Die EVA Air Business Class, bekannt als Royal Laurel Class, zählt zu den Spitzenprodukten auf dem Markt. Besonders hervorzuheben ist die Ausstattung in der Boeing 787 der Airline. Ein Grund für mich von Wien nach Taipeh zu fliegen, um die EVA Air Business Class in der Boeing 787-10 einmal zu testen.
Inhaltsverzeichnis
- EVA Air Business Class Boeing 787-10 – die Buchung
- EVA Air Business Class Boeing 787-10 – der Sitz
- EVA Air Business Class Boeing 787-10 – der Schlafkomfort
- EVA Air Business Class Boeing 787-10 – das Catering
- EVA Air Business Class Boeing 787-10 – das Entertainment
- EVA Air Business Class Boeing 787-10 – die Annehmlichkeiten
- EVA Air Business Class Boeing 787-10 – Mein persönliches Highlight
- EVA Air Business Class Boeing 787-10 – Fazit
- Weitere Eindrücke aus der EVA Air Business Class Boeing 787-10
- Weitere reisetopia Airline Reviews
Im Rahmen der Planung meiner Soloreise nach Asien kam mir die Idee einmal mit der EVA Air Business Class in der Boeing 787-10 zu fliegen. Damit stand das erste Reiseziel fest, zunächst ging es nach Taipeh, dem Sitz der zweitgrößten Airline Taiwans. Da EVA Air, wie die meisten Airlines, nicht nur über ein Business Class Produkt verfügt, wollte ich unbedingt das Beste testen. Über die EVA Air Business Class in der Boeing 777 und die in dem Airbus A330 haben wir vor einiger Zeit bereits berichtet. Ob meine hohen Erwartungen im Dreamliner erfüllt wurden, erfahrt Ihr in meinem Bericht.
EVA Air Business Class Boeing 787-10 – die Buchung
EVA Air gehört zur Star Alliance und lässt sich somit über Miles & More buchen. Theoretisch zumindest, denn Verfügbarkeiten zu finden, ist nicht einfach. Die Airline gibt zudem in aller Regel nur einen Prämienplatz in der Business Class frei, und das auch größtenteils relativ kurzfristig. Einige Wochen vor meiner geplanten Reise bin ich fündig geworden.
Insgesamt 71.000 Meilen und 163 Euro Steuern und Gebühren wurden für den Flug fällig. Die benötigten Meilen habe ich überwiegend über Payback gesammelt. EVA Air gehört zu den Fluggesellschaften, bei denen für Prämienflüge kaum Zuzahlungen anfallen. Der Anteil lag bei 101 Euro für den langen Flug von Wien nach Taipeh, während, die Differenz zu 163 Euro für den kurzen Flug mit Austrian von Berlin nach Wien bezahlt werden müssen.
Der Flug in der Boeing 787-10 Business Class von EVA Air fand im November 2024 statt.
EVA Air Business Class Boeing 787-10 – der Sitz
In der Royal Laurel Business Class – so nennt die Airline diese Reiseklasse – sind in der Boeing 787-10 insgesamt 34 Sitze des Herstellers BMW Designworks in einer 1-2-1 Konfiguration vorzufinden.
Die Farbgestaltung der EVA Air Business Class in der Boeing 787-10 Kabine mag auf den ersten Blick etwas zurückhaltend wirken, strahlt jedoch eine elegante und stilvolle Atmosphäre aus. Dieser Eindruck bestätigt sich auch bei näherer Betrachtung.
Für gemeinsam reisende Passagiere empfiehlt es sich zur besseren Kommunikation, einen Platz in der mittleren Reihe zu buchen. Zu beachten ist aber, dass die Sitze in der EVA Air Business Class in der Boeing 787-10 nicht ganz so nah beieinander sind, wie bei vielen anderen Business Class Produkten.
Die Beinfreiheit war ausgesprochen großzügig, der Platz für die Füße auch ausreichend breit. Das Flugzeug war etwas über fünf Jahre alt, Gebrauchsspuren sind mir jedoch nicht aufgefallen.
Da ich meine Buchung relativ spät vorgenommen hatte, blieb mir nur noch ein Einzelsitz am Gang zur Auswahl. Dennoch war ich froh, zumindest noch einen Platz in der Fensterreihe ergattern zu können.
Ein Sitz direkt am Fenster bietet natürlich mehr Privatsphäre. Um diese auf allen Plätzen bestmöglich zu gewährleisten, verfügt jeder Sitz über ein verstellbares Sichtschutzelement. Die Sitze der EVA Air Business Class in der Boeing 787-10 sind nicht mit Türen ausgestattet. Dies ist ein kleines Manko, das für noch mehr Rückzugsmöglichkeiten sorgen würde.
Beim Betreten der Kabine lagen bereits eine Decke und ein Kissen auf jedem Sitz. Dieser überzeugte mich durch hohen Komfort und einer großzügigen Breite.
