Das Bundesland Sachsen plant ab dem 10. Mai Lockerungen der Corona-Auflagen insbesondere für den Tourismus, sofern die 7-Tage-Inzidenz einen Wert unter 100 erreicht.
Einige Bundesländer, darunter Bayern und Niedersachsen, gehen in Bezug auf den Neustart des Tourismus mittlerweile ihren eigenen Weg, da eine bundesweite Öffnungsperspektive nach wie vor auf sich warten lässt. Dennoch soll natürlich ein Sommerurlaub in Deutschland ermöglicht werden, weshalb nun auch Sachsen nachzieht und ab dem 10. Mai eigene Auflagen bestimmt, statt auf Beschlüsse des Bundes zu hoffen, wie die Website tophotel.de berichtet.
Neue Regelungen für Außengastronomie und Tourismus
Sachsen möchte mehr Freiheiten für die Außengastronomie und den Tourismus schaffen und lockert aus diesem Grund ab dem 10. Mai die bislang bestehenden Corona-Auflagen. Dieses Vorhaben könne sich allerdings nur unter der Bedingung, dass die 7-Tage-Inzidenz in einer Region an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen unter 100 liegt, durchsetzen. Die neue Corona-Schutzverordnung wurde bereits am Dienstag von Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping in Dresden nach einer Kabinettssitzung vorgestellt und sieht zahlreiche Lockerungen zunächst für den Zeitraum vom 10. Mai bis zum 30. Mai vor.
Zu den Lockerungen zählt unteranderem die Befreiung der Testpflicht für Geimpfte sowie für Genese. Genese, die sich bereits mit dem Corona-Virus infiziert hatten, gelten laut den neuen Regelungen mit einem Nachweis durch einen mindestens 28 Tage alten PCR-Test als geheilt und benötigen daher keinen erneuten PCR-Test. Dasselbe gilt für Personen, die bereits ihre zweite COVID-19-Impfung mindestens 14 Tage im Voraus erhalten haben und daher vollständig geimpft sind.
Für den Tourismus würden die Lockerungen definitiv einen Hoffnungsschimmer bedeuten. Ab einer Inzidenz von unter 100 sind Übernachtungen in Ferienwohnungen oder auf Campingplätzen wieder gestattet. Besucher müssen sich lediglich registrieren, sodass diese im Fall der Fälle einer Infektion über die Kontakterfassung benachrichtigt werden können.
Auch im Bereich Kunst und Kultur tut sich Etwas: unter der kritischen 100er-Marke steht einem Besuch von Museen, Galerien und Gedenkstätten unter Vorzeigen eines Negativtests nichts mehr im Wege.
Lockerungen ab einer Inzidenz von unter 50
Die restlichen Betriebe, darunter Hotels, Pensionen und Gastronomen, müssen sich allerdings noch gedulden, da die neuen Pläne einen Neustart dort erst ab einem Inzidenzwert von unter 50 vorsehen. Die Übernachtungen werden allerdings nur unter strikter Kontrolle, mit Buchung, Test und Kontakterfassung, ermöglicht.
Die Gastronomie darf erst dann die Außenanlagen wieder eröffnen, sodass im Sommer ein Besuch im Biergarten mit Terminvergabe und Kontakterfassung sowie Negativtests, sofern mehr als zwei Haushalte an einem Tisch sitzen, realisierbar werden soll.
Sonstige Auflagen für das öffentliche Leben
Doch nicht nur hinsichtlich des Tourismus, sondern auch für das alltägliche Leben der Sachsen soll es gelockerte Corona-Auflagen geben, um den Bewohnern des Bundeslandes in Pandemiezeiten ein Stück Normalität zurückzugeben. Besonders freuen dürfen sich die Sachsen über die gelockerten Kontaktbeschränkungen. In Innenräumen dürfen sich dann maximal fünf Personen aus zwei Haushalten treffen, wohingegen draußen sogar Zusammenkünfte mit zehn Personen aus zwei Haushalten gestattet sind. Kinder unter 14 Jahren werden dabei nicht mitgezählt.
Die gelockerten Kontaktbeschränkungen bedeuten außerdem gute Neuigkeiten für Brautpaare: Hochzeiten sollen wieder unter Auflagen mit 20 Gästen aus dem engeren Bekanntenkreis gefeiert werden dürfen. Für Beisetzungen wird die Anzahl an Personen auf 30 erhöht. Sogar Open-Air-Veranstaltungen werden unter strikten Corona-Regelungen wieder stattfinden.
Auch Fitnessstudios werden für den kontaktlosen Sport öffnen und bis zu 20 Minderjährige dürfen draußen in einer Gruppe trainieren, sodass Vereinssport wieder langsam starten darf. Für Kontaktsport wird dann allerdings ein negativer Corona-Test verlangt.
Die Gartenabteilungen in den Baumärkten bleiben nun sogar bei einer Inzidenz von über 150 geöffnet. Dieser Schritt wurde aufgrund einiger Beschwerden der Sachsen beschlossen, die eine noch strengere Durchführung der Bundes-Notbremse im Vergleich zu anderen Bundesländern akzeptieren mussten.
Anders als ursprünglich geplant, bleiben die Impfzentren in Sachsen weiterhin bis Ende Juli geöffnet, um den Impfprozess im Bundesland weiter voranzutreiben. Die drei größeren Zentren in Chemnitz, Leipzig und Dresden bleiben sogar einen Monat länger, bis Ende August, geöffnet. In der vergangenen Woche wurden in Sachsen 100.000 Impfdosen verabreicht und dieser Erfolg soll zunächst nicht gestoppt werden.
Sachsen fordert alle Touristen und Einheimische dazu auf, gerade in Zeiten von Lockerungen die Corona-Warn-App zu installieren, um die Kontakte digital nachverfolgen und weitere Neuinfektionen verhindern zu können.
Derzeit zählt der Freistaat Sachsen mit einer 7-Tage-Inzidenz von 204 als Land mit der zweithöchsten Ansteckungsquote in Deutschland. Aus diesem Grund sei laut Köpping weiterhin Vorsicht geboten- auch trotz der momentan sinkenden Infektionszahlen. In Leipzig liegt der Wert bei 111,6 und Dresden misst derzeit 116,2, was den beiden niedrigsten Inzidenzen im gesamten Bundesland entspricht. Sollten die Zahlen dort allerdings weiterhin, oder erneut, auf einem Wert von über 100 liegen, greift sofort der Bundeslockdown.
Fazit zu Sachsens Plänen
Sachsen hegt große Pläne hinsichtlich der Lockerung der Corona-Auflagen. Dabei erfolgen die neuen Regelungen je nach Inzidenz in den Schritten 50, 100 und 150. Diese zahlreichen Auflagen können sich also von Region zu Region innerhalb des Bundeslandes unterscheiden- bleibt nur zu hoffen, dass die Sachsen dabei den Durchblick behalten und mit den Regelungen nicht verwirrt werden. Natürlich bedeuten die Lockerungen für das öffentliche Leben und den Tourismus einen Schritt in die richtige Richtung. Allerdings bleibt abzuwarten, ob die Inzidenzen in Sachsen tatsächlich so schnell sinken oder ob Lockerungen ab einem Wert von 50 noch nicht der Rede wert sind.