Die Tarifverhandlungen zwischen Lufthansa und ver.di gehen in die Verlängerung. Könnte womöglich doch noch diese Woche eine Einigung erzielt werden?

Die Differenzen zwischen der Gewerkschaft ver.di und der Lufthansa sind offenkundig. Nachdem der letzte Streik des Lufthansa-Bodenpersonals erst unlängst zu Ende ging, setzten sich beide Parteien erneut an den Verhandlungstisch. Eine Tarifeinigung zwischen Lufthansa und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) konnte bislang nicht erschlossen werden. Nachdem ver.di erneut den Druck erhöht hat, könnte im Zuge der Verlängerung der Tarifrunde schon bald ein gemeinsames Ergebnis sichtbar werden, wie airliners berichtet.

Verhandlungsverlängerung könnte Fortschritt bringen

Gestern trafen sich Vertreter der Gewerkschaft ver.di sowie der Lufthansa und der privaten Unternehmen der Luftsicherheit in Berlin und Frankfurt, um eine Lösung im Tarifkonflikt zu erarbeiten. Bis in die Nacht haben die Gespräche angedauert. Die Gewerkschaft plädierte für eine rasche Einigung und ist dafür bereit, eine Verhandlungsverlängerung in Kauf zu nehmen. Dieser Fall ist indessen eingetreten. Die Verhandlungsrunde wurde verlängert und es könnten schon bald Ergebnisse folgen.

Vertragsverhandlungen

Der Kranich hatte vormals einen Zusatztermin im März freigemacht – dieser Termin war für ver.di jedoch zu spät. Dahingehend hatte die Gewerkschaft mit weiteren Streiks gedroht, sollte es diese Woche zu keiner Einigung kommen. Dies verdeutlichte Marvin Reschinsky, ver.di Verhandlungsführer, wie folgt:

Wenn die Lufthansa das nicht einsieht, dass sie jetzt einen großen Schritt auf uns zugehen muss, dann sind längere Streiks auch weiterhin möglich.

Marvin Reschinsky, ver.di Verhandlungsführer

Der aktuelle Streik des Bodenpersonals hat in den vergangenen Tagen zu Flugausfällen von über 1.000 Flügen geführt – auch am Mittwoch waren noch Verbindungen betroffen.

ver.di legt einen Zahn zu

Die Forderungen der Gewerkschaft sind bestimmt. Neben einer Gehaltserhöhung um 12,5 Prozent für 20.000 Beschäftigte verlangt ver.di eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro bei einer einjährigen Laufzeit. Der Kranich bot indessen eine zehnprozentige Erhöhung sowie die Auszahlung der Prämie bei einer Laufzeit von 25 Monaten. Die Gewerkschaft gab sich mit dem Kompromiss jedoch nicht zufrieden und forderte ein höheres Entgegenkommen.

Streik zu Ostern

Überdies wurde argumentiert, dass die bislang angebotenen Gehaltserhöhungen für das Bodenpersonal um einiges zu niedrig ausfielen – insbesondere in Hinblick auf den Unterschied zur Piloten-Vergütung. Schlussendlich warnte Reschinsky, es wäre folglich klug, jetzt zu einem Abschluss zu kommen. Denn bereits in der Vergangenheit wurde bewiesen, dass die Gewerkschaftsmitglieder streikbereit sind.

Ein Streik-intensiver Monat

Es ist nicht das erste Mal in diesem Monat, dass ein Warnstreik der Gewerkschaft ver.di den deutschen Flugverkehr lahmlegt. Die Gewerkschaft hatte die Beschäftigten des Lufthansa-Bodenpersonals in den vergangenen Tagen erneut zu einem Arbeitsprotest aufgerufen. Das führte zu massiven Einschränkungen an den Flughäfen Frankfurt, München, Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln-Bonn und Stuttgart. Speziell der Flughafen München litt unter den Auswirkungen der Arbeitsniederlegung.

Streik Flughafen

Auch an den Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden kam es unlängst zu einem 27-stündigen Warnstreik des Lufthansa-Bodenpersonals. Bereits Anfang Februar 2024 bahnten sich Streiks der Gewerkschaft ver.di an. Damals wurden Luftsicherheitskräfte zu einem bundesweiten Arbeitskampf aufgerufen. Diese wirkten sich massiv auf den deutschen Flugverkehr aus. Ob schließlich eine Einigung zwischen dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) und der Gewerkschaft ver.di erzielt werden kann, wird sich ebenfalls in Kürze zeigen. Die Verhandlungen dazu laufen bereits seit gestern. Hierfür waren jedoch von vorneherein zwei Tage vorgesehen.

Fazit zur Verlängerung der Verhandlungsrunde

Lufthansa und ver.di sind erneut an den Verhandlungstisch zurückgekehrt. Die Gewerkschaft ver.di drängt auf eine rasche Einigung binnen dieser Woche. Es bleibt spannend, wie die verlängerte Verhandlungsrunde verlaufen wird, und ob eine Einigung erschlossen werden kann.

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Autorin

Bereits zu ihrer Schulzeit an der Kärntner Tourismus Schule hat Beate das Reisen für sich entdeckt. So verbrachte sie jeden Sommer im Ausland. Auch während ihres Tourismusmanagement-Studiums in Wien war Beate viel unterwegs. Bei reisetopia kann sie nun ihre Leidenschaft zum Schreiben und Reisen perfekt miteinander kombinieren.

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