Praktische Staufächer in Form kleinerer Regale sind direkt unter der oberen Ablagefläche gut zugänglich integriert. Sie boten mir auf dem langen Nachtflug ausreichend Platz, um meine Schuhe und mein Laptop bequem zu verstauen. Alle Sitze sind mit einem Dreipunktgurt ausgestattet.
EVA Air Business Class Boeing 787-10 – der Schlafkomfort
Selbstverständlich lassen sich die Sitze der EVA Air Business Class in der Boeing 787-10 in ein komplett flaches, äußerst komfortables Bett verwandeln. Mit einer Länge von fast zwei Metern und einer Breite von etwa 60 Zentimetern finden die allermeisten Reisenden hier genug Platz.
Es gibt zwei Bedienelemente für das Bett. Eins ist vom Sitzen aus praktischerweise direkt neben die Ablagefläche zu erreichen. Das Zweite aus der Liegeposition heraus etwas tiefer unter der Ablagefläche. Bedauerlicherweise habe ich von dem ausgefahrenem Bett keine Fotos gemacht.
Zusammen mit der gemütlichen Nachtbeleuchtung inklusive Sternenhimmel habe ich einige Stunden gut geschlafen und kann das Produkt auf der Langstrecke sehr empfehlen. Als kleiner Minuspunkt wäre zu erwähnen, dass man auf dem Rücken liegend nicht die Beine aufstellen kann, da man oben an den Tisch anstößt. Das ist mir bereits auch bei anderen Airlines aufgefallen.
EVA Air Business Class Boeing 787-10 – das Catering
Nachdem die Flugbegleiter die Passagiere an Bord begrüßt hatten, gab es eine Auswahl an Getränken. Im Angebot waren einige Säfte, Wasser und zwei Sorten Champagner.
Etwa eine Stunde nach dem Start begann der Service, nicht auf einem Tablett, sondern einzeln nacheinander serviert auf einer hübschen Tischdecke.
Da der Flug mittags in Wien abhob, wurde zunächst ein Mittagessen serviert, das mit einem Amuse-Gueule eingeleitet wurde.
Für die Hauptspeise standen drei verschiedene Optionen zur Auswahl, jedoch ohne vegetarische oder vegane Variante. Daher ist es ratsam bei Bedarf, im Voraus online eine spezielle Mahlzeit zu reservieren.
Zur Vorspeise gab es eine Auswahl an Brot mit Butter und Balsamico-Vinaigrette, dazu einen frischen grünen Salat sowie eine köstliche Kartoffel-Pilz-Suppe.
Anders als bei Qatar Airways mit ihrem Dine-on-Demand-Service haben Passagiere bei EVA Air in der Business Class leider keine freie Wahl, wann sie ihre Mahlzeiten einnehmen möchten.
Ich hatte die Möglichkeit genutzt und mir ein Essen vorab online bestellt. Dies überzeugte nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich.
Zum Nachtisch stand eine vielfältige Auswahl bereit, die auf einem Servierwagen präsentiert wurde.
Ich entschied mit für etwas frisches Obst und Eis. Bedauerlicherweise war letzteres so hart, dass ich es erst nach einiger Zeit essen konnte.
Im weiteren Verlauf des Fluges wurde ein Frühstück serviert. Zur Auswahl standen eine chinesische und eine westliche Variante. Ich entschied mich für die westliche. Mitten in der Nacht zu frühstücken, wenn der Körper eigentlich nur schlafen möchte, gestaltet sich etwas schwierig, so dass ich das Frühstück nicht vollständig genießen konnte. Das Angebot war dennoch schmackhaft, wird mir aber nicht weiter in Erinnerung bleiben.
EVA Air Business Class Boeing 787-10 – das Entertainment
Das Voyager 3D Entertainment System in der EVA Air Business Class in der Boeing 787-10 bietet einen hochauflösenden 18 Zoll-HD-Touchscreen-Monitor. Es stellt zwar eine angemessene Auswahl bereit, bleibt jedoch hinter dem vielfältigen Unterhaltungsangebot diverser anderer Airlines zurück.
Ein Großteil des Angebots ist aus dem asiatischen Raum. Es lassen sich jedoch auch internationale Filme und Neuerscheinungen finden.
Das System lässt sich außer durch den Touchscreen-Monitor auch mit einem kleineren Controller bedienen, der zudem über ein kleines Display verfügt.
Informationen zur Flugroute standen jederzeit zur Verfügung.
Die Over-Ear-Kopfhörer der Marke Thunder boten einen hohen Tragekomfort durch die weiche Polsterung und überzeugten zudem mit einer effektiven Geräuschunterdrückung in der Kabine. Das Inflight-WiFi bot mehrere Pakete zur Auswahl, die je nach Bedarf käuflich erworben werden konnten.
EVA Air Business Class Boeing 787-10 – die Annehmlichkeiten
Zu Beginn des Fluges wurde ein warmes, gut riechendes Erfrischungstuch gereicht was für mich immer ein guter Start in den Flug darstellt.
In dem kleinen Staufach neben jeder Kopflehne befand sich eine kleine Flasche mit stillen Wasser. Auch die Kopfhörer sind hier unterbegracht.
