2025 war für mich meilenmäßig ein spannendes Jahr – nicht nur, weil ich ein paar wirklich schöne Reisen gemacht habe – und noch einige mehr, allerdings ohne Meileneinsatz – sondern auch, weil ich wieder einmal gemerkt habe, wie viel Mehrwert gute Meileneinlösungen tatsächlich bringen können.
Zu beachten ist, dass all meine Miles & More Buchungen für Flüge einschließlich Oktober noch vor der Umstellung auf das neue Miles & More System erfolgt sind. Nur die Reise nach Portugal im Dezember wurde dann schon nach der Umstellung gebucht. Ein interessanter Übergang, der sich in den Preisen und Verfügbarkeiten durchaus bemerkbar gemacht hat.
Miles & More
Mein absolutes Highlight war das Lufthansa First Class Erlebnis auf einer Boeing 747-8 von Frankfurt nach Buenos Aires im April. Die First Class ist und bleibt etwas Besonderes: vom eigenen Lufthansa First Class Terminal in Frankfurt bis hin zum Erlebnis, in der “Königin der Lüfte” ganz vorne zu sitzen.

Eine Einlösung, die sich wirklich gelohnt hat. Als Lufthansa Senator hatte ich zudem den Vorteil des Companion Awards – die Option allein gibt einem ein angenehmes Gefühl von Flexibilität bei der Reiseplanung und ist viele Meilen wert, wenn man dabei bedenkt, dass der zweite Gast mit nur 50 Prozent des Meilenwertes berechnet wird. Insgesamt hatten wir auch Glück mit einer hervorragenden Crew – zum zweiten Mal LH First, zum zweiten Mal ein wirklich personalisierter und vor allem “ehrlich” herzlicher Service der Kabinenbesatzung.

Im Oktober folgte dann ein kleiner “Business-Class-Monat”. Zunächst ging es mit dem Airbus A340 der Lufthansa von Frankfurt nach Shanghai – solide, verlässlich und genau richtig für einen entspannten Langstreckenflug.

Leider war die First Class zu diesen Terminen nicht verfügbar, wäre aber auch auf dieser Strecke für noch mehr Komfort angenehm gewesen! Danach wurde es exotischer: EVA Air Business Class von Taipeh nach Cebu in der A330-300. EVA enttäuscht eigentlich nie, und der Service war, wie man es kennt, äußerst freundlich – erfreut hat mich zudem die Hello Kitty Verzierung am und im Flieger! Selbst die Slipper waren im Hello Kitty Design. Nun ist das zwar etwas, was kindisch und mädchenhaft wirkt, aber diese Begeisterung für diese fiktiven Figuren, die in Asien so groß ist, wird hier einfach gelebt und erlebbar – ich persönlich mag das.

Einen kleinen Wehrmutstropfen gab es dann doch – auf dieser recht kurzen innerasiatischen Strecke findet man auf dem A330-300 noch die alte Business Class Ausstattung. Die Sitze lassen sich auch nicht ganz flach stellen, was bei der Kürze sicher auch nicht so relevant erscheint.

Dennoch hätte mich freilich das neue Business Class Produkt mehr interssiert. Mein persönlicher Preis-/Leistungssieger waren jedoch die Flüge mit Singapore Airlines Ende Oktober: Von Manila ging es im Airbus A350-900 nach Singapur und tags darauf weiter im Oberdeck des A380 nach Frankfurt. Vor allem die extrem niedrigen Zuzahlungen von nur knapp 45 Euro pro Person auf der Strecke ab Singapur nach Frankfurt stechen hervor. Da merkt man sofort, warum die SIA so ein Favorit in der Vielfliegerszene ist.

