Nach der Pleite des britischen Reiseunternehmens Thomas Cook, geriet auch der deutsche Ableger in den Insolvenz-Sog und strich infolge dessen alle über Thomas Cook Deutschland gebuchten Reisen bis Ende des Jahres.

Nun wurden offiziell auch alle Reisen, die im kommenden Jahr begonnen hätten, komplett gestrichen. Betroffene Kunden sollen so “schnell wie möglich” durch das Unternehmen informiert werden.

Kundenansprüche überwiegen Versicherungssumme deutlich

“Aus insolvenzrechtlichen Gründen” hat die deutsche Thomas Cook nun auch ausnahmslos alle Reisen, die über den Ableger des insolventen britischen Reisekonzerns gebucht wurden, gestrichen. Das gilt für alle Reisen ab dem 1. Januar 2020. Zuvor hatte das Unternehmen bisher jegliche Reisen bis Ende des Jahres gecancelt. Nun sollen die betroffenen Kunden “so schnell wie möglich proaktiv” durch Thomas Cook Deutschland über die Annullierungen informiert werden. Davon sind auch alle Reisenden betroffen, die bei einer der Tochter-Unternehmen des Reiseriesen gebucht haben, dazu gehören Neckermann Reisen, Bucher Reisen, Öger Tours, Air Marin, Thomas Cook Signature, Thomas Cook, Thomas Cook Signature Finest Selection, als auch der Schweizer Ableger Thomas Cook International.

Thomas Cook

Ausgenommen sind dabei jedoch Reisen, die mit Drittveranstaltern durchgeführt, aber über Thomas Cook, Neckermann oder urlaub.de gebucht wurden. Diese sollten wie geplant stattfinden. Betroffene Urlauber, die über einen Sicherungsschein ihrer über Thomas Cook gebuchten Reise verfügen, können laut Unternehmen ihre Ansprüche bei dem durch die Versicherung Zurich mit der Sache beauftragten Unternehmen Kaera unter dieser Webseite geltend machen.

Als der britische Mutterkonzern Insolvenz anmelden musste, geriet auch die deutsche Thomas Cook kurz darauf mit in den Sog und meldete infolgedessen zum 25. September diesen Jahres ebenfalls Insolvenz an, während sich zu jenem Zeitpunkt gut 140.000 Reisende mit dem Veranstalter weltweit im Urlaub befanden. Die Ansprüche der betroffenen Kunden belaufen sich laut Medienberichten auf gut 500 Millionen Euro, jedoch ist Thomas Cook Deutschland nur mit 110 Millionen Euro versichert.

Einstellung des operativen Geschäfts mangels Angeboten

Thomas Cook Deutschland entschuldigte sich unterdessen bei den betroffenen Kunden, die auch im neuen Jahr von den Streichungen betroffen sind. Laut einer Unternehmenssprecherin, erhoffe man sich dadurch jedoch den Betroffenen wenigstens “notwendige Planungssicherheit” geben zu können.

Thomas Cook A330 200

Die Annullierungen müssen aus rechtlichen Gründen stattfinden, da bisher kein nennenswertes Angebot für den deutschen Ableger der Thomas Cook vorliegen soll, wonach bis spätestens zum 1. Dezember diesen Jahres laut dem Reiseveranstalter die “Einstellung des operativen Geschäfts” abgewickelt werden müsse. Dabei habe man händeringend nach neuen Möglichkeiten und Investoren gesucht, um das Reisegeschäft fortführen zu können. Bisher gibt es bis dato wohl aber lediglich Angebote für die Tochterunternehmen Öger Tours und Bucher Reisen, allerdings würde dies nicht ausreichen, um die Reisen der genannten Unternehmen gewährleisten zu können.

Fazit zur Situation bei Thomas Cook Deutschland

Eigentlich dürfte das niemanden überraschen, dass letztlich auch die Reisen für das kommende Jahr, die über den deutschen Ableger des britischen Reiseriesen Thomas Cook, oder einer der Tochtergesellschaften gebucht wurden, nun ebenfalls offiziell gecancelt werden mussten. Wenngleich sicherlich einige der betroffenen Kunden noch etwas Hoffnung gehabt haben dürften. Aktuell sieht alles danach aus, dass wohl auch die deutsche Thomas Cook früher oder später gänzlich in den Analen der Geschichte verschwinden wird.

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Autor

Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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