Noch vor dem Abflug wurden die Amenity Kits verteilt. Der kleine Stoffbeutel brachte eine elegante schwarze Tasche zum Vorschein.
Sie enthielt die üblichen Utensilien wie kleine Tuben verschiedener Cremes, Bürste, Zahnbürste und Augenmaske. Zusätzlich enthalten war noch ein Schlüsselanhänger.
Seit Januar dieses Jahres hat EVA Air neue Amenity Kits in der Business Class eingeführt. Die bequemen Pyjamas der Marke Jason WU wurden ebenfalls noch vor dem Start ausgegeben. Nicht alle Airlines bieten in der Business Class Pyjamas an.
Die Schlafanzüge bestehen aus leichter Baumwolle und sind äußerst angenehm zu tragen. Lediglich die Kapuze empfand ich beim Liegen als etwas störend.
Zusätzlich zum Pyjama wurden Slipper ausgegeben, die vorne offen sind und dadurch auch für größere Füße angenehm zu tragen sind.
In den drei Toiletten der EVA Air Business Class in der Boeing 787-10 standen verschiedene Annehmlichkeiten wie zusätzliche Zahnbürsten, Rasierer und Handcreme zur Verfügung.
Sie wurden zu jederzeit des Fluges sauber gehalten was ich als sehr engenehm empfand.
EVA Air Business Class Boeing 787-10 – Mein persönliches Highlight
Mein persönliches Highlight auf diesem Flug war der exzellente Service. Die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter betreuten jeden Passagier äußerst aufmerksam und individuell, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Sogar mitten in der Nacht, als ich versehentlich den Serviceknopf auf dem Controller betätigte, verging nur ein kurzer Moment, bis eine Flugbegleiterin neben mir stand und sich nach meinen Wünschen erkundigte.
EVA Air Business Class Boeing 787-10 – Fazit
Der Flug in der Royal Laurel Business Class an Bord der Boeing 787 -von EVA Air hat meine hohen Erwartungen vollkommen erfüllt. Aufgrund der vielen positiven Berichte im Netz hatte ich große Hoffnungen, die sich auch bestätigt haben. Ein kleiner Wermutstropfen der mir bekannt war bleibt jedoch: Die Sitze verfügen über keine Türen, was vor allem bei den Gangplätzen zusätzliche Privatsphäre bieten würde. Trotz dieses kleinen Mankos bin ich von dem Gesamtprodukt begeistert und bedaure sehr, dass es aus europäischer Sicht nur begrenzte Möglichkeiten gibt, mit EVA Air zu fliegen – es sei denn, man reist nach Taiwan.
Weitere Eindrücke aus der EVA Air Business Class Boeing 787-10
Weitere reisetopia Airline Reviews
Auf unseren Übersichtsseiten findet Ihr viele weitere Airline Reviews, Hotel Reviews und Lounge Reviews!
Letztens in der 787-10 nach NRT geflogen. Eines der besten Business-Class Produkte auf dem Markt! Vor allem die Sitze direkt am Fenster.. Dort ist mehr als ausreichend Privatsphäre vorhanden und eine Türe ist nicht notwendig. Zudem selbst auf einem 2,5h Flug super Catering!
EVA fliegt übrigens von Wien auch mit Stop in BKK, man muss also nicht unbedingt nach TPE.
“Sogar mitten in der Nacht, als ich versehentlich den Serviceknopf auf dem Controller betätigte, verging nur ein kurzer Moment, bis …” So eine Aussage kann eigentlich nur von jemandem kommen, der westlichen Service gewöhnt ist. 🤣 Bei Airlines wie EVA zieht sich das Personal eben nicht zum Schwätzchen oder gar Nickerchen zurück. Beim nächsten Klingeln in der Nacht bestell doch einfach einen Snack. Ich erinnere mich da an Nudelsuppe mit Beef oder auch Burger mit Kartoffelecken.
Zum Essen gibts online noch weitere Gerichte zum Vorbestellen. Ab MUC erinnere ich mich da an insgesamt 6, ab TPE waren es glaube ich 10 oder 12). Zzgl. Sondermahlzeiten natürlich.
Fürs Internet kann man vorher nen Voucher runterladen, zwar begrenzt aber immerhin etwas.
EVA ist für mich absolut top (bis aufs IFE), jederzeit gern wieder. 3 Toiletten für 34 ist ein sehr gutes Verhältnis, in der 787-9 sinds sogar 3 für 26. In anderen “brandneuen Premiumkabinen” sinds beispielsweise nur 2 für 38.
Vielen Dank, das sieht sehr schön aus. — In Kürze fliege ich EVA Air regional in Asien in der Business Class, das sollte auch toll werden. Singapore Airlines, Cathay Pacific, was man den Fluggästen in Business da anbietet, auch auf kurzen Strecken, das ist Welten entfernt von dem eher kargen Service bei europäischen Airlines. Eine Stufe niedriger sind nach meiner Erfahrung Philippine Airlines und auch THAI Airways.