Zudem hatte ich das Glück, dass die Buchung in der Zeit erfolgte, als über Miles & More auch Companion Awards Buchungen für andere Airlines verfügbar waren. Ganz ab von diesen Vorteilen muss ich auch einfach festhalten, dass sowohl Service als auch Qualität der Speisen und Ausstattung bei Singapore Airlines wirklich gut war. Kleiner Tipp: es lohnt sich auf jeden Fall in der Business Class bis zu 24 Stunden vor Abflug vom Flughafen Changi in Singapur – nicht verfügbar bei Abflügen von anderen Airports – in der App sich das Menü anzusehen und vorzubestellen.

Neben den Gerichten, die es auch an Board in der Tageskarte gibt, ist hier auch das “Book the Cook”-Menü verfügbar, mit einer deutlich üppigeren Speiseauswahl, von lokal singapurischer über regional asiatischer Küche bis Western Style angeboten – mein Highlight: Gyu Yakiniku – A4 marmoriertes Wagyu Beef – welches auf diesem Flug perfekt zubereitet worden ist.

Im Dezember – und damit schon im neuen M&M-Modell – gibt es dann noch eine kleine Überraschung: Lufthansa Business Class auf der Europastrecke inklusive Zug! Von Düsseldorf geht es über das Drehkreuz am Main nach Lissabon. Auf dem Rückweg geht es dann ab dem Flughafen Frankfurt vom Fernbahnhof mit dem ICE weiter nach Köln Hauptbahnhof. Tatsächlich war diese Kombination “Meilen-günstiger” als ein einfacher Return von Frankfurt nach Lissabon und zurück.

Während die Direktflüge zu zweit zu einem Preis von über 93.000 Miles & More Meilen zu erhalten gewesen wären, bezahlte ich nur mit etwas über 38.000 Meilen für zwei Personen unter Berücksichtigung des Companion Awards, zuzüglich Steuern und Gebühren. Ein schönes Beispiel dafür, dass sich ein wenig Routing-Kreativität auszahlt.
British Airways Avios
Auch meine Avios kamen dieses Jahr zum Einsatz. Besonders praktisch war der British Airways Economy-Flug von Frankfurt nach London Heathrow im Oktober. Nachdem der ursprüngliche Plan durch das Feuer in einem Stellwerk nahe London Heathrow im März den Hauptstadtflughafen lahmgelegt hatte, durfte ich neu buchen. Die urpsrünglich eingesetzten Avios wurden auch umgehend nach Stornierung der Flüge wieder gutgeschrieben.
Das kurze Entfernungsband macht diese Strecke ziemlich günstig – und da Gepäck bei BA mit Avios-Einlösungen inkludiert ist, ist der Gegenwert noch besser. Off-Peak Zeiten sollte man unbedingt im Blick behalten, da sie die benötigten Avios weiter senken.
Viele der nötigen Punkte habe ich zunächst mit der American Express Platinum gesammelt und anschließend als Avios zu British Airways Executive Club transferiert. Zusätzlich lassen sich ja auch Avios von Qatar Airways Privilege Club und Iberia Plus beliebig hin- und herschieben, solange die Accounts verknüpft sind. Das macht das gesamte Avios-System extrem flexibel und eröffnet viele Möglichkeiten für kurze, effiziente Einlösungen in Europa – und darüber hinaus, Stichwort Q-Suite von Qatar Airways!
Fazit
Insgesamt war 2025 für mich ein Jahr voller lohnender Meileneinlösungen – von luxuriös bis praktisch. Und wenn ich eines daraus mitnehme, dann dass die Kombination aus dem richtigen Timing, etwas Planung und cleveren Programmen wirklich enorme Werte schaffen kann. Ich bin jedenfalls gespannt, was 2026 meilenmäßig bereithält. Kleiner Dämpfer jedoch an der Stelle – da ich meinen Senator Status der Lufthansa ab 2026 jährlich erneuern muss, werde ich mir gut überlegen müssen, wo ich Meilen noch klug einsetzen kann und wo ich eher auf das bezahlte Ticket zur Sicherung meines Status setze. Dies ist vermutlich ein Thema, das viele passionierte VIelflieger umtreibt.
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