Vor zwei Wochen kam die Nachricht: Europas drittgrößter Reiseanbieter ist insolvent. Nun haben auch zwei FTI-Tochtergesellschaften Insolvenz angemeldet.
Im Jahr 2019 war Ähnliches mit dem Reiseveranstalter Thomas Cook passiert. Vor wenigen Wochen meldete nun auch die FTI Touristik GmbH Insolvenz an – mit weitreichenden Folgen für Reisende. Wie FVW berichtet, haben jetzt auch die beiden 100-prozentigen FTI-Töchter Meeting Point Hotelmanagement Holding GmbH und Meeting Point International GmbH Insolvenzanträge gestellt.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach gescheiterten Verhandlungen hat die FTI Touristik GmbH Insolvenz angemeldet
- Reisen werden nur noch teilweise oder gar nicht stattfinden
- Nun haben auch die beiden Tochtergesellschaften Meeting Point Hotelmanagement Holding GmbH und Meeting Point International GmbH ihre Zahlungsunfähigkeit bestätigt
Nur noch eingeschränktes Angebot
Seit dem 4. Juni gibt es Einschränkungen für Reisen, die noch nicht angetreten wurden. Diese fallen ganz aus oder werden nur teilweise durchgeführt. FTI storniert einzelne Leistungen wie Hotelleistungen, die über FTI Touristik, 5 vor Flug oder Big Xtra Touristik gebucht wurden. Ebenfalls storniert werden Transfers und Ausflüge im Zielgebiet, die über diese Veranstalter oder Meeting Point International gebucht wurden, sowie alle Mietwagenbuchungen der Marke Drive FTI. Linienflüge, für die bereits Tickets ausgestellt wurden, können nach Angaben des Veranstalters jedoch durchgeführt werden.
Nach Angaben des Konzerns sind sie bemüht, eine schnelle Lösung für Reisende zu finden. Die Kosten der Urlauber, die mit dem insolventen Reiseveranstalter gebucht haben, soll der Deutsche Reisesicherungsfonds übernehmen. Dieser wurde 2021 für den Zweck gegründet, sich um die Erstattung der Vorauszahlungen zu kümmern, sollte ein Reiseveranstalter pleitegehen. Ebenfalls abgedeckt sein soll die Unterbringung bis zu einem Rücktransport und der Rücktransport selbst. Bei FTI Touristik handelt es sich nach TUI und DER Touristik um den drittgrößten Reisekonzern in Europa.
Unterbringung der Gäste sichergestellt
Nicht nur Europas drittgrößter Reiseveranstalter ist insolvent, auch die FTI-Tochtergesellschaften Meeting Point Hotelmanagement Holding GmbH und Meeting Point International GmbH haben Insolvenz angemeldet. Die Meeting Point Hotelmanagement Holding GmbH, die Dachgesellschaft der Hotelaktivitäten der FTI Group, umfasst rund 50 Hotels mit etwa 7.000 Mitarbeitern in acht Ländern unter den Marken Labranda Hotels & Resorts, Design Plus Hotels, Kairaba Hotels & Resorts, Lemon & Soul Hotels und MP Hotels.
Die Insolvenz der Holding hat keine direkten Auswirkungen auf den laufenden Betrieb der Hotels, die operativ und finanziell weiterhin stabil sind. Die Unterbringung ihrer Gäste für die kommenden Sommermonate sei weiterhin sichergestellt. Eine Ausnahme bildet die Hotelgesellschaft in Griechenland, die ebenfalls Insolvenz anmelden musste. Die ebenfalls insolvente Meeting Point International GmbH ist eine Zwischenholding von Zielgebietsagenturen, die vor Ort in den Reiseländern touristische Dienstleistungen wie Ausflüge und Transfers anbieten.
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Das Ende der staatlichen Hilfe für das Unternehmen
Finanziell hat das Unternehmen schon länger mit Problemen zu kämpfen. Während der Corona-Pandemie hatte der Konzern staatliche Unterstützung in Höhe von 600 Millionen Euro erhalten. Nun wurde erneut über Zuschüsse verhandelt – der Bund hat weitere Unterstützung allerdings abgelehnt.
Seit einiger Zeit verzeichnete der Konzern nicht mehr die gewünschten Umsätze und die Buchungszahlen entsprachen nicht den Erwartungen. Aus diesem Grund konnte der Konzern auch nicht von einem Konsortium gerettet werden, das unter Führung des US-Finanzinvestor Certares das Unternehmen für einen Euro kaufen und mit frischem Kapital aufpäppeln wollte.
Was Reisende jetzt wissen müssen
Für Reisende heißt es erst einmal mehr Information seitens des Konzerns abwarten und auf das Beste hoffen. Vorauszahlungen sollen vom Deutsche Reisesicherungsfonds übernommen werden. Zwar haben auch die beiden Tochtergesellschaften Meeting Point Hotelmanagement Holding GmbH und Meeting Point International GmbH ihre Zahlungsunfähigkeit bestätigt, allerdings sei die Unterbringung ihrer Gäste für die kommenden Sommermonate weiterhin sichergestellt.
‘Wer nach einer alternativen Reisemöglichkeit bei entfallendem Urlaub sucht, findet bei reisetopia Hotels eine große Auswahl an Luxushotels auf der ganzen Welt. Diese könnt Ihr mit exklusiven Vorteilen und teilweise noch für denselben Tag buchen.’
Das ist absolut unverschämt! Woher sollen die Familien denn nun das Geld nehmen, direkt einen zweiten Urlaub zu zahlen? Schämt euch, reisetopia!!!
Guten Abend Hans,
alle FTI Kunden, die eine Pauschalreise, sprich mindestens zwei Reisebestandteile, wie Hotel+Flug oder Flug+Mietwagen gebucht haben, sind durch den “Deutschen Reisesicherungsfond”, beaufsichtigt vom Bundesjustizministerium, abgesichert. Dementsprechend werden die meisten Kunden und infolgedessen auch die meisten Familien ihr Geld wieder erhalten. Dadurch ist es absolut legitim, unsere Hotelsuche als Alternative anzubieten, um den betroffenen trotzdem einen Urlaub zu ermöglichen.
Beste Grüße
Weil sie A) den Urlaub natürlich auch einfach so verlegen können und B) das Geld für die Reise, die ab dem 4.6 geplant war, direkt am 5.6 auf dem Konto haben!
In eurer Welt ist es seltsam!
Gruß
Also zum einen wird bei einer reisetopia Hotelbuchung der entsprechende Betrag erst bei Anreise belastet (außer bei nicht stornierbaren Raten), sodass man nicht sofort das Geld auf dem Konto haben muss und zum anderen ist das keine Grundsatzempfehlung für alle gewesen. Es wird jedoch die ein oder andere Familie geben, die das finanziell auch verkraften kann nochmals in Vorleistung zu treten. Die Überschneidungen unserer Kundschaft gegenüber der klassischen Pauschal Familienurlauber ist dann aller Wahrscheinlichkeit nach eher gering.
Beste Grüße