Der Kranich will mit der neuen Zugzubringerfluggesellschaft City Airlines 2024 durchstarten. Doch die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) zweifelt an einer fairen Koexistenz mit CityLine.
Eigentlich sollte die neue Lufthansa-Tochter schon in diesem Sommer an den Start gehen. Doch der Starttermin wurde immer weiter zurückgeschoben, nun soll City Airlines Mitte 2024, ein Jahr später, so weit sein. Doch indessen kristallisieren sich bei den Flugbegleitern nun Zweifel rund um die neue Airline heraus, die die Tarifkonditionen beeinflussen sollen, wie unter anderem aero.de berichtet.
Aus für Cityline?
Mit City Airlines, der neuen Zubringer-Airline der Lufthansa Group, soll der Konzern entlastet werden. Primär sollen Flüge zu den Drehkreuzen Frankfurt und München durchgeführt werden. Dabei ist geplant, dass die neue Fluggesellschaft neben der Lufthansa CityLine, dem anderen Zubringer des Kranichs, operieren soll. Doch daran gibt es jetzt Zweifel. Die Unabhängige Flugbegleiter Organisation kritisiert, dass der Aufbau der neuen Fluggesellschaft zur Abschaffung von CityLine führen könnte.
Anlass dieser Bedenken sind die neuen Flottenpläne, die die Lufthansa Group kürzlich für City Airlines bekannt gab. Zunächst soll die Airline mit ausgemusterten Airbus A319 Flugzeugen von Eurowings starten, denkbar wären allerdings auch der Einsatz (und damit auch die Akquirierung) von bis zu 40 Embraer E2 oder Airbus A220. Die Kabinengewerkschaft befürchtet, dass der Fokus mit einem solchen Flottenausbau von CityLine auf City Airlines verlegt wird, sodass auch neue Tarifverträge bei der neuen Fluggesellschaft aufgesetzt werden müssen. UFO erinnert dabei an die Situation bei der Schließung von Sun Express Deutschland und Germanwings.
Um dem vorzubeugen, fordert der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Joachim Vázquez Bürger, in einer Mitteilung am vergangenen Donnerstag sicherere Zugeständnisse in Bezug auf die Tarifs- und Arbeitsstrukturen.
Neueinstellungen ab November
Unterdessen sucht der Konzern bereits ab nächsten Monat nach neuem Personal für die neue Zubringer-Airline. Klares Ziel ist es, die Standorte München und Frankfurt zu stärken. Dafür werden zunächst Piloten und Kabinenpersonal gesucht, auch ein Wechsel innerhalb des Konzerns ist gern gesehen – insbesondere von Lufthansa CityLine. Dabei haben Bewerber mit Vorerfahrung explizit bessere Chancen, auch englischsprachige Kapitäne werden berücksichtigt. Dabei betont der Konzern auch, dass sichere und wettbewerbsfähige Arbeitsverträge bereits in Arbeit sind.
Fazit zur Kritik der Flugbegleiter an City Airlines
Nicht alle glauben an eine faire Verteilung des Zubringer-Flugverkehrs zwischen CityLine und der neuen Fluggesellschaft City Airlines ab Sommer 2024. Die Flugbegleitergewerkschaft befürchtet die Abschaffung von CityLine und damit neue, unvorteilhaftere Verträge bei der neuen Zubringer-Airline. Nach den langen Tarifvereinbarungen mit der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit bleibt zu hoffen, dass sich hier kein neuer Tarifstreit anbahnt.