- die Kompensation lohnt sich beim jeweils größten Paket am meisten
Ferner gilt die grundlegende Regel, dass sich die Kompensation je mehr lohnt, desto kürzer ein Flug innerhalb der kontinentalen oder interkontinentalen Spannen liegt. Ebenfalls ist die Kompensation im Verhältnis attraktiver, je höher die gewählte Reiseklasse ist. So ist das Verhältnis von (Qualifying) Points zum bezahlten Paketpreis in den höheren Klassen immer attraktiver als in den niedrigeren.
Hinsichtlich der konkreten Distanzen lässt sich grob Folgendes sagen, wenn man Einlösungen bis zu einem Preis von 1 bis 1,5 Euro je Qualifying Point als attraktiv ansieht:
- in der Economy Class lohnen sich Einlösungen auf kontinentalen Flügen bis zu einer Distanz von etwa 500 Kilometern
- in der Business Class lohnen sich Einlösungen auf kontinentalen Flügen bis zu einer Distanz von bis zu 1.000 Kilometern
Als ausgesprochen attraktiv darf man dagegen Einlösungen beschreiben, bei denen die Distanz bei etwa der Hälfte der oben aufgeführten Richtwerte liegt. In diesem Fall lassen sich teilweise Werte von deutlich unter 1 Euro pro Qualifying Point erreichen, wie dieses Beispiel von einem Business Class Flug von Frankfurt nach München zeigt:

Geht es um interkontinentale Flüge, sieht es noch einmal ein wenig anders aus. Unsere Recherchen zeigen hier ein sehr differenziertes Bild, denn auf den meisten “echten” Langstrecken ist die Kompensation im Verhältnis eher wenig attraktiv. Die Ratio für (Qualifying) Points pro Euro Kompensationssumme ist hier im Schnitt deutlich weniger gut, wie sich etwa an einem First Class Flug von Bangkok nach Zürich zeigt:

Dass es allerdings auch anders geht, zeigen vergleichsweise kurze Interkontinentalflüge, hier etwa an einem Beispiel von einem ITA Airways Business Class Flug von Jeddah nach Rom zu sehen:

Grundlegend lässt sich mit Bezug auf die beiden Premiumklassen folgendes Fazit hinsichtlich der Attraktivität der Kompensation ziehen: Attraktiv im Sinne eines Preises von 1 bis 1,5 Cent pro Qualifying Point sind interkontinentale Flüge:
- mit einer Distanz von weniger als 5.000 Kilometern in der First Class
- mit einer Distanz von weniger als 4.500 Kilometern in der Business Class
Von einer ausgesprochen attraktiven Nutzung der neuen Möglichkeit auf dem Weg zum Status mit Werten pro (Qualifying) Point von teils deutlich weniger als 1 Euro pro Punkt sind dagegen Flüge mit einer Distanz von weniger als 3.500 Kilometern in der Business Class oder 4.000 Kilometern in der First Class. Nimmt man nur die Lufthansa Group (wegen der qualifizierenden Punkte) kommen demnach allerdings großenteils nur Routen in den Nahen Osten infrage. Selbst Flüge nach Indien bringen nach unseren Recherchen keinen allzu attraktiven Gegenwert, wie dieses Beispiel von einem First Class Flug zeigt:

