In Zukunft könnte sich eine bedeutende Lücke zwischen Angebot und Nachfrage an qualifizierten Mitarbeitenden im Cockpit auftun. Darauf macht nun die Vereinigung Cockpit (VC) aufmerksam und warnt vor einem Pilotenmangel.
Dass künftig die Beschäftigungszahl an Piloten nicht ausreichend sichergestellt werden kann, wurde bereits im Jahr 2021 antizipiert. Eine Studie zeigte auf, inwiefern sich Hürden in der Pilotenausbildung, wie etwa die Pandemie, auf eine negative Tendenz in diesem Beschäftigungsfeld auswirken. Jetzt schlägt auch die Vereinigung Cockpit (VC) Alarm und warnt vor einem künftigen Pilotenmangel, wie airliners berichtet.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Vereinigung Cockpit (VC) prognostiziert einen Mangel an Piloten innerhalb der EU
- Als Gründe werden Ausbildungslücken, Renteneintritte und hohe Ausbildungskosten genannt
- Andreas Pinheiro, Präsident der Vereinigung Cockpit, appelliert schließlich an die Fluggesellschaften, finanzielle Unterstützung in Hinblick auf die Ausbildung zu leisten
Ausbildungslücke + Pensionierung = Personalengpässe
Der Berufsverband des Cockpitpersonals in Deutschland, Vereinigung Cockpit (VC), prognostiziert einen Mangel an Piloten innerhalb der EU. Nicht nur vermehrt abgebrochene Ausbildung während der Corona-Pandemie, sondern auch die Tatsache, dass zunehmend mehr Piloten pensioniert werden, trägt dazu bei, dass künftig eine Angebotslücke an verfügbaren Piloten am Arbeitsmarkt entstehen wird. Darüber hinaus nennt der Berufsverband die gestiegenen Ausbildungskosten als ausschlaggebenden Faktor. Schließlich sind diese einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge auf rund 100.000 Euro angestiegen. Vor zehn Jahren betrugen die Ausbildungskosten bei der Lufthansa noch 60.000 Euro. An dieser Stelle sei auch nochmals betont, dass Empfänger der Leistung selbst für die Kosten aufkommen müssen.
Andreas Pinheiro, Präsident der Vereinigung Cockpit, betonte am Mittwoch im Rahmen der ILA Berlin Air Show (Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung Berlin), dass Kolleginnen und Kollegen in vielen Flugbetrieben den akuten Personalmangel bereits heute spüren würden. Überdies fordert er mehr Anstrengungen, um im wachsenden Luftverkehr künftig genug gut trainiertes Personal sicherzustellen. Er appellierte an die Fluggesellschaften, finanzielle Unterstützung in Hinblick auf die Ausbildung zu leisten:
Denn wir brauchen die Besten im Cockpit und nicht die, die es am besten bezahlen können.
Andreas Pinheiro, Präsident der Vereinigung Cockpit
In den USA wird indessen diskutiert, ob es zu einer Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters für Verkehrspiloten kommen wird. In dieser Weise könnte das Alter von 65 auf 67 angehoben werden. Ziel ist es, dem bestehenden Personalmangel entgegenzuwirken. Ob das die richtige Lösung ist?
Auswirkungen auf Passagiere
Ein Pilotenmangel würde sich vermutlich auch auf Passagiere auswirken. Schließlich könnte dadurch das Kontingent an Flüge schrumpfen, wenn nicht genügend Piloten zur Verfügung stehen, um die hohe Nachfrage bedienen zu können. Im Umkehrschluss würde dies vermutlich bedeuten, dass Fliegen abermals teurer wird.