Tahiti will für einen nachhaltigeren Tourismus die Besucherzahlen begrenzen.

Auf den Inseln von Französisch-Polynesien soll der Tourismus zukünftig durch „Slow-Tourismus“ nachhaltiger gestaltet werden. Dafür ist auch die Begrenzung der Besucherzahlen vorgesehen, wie rnd berichtet.

Ein Besucher pro Einwohner

Die Inselgruppe um Tahiti in Französisch-Polynesien hat sich vorgenommen, den Tourismus in den nächsten fünf Jahren nachhaltiger zu gestalten. Dieses Ziel wollen sie mittels “Slow-Tourismus” erreichen. Beim Slow Tourismus liegt der Fokus auf Entspannung statt Anspannung. Hier ist nicht das Ziel, möglichst viel zu sehen und zu erleben, sondern alles möglichst bewusst wahrzunehmen und zu genießen. Es wird mehr auf Qualität statt Quantität gesetzt.

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In diesem Zusammenhang entstand die Idee, zukünftig die Zahl der Urlauber auf eine Person pro Einwohner zu beschränken, damit das Verhältnis von Reisenden und Einheimischen ausgeglichen bleibt. Derzeit wären das dann etwa 285.000 Besucher pro Jahr.

Etablierung als Boutique-Reiseziel

Die Umsetzung des Nachhaltigkeitsplans sieht vor, dass die Touristen die Einwohner der Insel besser kennenlernen und somit länger auf der Insel verweilen. Als langfristiges Ziel hat sich Tahiti vorgenommen, die Kriterien vom „Global Sustainable Tourism Council“ (GSTC) zu erfüllen, um so die Zertifizierung als nachhaltiges Tourismusziel zu erhalten. GSTC erstellt und verwaltet globale Standards für nachhaltiges Reisen und Tourismus. Mit dieser Zertifizierung erhofft sich die Insel, sich zukünftig als Boutique-Reiseziel etablieren zu können. Zu Französisch-Polynesien gehören neben Tahiti auch beliebte Reiseziele wie Bora Bora und Mo‘orea.

Zunächst bleibt jedoch unklar, ob auch Menschen mit französischem Pass aus Übersee von der Obergrenze betroffen sein werden oder nicht, da, wie es der Name schon verrät, Französisch-Polynesien zum französischen Staatsgebiet gehört.

Französisch-Polynesien Gesundheitssteuer

Nicht ganz eine Besucherobergrenze, aber dennoch auch Maßnahmen für einen nachhaltigeren Tourismus haben jüngst Länder wie Thailand und Italien, genauer genommen Venedig, eingeführt. In Thailand gibt es seit diesem Jahr eine Einreisegebühr, mit der thailändische Tourismusprojekte gefördert werden sollen. Auch in Venedig soll es im nächsten Jahr eine Eintrittsgebühr für Tagestouristen geben, um die Besucherströme einzudämmen.

Fazit zur Touristenobergrenze auf Tahiti

Tahiti möchte den Tourismus auf der Insel in den kommenden fünf Jahren durch “Slow Travel” nachhaltiger gestalten und damit den Fokus mehr auf Qualität statt Quantität legen. Aus diesem Grund will die in Französisch-Polynesien liegende Insel eine Besuchergrenze einführen – eine Person pro Einwohner. Tahiti erhofft sich so, langfristig die Kriterien der GSTC erfüllen zu können und als nachhaltiges Reiseziel zertifiziert zu werden, damit es sich zukünftig als Boutique-Reiseziel etablieren kann. Persönlich finde ich, dass nicht nur die Länder und Inseln von einem geregelteren und qualitativ besseren Tourismus profitieren, sondern die Reisenden selbst ja auch. Das Reisen wird dadurch entspannter, aber auch viel intensiver und ermöglicht es einem, die Destination voll und ganz wahrzunehmen und nicht durch Menschenmassen von einem Ort zum anderen gehetzt zu werden.

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Autor

Nach einem vierwöchigen Roadtrip entlang der Westküste der USA, war es um Sophie geschehen. Die Faszination und Passion fürs Reisen hat sie gepackt und begleitet sie von nun an durchs Leben. Immer auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer, tauscht sie sich bei Reisetopia gerne mit anderen Reise-Enthusiasten aus.

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  • Meiner bescheidenen Meinung nach wird das dann zu der Konsequenz führen, dass dieses (bereits jetzt) relativ exclusive und teure Reiseziel dann eben umso mehr zum VIP Spot wird.
    Je nach Betrachtungsweise kann man das jetzt gutheißen oder verurteilen.

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