In Hinblick auf die sozialen Gesichtspunkte rund um die gestiegenen Standortkosten adressiert die Organisation insbesondere die höhere Ticketsteuer.

Die am 1. Mai in Kraft getretene erhöhte Luftverkehrsabgabe stößt vielerorts auf Ablehnung. Auch die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) äußert nun ihre Bedenken. Die Organisation stellt sich hinter die Abschaffung der Steuer und teilt ihre Meinung zur angespannten wirtschaftlichen Lage des Luftverkehrsstandorts Deutschland mit, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. Das Resümee fällt äußerst durchwachsen aus.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) identifiziert Faktoren für das langsame Wachstum des deutschen Luftverkehrs im europäischen Vergleich
  • Im Zuge dessen fordert die UFO die sofortige Abschaffung der Luftverkehrssteuer
  • Sie ist dabei nicht die einzige Organisation, welche die Politik zum Handeln aufruft

Ein Appell an die Politik

Der Unabhängigen Flugbegleiter Organisation (UFO) sind aktuell mehrere Punkte in Hinblick auf die Entwicklung des deutschen Luftverkehrsstandorts ein Dorn im Auge. Wie sie in ihrem Schreiben mitteilt, sehe die UFO Managementfehler, hohe Standortkosten sowie ungleiche Wettbewerbs- und Rahmenbedingungen als eigentliche Treiber für das langsame Wachstum des deutschen Luftverkehrs im europäischen Vergleich. Befürchtet wird eine Verschiebung von Verkehrsströmen ins Ausland und damit eine direkte Bedrohung für Arbeitsplätze im deutschen Luftverkehr, wie Joachim Vázquez Bürger, Vorsitzender der UFO, mitteilt. Er ergänzt überzeugt:

Die politische Entscheidung, die Luftverkehrssteuer in Deutschland massiv zu erhöhen, ist falsch.

Joachim Vázquez Bürger, UFO-Vorsitzender
Engine Turbine

Immer mehr Airlines kehren dem deutschen Luftverkehrsstandort den Rücken zu, wie jüngste Entwicklungen (zum Beispiel bei Eurowings und Condor) zeigen. Bezugnehmend darauf spricht sich auch der UFO-Vorsitzende aus und appelliert an die Bundesregierung:

Von der Bundesregierung fordern wir nachdrücklich eine sofortige Abschaffung der Luftverkehrssteuer, eine ambitionierte Förderung zur Erforschung und Entwicklung nachhaltiger Flugkraftstoffe und alternativer Technologien sowie sinnvolle Verkehrskonzepte zur intermodalen Anbindung aller Regionen in die Welt.

Joachim Vázquez Bürger, UFO-Vorsitzender

Es bleibt abzuwarten, ob der Appell von den politischen Entscheidungsträgern erhört wird und ob entsprechende Änderungsschritte folgen werden. UFO ist nicht die erste Organisation, welche die Politik zum Handeln aufruft. Auch andere Airline-Verbände, unter ihnen der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), äußerten ihre Bedenken an der erhöhten Ticketsteuer.

Ihr habt spannende Informationen, Euch fehlen wichtige Themen oder Ihr habt einfach eine Anregung für neue Content Ideen? Dann sendet sie uns über dieses Formular!

Autorin

Bereits zu ihrer Schulzeit an der Kärntner Tourismus Schule hat Beate das Reisen für sich entdeckt. So verbrachte sie jeden Sommer im Ausland. Auch während ihres Tourismusmanagement-Studiums in Wien war Beate viel unterwegs. Bei reisetopia kann sie nun ihre Leidenschaft zum Schreiben und Reisen perfekt miteinander kombinieren.

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.

  • Welche (ohne eigene Mehrheit derzeit nur geschäftsführende) Regierung soll denn wohl bei einem Defizit von rund 15 Milliarden Euro im Entwurf für den Bundeshaushalt 2025 auf rund 1,5 Milliarden Euro Einnahmen aus der Luftverkehrssteuer verzichten? Die diesbezüglichen Forderungen von mehreren Lobbyverbänden sind Pflichtübungen zur Beruhigung ihrer jeweiligen Mitglieder und so aussichtslos wie die seinerzeitigen Bemühungen der Lobbyisten zur Beibehaltung der ermäßigten Mehrwertsteuer von nur 7% im Hotel- und Gastgewerbe. Auch die hatten eine Massenarbeitslosigkeit und Insolvenzwelle für den Fall an die Wand gemalt, dass der Mehrwertsteuersatz ab Anfang dieses Jahres wieder auf 19% hinaufgesetzt würde. Das hat die seinerzeitige Ampelkoalition nicht beeindruckt und deshalb mit ihrer damaligen Mehrheit im Bundestag dafür gesorgt, dass seit Januar 2024 wieder der ursprüngliche Steuersatz berechnet werden muss.

Alle Kommentare anzeigen (1)