Schneller als geplant, wird die Strecke Hannover-Berlin wieder für den Zugverkehr freigegeben.
Nach einem Zugunglück vor zwei Wochen sind die Bergungsarbeiten nun beendet und die Reparatur der Strecke hat begonnen. Aus diesem Grund kann die Bahnstrecke zwischen Hannover-Berlin nun schneller als geplant, schon zum 11. Dezember wieder freigegeben werden, wie die Deutsche Bahn mitteilt.
Eine Woche früher als geplant
Am 18. November ereignete sich ein Unfall zwischen zwei Güterzügen im niedersächsischen Landkreis Gifhorn. Daraufhin wurde die Strecke zwischen Hannover und Berlin gesperrt. Zunächst datierte man die Sperrung bis zum 27. November. Doch nachdem festgestellt wurde wie umfangreich die Bergungsarbeiten sind, wurde die Streckensperrung bis zum 16. Dezember angesetzt. Nun gab die Deutsche Bahn bekannt, dass die Züge zwischen Hannover und Berlin bereits ab dem 11. Dezember wieder rollen sollen.
Grund dafür, dass die Strecke schneller als geplant wieder freigegeben werden kann, ist das hohe Engagement aller Mitarbeitenden und die Unterstützung des Technischen Hilfswerks sowie der Feuerwehr. Diese haben nämlich dafür gesorgt, dass die komplizierten Bergungsarbeiten schneller als angenommen abgeschlossen werden konnten. Dementsprechend konnte bereits vergangenen Donnerstag, am 1. Dezember, die umfangreiche Reparatur der Strecke in Angriff genommen werden.
Noch offene Arbeiten
Bevor die Strecke final wieder freigegeben wird, muss die Deutsche Bahn zunächst noch Schienen, Schwellen und Schotter in beiden Gleisen erneuern sowie mehrere Oberleitungsmasten neu setzten. Damit einher geht auch die Verlegung von mehr als eineinhalb Kilometer Oberleitung sowie fast zwei Kilometer Kabel für die Leit- und Sicherungstechnik. Obendrein müssen Experten auch noch äußerst umfangreich den Boden austauschen, da die havarierte Lok biologisch abbaubares Öl verloren hatte.
Aufgrund von vier umgekippten Kesselwagen, welche Propangas geladen hatten, waren die Aufräumarbeiten an der Unfallstelle äußerst aufwendig. Die Feuerwehr musste in einem komplizierten Verfahren das Propangas aus den umgekippten Kesselwagen abpumpen und die Restmengen kontrolliert abbrennen. Erst als dieser Vorgang abgeschlossen war, konnten Experten der DB und des Technischen Hilfswerks damit beginnen, die umgekippten Waggons sowie die havarierte Lok zu bergen.
Sonderkulanz-Regelung
Alle Fernverkehrstickets, die bis einschließlich 23. November gebucht wurden, können ab sofort bis einschließlich 23. Dezember flexibel genutzt werden. Dies betrifft all jene Fahrgäste, die aufgrund der Streckenbeeinträchtigung ihre geplante Reise für den Zeitraum 17.11.2022 bis 16.12.2022 verschieben möchten. Eine kostenfreie Stornierung der Sitzplatzreservierungen ist ebenfalls möglich.
Alternativen bis 11. Dezember
So lange wie die Strecke noch nicht freigegeben wird, werden die Fernverkehrszüge zwischen Berlin und Nordrhein-Westfalen auf dem Streckenabschnitt Hannover–Berlin noch über Uelzen umgeleitet. Aus diesem Grund müssen Reisende von einer Fahrtzeitverlängerung von mindestens 120 Minuten ausgehen, welche auch in den Fahrplanmedien ausgewiesen wird.
Je nach Abfahrts- oder Zielort in NRW wird den Reisenden dringend empfohlen, auch Alternativen in ihre Planung miteinzubeziehen. Beispielsweise auch nach Verbindungen mit Umstieg in Frankfurt beziehungsweise Hamburg zu schauen.
Zwischen Hannover und Wolfsburg sowie zwischen Wolfsburg und Stendal wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Ab Stendal haben Reisende dann wieder die Möglichkeit, auf den Fern- und Nahverkehr nach Berlin umzusteigen. Außerdem hat die DB den Einsatz von Pendelzüge der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft (ODEG) in Auftrag gegeben. Diese verkehren nun seit 28.11.2022 montags bis freitags zwischen Wolfsburg und Berlin-Spandau mit Halt in Stendal.
Fazit zur früheren Streckenfreigabe
Die Streckensperrung zwischen Berlin und Hannover wird nun früher als geplant, schon zum 11. Dezember, aufgehoben. Damit wird die Strecke zwar immer noch später freigegeben als ursprünglich mal geplant (27. November), nichtsdestotrotz sollten das aber gute Nachrichten für alle Reisenden sein, die auf diese Verbindung angewiesen sind. Auch hält die Bahn an der Sonderkulanz-Regelung für die Tickets fest, die Reisende für diese Strecke erworben haben. Diese können ab sofort bis einschließlich 23. Dezember flexibel genutzt werden.