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die CO2-Kompensation über die Ausgleichspakete gerade zum Sammeln von Statuspunkten attraktiv sein kann. Dafür sollte man ein klares Ziel haben, etwa die restlichen Meilen für die nächste Statusstufe zu sammeln, das nächste Extra Benefit zu erreichen oder den Weg zum Lifetime-Status zu verkürzen. Je nach konkretem Zweck, dürften dabei teilweise auch Preise von bis zu 2 Cent pro Qualifying Point akzeptabel sein.
Enorm attraktiv ist die neue Möglichkeit zum Meilen sammeln aber insbesondere bei besonders kurzen Flügen, kontinental wie interkontinental, und vornehmlich auch in hohen Reiseklassen. In diesen Fällen kann sich eine Kompensation vielfach lohnen, besonders wenn sie mit strategischen Überlegungen verbunden ist.
Was macht das Statusmeilen sammeln dank Kompensation interessant?
Attraktiv ist der neue Weg zum Statusmeilen sammeln aus verschiedenen Gründen. Da ist zum einen der Fakt, dass man mit dieser ergänzenden Möglichkeit deutlich weniger Meilen benötigt, um etwa den Senator Status und den Frequent Traveller Status zu erreichen. Ergänzt etwa um Punkte, die man über die Miles & More Kreditkarte, die UpTrip App oder auch die Partnerschaft mit Marriott sammelt, lassen sich teilweise fast die Hälfte aller Punkte außerhalb des Flugzeugs sammeln.
Besonders toll an der neuen Möglichkeit ist dabei die strategische Komponente, ist die Kompensation doch bis zum Ende des jeweiligen Kalenderjahres rückwirkend möglich. So kann man sich die besten Flüge herauspicken und gezielt noch notwendige Qualifying Points sammeln, die man für die nächste Statusstufe benötigt. In Maßen gilt das sogar für HON Circle Points, die aber nicht ähnlich großzügig vergeben werden.
Neben dem Erreichen des Status jedes Jahr dürfte allerdings auch der Lifetime Status in diesem Fall von Interesse sein. Für diesen wird die folgende Anzahl an Punkten benötigt:
- 30.000 Qualifying Points für den Frequent Traveller Status
- 40.000 Qualifying Points für den Senator Status
Ergänzt um die Punkte, die man für die Kompensation erhält, dürfte sich der Status für den einen oder anderen zukünftig schneller erreichen lassen.
Attraktiv ist hier insbesondere auch eine Kombination, denn zusätzlich kann man mit den durch die Kompensation generierten Punkten auch die Extra Benefits erreichen. Im Kontext der Kompensation dürften hier insbesondere zwei Schwellen besonders spannend sein:
- 700 Qualifying Points für einen eVoucher als Frequent Traveller
- 2.500 Qualifying Points für zwei eVoucher als Senator
Der Wert eines einzelnen Vouchers dürfte bei einer geschickten Einlösung irgendwo zwischen 200 und 400 Euro liegen, zwei Voucher wären demnach das Doppelte wert. Wer nun beispielsweise nur wenige hundert Punkte von einer dieser Schwellen entfernt ist, kann darüber nachdenken, diese durch den Punktekauf zu erkaufen.
Die Rechnung ist dabei sicherlich alles anextradere als einfach, denn die Kompensation spielt auf die Statuserreichung im jeweiligen Jahr, die Extra Benefits, den Lifetime Status und nicht zuletzt auch das Prämienmeilenkonto ein. In jedem Fall dürfte es, je nach konkretem Flugprofil, allerdings für den einen oder anderen in den kommenden Jahren zum Jahresende einige interessante Optionen geben!
Fazit zum Ausgleich von Flugemissionen bei Miles & More
Zusammenfassend lässt sich zum Ausgleich von Flugemissionen bei Miles & More sagen, dass es nicht nur mehrere Wege gibt, diese auszugleichen. Es gibt dank der neuen CO2-Ausgleichspakete sogar eine Variante, die mit Blick auf das Sammeln von Meilen sowie den Status sogar ausgesprochen attraktiv sein kann. Für Statusjäger bei Miles & More gilt es zukünftig, auch diesen Weg zu berücksichtigen und am Ende des Jahres die eine oder andere Rechnung anzustellen!
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Vor ein paar Wochen verlangte LH für meinen Flug ATH-TLV noch 46,55 Euro für die X-Large Kompensation, mittlerweile rufen Sie mehr als das Dreifache dafür auf. Für TLV-MUC waren es 80,76 Euro, jetzt einmal mehr als das Dreifache, einmal mehr als das Doppelte. Völlig intransparent. Ihnen ist wohl aufgefallen, wie günstig hier die Relation Punkt pro Euro war. Ich habe das Gefühl, dass LH uns Kunden für dumm verkauft. Auch werden die zu erwartenden Punkte nicht mehr angezeigt.
Hat Lufthansa die CO2 Kompensation schon wieder geändert?
Mir werden mittlerweile wesentlich weniger Qualifying Points und HON Circle Points angezeigt für die unterschiedlichen Pakete als zur Einführung des Systems vor ein paar Wochen.