Vor den morgigen Bund-Länder-Beratungen plädiert die Tourismuswirtschaft für einheitliche Regelungen, um die Branche nicht noch weiter zu schwächen.
Wohin man schaut – überall gelten andere Regelungen oder keiner weiß so wirklich Bescheid. Sei es die Anwendung von 2G, 2G+ oder schlicht die Frage, ob Geboosterte von einer weiteren Testpflicht ausgenommen sind. Die Tourismusbranche fordert nun klare Lösungen für die nächsten Spitzenberatungen von Bund und Ländern, die bereits morgen am Montag stattfinden sollen. Einheitlichkeit und Klarheit seien der einzige Weg raus aus dem Buchungstief und der anhaltenden Unsicherheit durch Corona, wie unter anderem das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet.
Die Verunsicherung unter den Reisenden ist zu groß
Reisebuchungen gleichen in Corona-Zeiten fast einem Glücksspiel. Je weiter man im Voraus plant, desto unsicherer ist, ob die Reise überhaupt wie gewünscht stattfinden kann. Bei Auslandsreisen kommen geänderte Einreisebestimmungen dazwischen, doch auch im Inland ist nicht immer alle glasklar. Reicht der aktuelle Impfschutz aus, um entspannt in ein Hotel einchecken zu können? Braucht man zusätzliche Tests? Bei den vielen Änderungen der vergangenen Wochen blickt wohl kaum einer mehr durch. Das föderale System macht es dabei nicht unbedingt leichter, denn wenn man die Regelungen in seinem Heimatbundesland gerade so verinnerlicht hat, kann es im Nachbarland schon wieder ganz anders aussehen.
Für die Tourismusbranche ist diese Situation untragbar. Wenn Regelungen – wie etwa jüngst die 2G-Plus-Vorschrift in der Gastronomie flächendeckend eingeführt werden soll – muss auch auf eine einheitliche Umsetzung der Länder geachtet werden. Daher fordert sie für das morgige Bund-Länder-Treffen eine klare Linie. Ohne diese könne sich die Branche nicht erholen, da die Gäste in der unsicheren und undurchsichtigen Lage häufig von Reisebuchungen absehen.
Wir müssen zurück zu klaren, verständlichen und nachvollziehbaren Regeln. Sie sind jetzt das Gebot der Stunde. […] Für die Tourismusbranche, die ohnehin schwer an der Krise zu tragen hat, bedeutet dieser Wirrwarr Unsicherheit bei Gästen und Gastgebern.
Reinhard Meyer, Präsident des Deutschen Tourismusverbandes
Um ein Beispiel zu geben, wie verworren die Lage aktuell ist: Eigentlich gilt in der Gastronomie seit den letzten Beschlüssen die 2G+ Regelung, doch die Länder dürfen selbst entscheiden, ob für sie die Boosterimpfung auch als “Plus” gilt oder ob auch Geboosterte noch einen Test vorweisen müssen. Ähnliche Verwirrung gibt es auch bei Übernachtungen. Manche Länder wenden für Hotelgäste die 2G-Regelung an, andere Länder, wie etwa Rheinland-Pfalz verlangen von Gästen und Gastgebern die Einhaltung der 2G-Plus-Regel.
Fazit zu den Forderungen der Tourismusbranche
Sicherlich jeder würde unterschreiben, dass das Regelungen-Wirrwarr ein Ende finden muss. Selbst wenn es einheitliche Abmachungen gibt, haben die Bundesländer sie bisher fast immer unterschiedlich ausgelegt und umgesetzt. Dies führt zu Verunsicherungen bei der Reiseplanung und selbst beim Restaurantbesuch, wenn man Freunde in anderen Bundesländern besucht. Man kann gespannt bleiben, wie sehr der Appell der Branche von den Ministern beim morgigen Bund-Länder-Treffen erhört wird.
Eine einheitliche Linie wird es leider nicht geben, da Söder in Bayern grundsätzlich alles anders macht… 🙁