Volle Busse und Boote, Menschen, die zu Fuß vor den Flammen fliehen: Die Lage auf Griechenlands Inseln ist weiterhin kritisch. Experten hoffen, dass die niedrigeren Temperaturen die Lage nun endlich entspannen werden.
Die verheerenden Waldbrände auf den griechischen Inseln können auch nach über einer Woche noch nicht unter Kontrolle gebracht werden. Über 30.000 Menschen mussten bis jetzt evakuiert werden. Wie die Tagesschau berichtet, warnt die Feuerwehr noch immer vor der anhaltend hohen Waldbrandgefahr, die neben Rhodos mittlerweile auch auf anderen Inseln wie Korfu, Euböa und der Halbinsel Peloponnes zu Bränden geführt hat. Heute sind die Temperaturen endlich gesunken und Einwohner sowie Touristen hoffen, dass die Lage nun unter Kontrolle gebracht werden kann.
Feuerherde noch immer nicht unter Kontrolle
Am Montagmorgen wurden erneut Löschflugzeuge und Hubschrauber rund um die Ortschaft Laerma eingesetzt, um den Flammen Herr zu werden. Gestern Nacht mussten 2.4000 Menschen aus mehreren Orten im Nordosten der Ferieninsel Korfu evakuiert werden. Seit mehreren Tagen kämpfen hunderte Feuerwehrleute gegen das Übergreifen der Flammen auf weitere Dörfer und Ortschaften.
Die drei großen Brandherde auf Rhodos, insbesondere in der Nähe der bekannten Touristenorten Kiotari, Gennadi und Kalathos im Südosten der Insel, machen den Einsatzkräften weiter zu schaffen. Die Trockenheit in Verbindung mit hohen Temperaturen und starken Winden hatte die Ausbreitung beschleunigt. Behörden schätzen, dass es noch mehrere Tage dauern könnte, bis die Brände endgültig unter Kontrolle gebracht werden können. Wie aero berichtet, sind auch Löschflugzeuge aus Frankreich, Kroatien, Jordanien und der Türkei im Einsatz.
Erste Airlines ergreifen Maßnahmen
Die Evakuierung von rund 30.000 Einheimischen und Touristen gestaltet sich schwierig, da das Gros der Hotels jetzt, zur Hauptsaison, ausgebucht ist. Obwohl nach Aussagen von Vertreter der Kommunalbehörde etwa 90 Prozent der Hotels auf Rhodos von den Flammen verschont geblieben sind, mussten zahlreiche Urlauber ihre Unterkunft verlassen und in provisorischen Notlagern in Schulen, Turnhallen und bei Privatpersonen unterkommen. Dabei mussten zum Teil sowohl Koffer als auch offizielle Papiere zurückgelassen werden. Die griechische Regierung hat am Flughafen von Rhodos (RHO) nun eine Notstelle eingerichtet, um unbürokratisch Ersatzdokumente für die Ausreise auszustellen.
Trotz der kritischen Lage in der Urlaubsregion sind am Sonntag Charter- und Linienflüge mit weiteren Touristen auf Rhodos gelandet. Der Reisekonzern TUI gab daraufhin bekannt, bis einschließlich Dienstag, den 25. Juli 2023, alle Hinflüge nach Rhodos zu streichen. Auch der britische Low-Cost-Carrier Jet2 hat die fünf Flüge gestrichen, die gestern nach Rhodos abheben sollten. Stattdessen sind die Maschinen leer nach Griechenland geflogen, um gestrandete Urlauber nach Großbritannien ausfliegen zu können. Einige Passagiere von Jet2 fühlten sich scheinbar von der Airline nicht ausreichend unterstützt und posteten ihre Erfahrungen auf Twitter:
https://twitter.com/hughesy_1985/status/1682769916737335296?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1682769916737335296%7Ctwgr%5E%7Ctwcon%5Es1_&ref_url=about%3Asrcdoc
Evakuierte Hotels auf Rhodos
Wie Travelnews berichtet, sind von den Evakuierungen auf Rhodos insbesondere die Ortschaften Kiotari, Lardos, Pevki Beach und Gennadi betroffen. Folgende Hotels sollen mittlerweile geräumt worden sein:
- Atlantica Dreams Resort
- Lindian Jewel
- Atlantica Dreams Resort
- Ekaterini Hotel
- Stafilia Beach
- Princess Sun
- Lindos Princess Beach Hotel
- Rodos Princess Beach Hotel
- Lindos Imperial Resort & SPA
- Lindos Village
- Lindian Jewel
- Lindos Blu
- Princess Andriana Resort & Spa
- Lindos Mare
- Costa Lindia Beach
- Belmare
- Gennadi Grand
- Mayia Exclusive Resort & Spa
- Costa Lindia Blue Star
- Lindos Royal Resort
- Lindos Grand
- Mitsis Rodos Village Beach Hotel & Spa
- Mitsis Rodos Maris Resort & Spa
- Lindos White Hotel & Suites
Feuer auch auf Nachbarinseln
Laut Flightradar24 verläuft der Flugbetrieb ab und nach Rhodos, Stand jetzt, ansonsten weitestgehend ohne Einschränkungen. Die Lage auf anderen griechischen Inseln ist ebenfalls besorgniserregend, denn weitere Feuer sind ausgebrochen. Auf Euböa mussten Einwohner im Süden der Insel in Sicherheit gebracht werden, während auch auf Korfu mehrere Dörfer evakuiert wurden. Mittlerweile müssen auch auf der Halbinsel Peloponnes Waldbrände eingedämmt werden.
Die extremen Temperaturen erreichten im Südwesten Griechenlands am Sonntag über 46 Grad Celsius. Die anhaltende Hitzewelle soll heute enden. Aktuell liegen die Temperaturen wieder bei, für die Jahreszeit normalen Werten, um die 35 Grad.
Fazit zu den Waldbränden auf Rhodos
Auf den griechischen Insel Rhodos, Korfu, Euböa und der Halbinsel Peloponnes bestimmen noch immer starke Waldbrände das aktuelle Geschehen. Etwa 30.000 Menschen mussten bereits evakuiert werden und zum Teil alles – inklusive offiziellen Papieren für die Ausreise – zurücklassen. Es wurden von der Regierung Notunterkünfte in beispielsweise Schulen und Turnhallen errichtet. Zudem soll eine Anlaufstelle am Flughafen Rhodos eine schnelle und unkomplizierte Ausreise mit Ersatzdokumenten gewährleisten. Behörden, Einwohner und Urlauber hoffen, dass sich die Lage mit dem Ende der Hitzewelle heute entspannt.