Sie sind leicht, bequem und umweltschädlich – Einweg-Plastiktüten. Ab Juni will Tansania diese komplett verbieten. Sogar das Mitbringen von den wieder verschließbaren Beuteln für Flüssigkeiten im Handgepäck wird dann nicht mehr erlaubt sein.
Produktion und Verkauf werden komplett gestoppt
Schluss mit Plastik. Ab Juni will das Tansania Einweg-Plastiktüten verbannen. Die Produktion und der Verkauf sind dann komplett verboten. Premierminister Kassim Majaliwa will mit dem Plastik-Bann die Umweltverschmutzung bremsen. Weder zum Einkaufen noch im Haushalt dürfen die Tüten dann noch genutzt werden, schreibt „The East African“.
Die neue Regelung nimmt Besucher natürlich nicht aus. Denn auch im Reisegepäck dürfen keine Plastiktüten mehr eingeführt werden. Das betrifft sogar die Zip-Beutel, die gerne für Flüssigkeiten im Handgepäck verwendet werden. Reisende haben die Möglichkeiten den Beutel entweder schon im Flugzeug zu entsorgen, gar keine Flüssigkeiten mit in die Kabine nehmen oder Alternativen zum Plastik-Zip-Beutel zu benutzen, die biologisch abbaubar sind.
32.000 Euro Strafe für eine Plastiktüte
Tansania ist nicht allein mit dem Plastik-Bann. In den Nachbarländern Kenia, Uganda und Ruanda gilt die neue Regelung nämlich schon länger. Kenia zum Beispiel verabschiedete das schärfste Gesetz zur Benutzung von Plastiktüten im Jahr 2017. Das Benutzen einer Tüte kostet hier satte 32.000 Euro Strafe und kann sogar zu einer Haftstrafe führen. Weltweit haben bereits 60 Länder, darunter Frankreich, Italien und China, Einweg-Plastiktüten verboten oder mit Steuern belegt.
Fazit zum Plastik-Bann in Tansania
8,3 Milliarden Tonnen Plastikmüll gibt es auf der ganzen Welt. Die Vereinten Nationen gehen derzeit davon aus, dass von den neun Millionen Tonnen Plastikmüll in Tansania gerade einmal 9 Prozent recycelt werden. Das Problem der Plastikmassen in Afrika sind aber nicht einmal primär die Länder selbst, sondern die EU-Länder, Kanada und die USA. Denn all diese Länder, exportieren den Müll nach Afrika und Asien um ihn dort verbrennen zu lassen. So landet der Müll unter anderem im Meer. Von dem knallharten Gesetz in Kenia oder auch einfach der ernst gemeinten Entscheidung Plastik zu verbieten, könnte sich Deutschland allemal etwas abgucken. Ein Hoffnungsschimmer: Mehr als 187 Länder haben am 11. Mai einen globalen Pakt im Kampf gegen den Plastikmüll geschlossen.